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Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Titel: Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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verletzt. Für Björn ist die Tournee eine gute Gelegenheit, aus dem Schatten von Agnetha und dadurch auch von ABBA herauszutreten. Er will den Einfluss seiner ersten Frau abschütteln, um frei zu werden für seine Partnerin. Außerdem will er weg von der Bühne. Er ist seit seiner Kindheit im Showgeschäft, und die Liebe zu Lena gibt ihm Kraft und den Mut, ein eigenes Leben jenseits des Scheinwerferlichts aufbauen zu wollen.
    Agnetha hat diese Entwicklung noch vor sich. Sie steht bei der Tour unter Hochspannung. Ein Teil von ihr badet in den Gefühlen der Masse, lebt vom Zuspruch der Fans, und liebt die Rolle des Superstars. Der andere Teil kann all das nicht mehr ertragen, möchte nur mehr weg, nach Hause, möchte seine Ruhe haben, nichts mehr tun. Manche im Publikum begreifen, was hier passiert. Dass der Engel von ABBA am Zerbrechen ist. Andere bewundern Agnethas Musikalität und natürliche Anlagen, die nie stärker als bei dieser Tournee zur Geltung gekommen sind. Sicherlich ist ABBA – bei aller Selbstkritik - zu dieser Zeit insgesamt gereift, eine der besten Bands der Welt überhaupt geworden, professionell aufgestellt bis ins Detail. Ohne Agnethas Intensität auf der Bühne wäre das aber alles nichts.
    Claes: „Agnethas Stimme ist etwas ganz Besonderes, sehr hoch. Frida beherrscht sowohl tiefe als auch hohe Stimmlagen. Sie hat eine Stimme zwischen Sopran und Alt, sie ist ein Mezzosopran. Aber Agnetha singt einen ganz besonderen Stil, ihre höchsten Töne haben wirklich eine magische Qualität. Sie sind kristallklar, sie dringen durch alles hindurch. Wenn sie auf der Bühne steht und singt, ist das Publikum immer ganz gefesselt von ihrer Erscheinung und ihrer Stimme.“
    Wo ABBA vor einigen Jahren noch durch ihre Natürlichkeit und Fröhlichkeit Fans gewonnen haben, erwecken sie den Zuspruch des Publikums jetzt durch ihr Können auf der Bühne. Doch ihr Lächeln und ihre Energie sind aufgesetzt. Claes: „Sie hatten alle kleine Kinder und konnten sie nicht auf die Tournee mitnehmen. Nur ein paar Mal kamen sie zu Besuch. Das waren immer ganz besondere Momente, vor allem für Agnetha. Sie alle vermissten die Kleinen enorm. Es war deutlich zu sehen, wie sehr sie es genossen, nach einem Konzert mit den Kindern am Pool zu spielen.“
    Agnetha im Interview während der Tournee: „Je größer unser Erfolg wird, und je mehr Aufmerksamkeit uns zuteil wird, desto mehr werden wir auch in Anspruch genommen. Ich fühle mich immer ganz schuldig, wenn ich nicht bei Linda und Christian sein kann. Ich habe ein Au-pair-Mädchen, das sich um die beiden kümmert, während wir unterwegs sind, aber das ist nicht dasselbe. Jedes Mal nehme ich mir vor, dass ich all meine Zeit mit ihnen verbringen werde, wenn ich wieder nach Hause komme, aber auch dazu kommt es nie. Ich habe so viele andere Verpflichtungen, wenn ich zu Hause bin. Aber manchmal sitze ich auch einfach nur mit den Kindern am Klavier, und wir spielen und singen zusammen.“
    Der Bühnenauftritt ist fordernd. In jeder Show werden 24 Lieder dargeboten. Danach ist Agnetha müde, würde am Liebsten nur schlafen. Sie ist froh, dass Linda zumindest in Los Angeles und in Las Vegas da ist. Die Sechsjährige hilft ihr, sich wieder selbst zu finden. Linda ist auch alt genug, um das Erlebnis Amerika zu genießen. Das Mädchen kommt bei dem Konzert im Aladdin Hotel in Las Vegas mit auf die Bühne, und singt gemeinsam mit anderen Kindern im Chor „I Have A Dream“. Danach gibt es noch einen Tag mit der Familie, bevor ABBA an die Ostküste weiterfliegen und Lena mit Linda nach Schweden zurückkehrt.
    Stig Anderson bleibt bei der Truppe. Er hat schlechte Nach-richten. Zwar ist jedes einzelne Konzert ausverkauft, aber das liegt auch daran, dass es nach seiner Ansicht viel zu wenig Konzerte gibt. Und die Plattenverkäufe haben überhaupt nicht auf die Tournee reagiert. Wenn ABBA es in Amerika schaffen wollen, so Stig, dann müssen sie die Schlagzahl erhöhen, sich besser bekannt machen. Die anderen Mitglieder von ABBA nicken, obwohl sie wissen, dass die Zahl der Konzerte auf Agnethas Wunsch hin beschränkt worden ist. Stig versucht jetzt unter diesen neuen Erkenntnissen nach zu verhandeln. Er würde gerne die doppelte Anzahl an Terminen festmachen. Agnetha sagt, dass sie nicht glaubt, dieser Belastung gewachsen zu sein. Sie fühlt sich von allen im Stich gelassen. Natürlich ist sie jetzt auch wieder völlig allein. Benny und Frida machen ihr Ding, Björn sitzt noch im Nachhall

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