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Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Titel: Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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seiner Tage mit Lena da wie ein zufriedener Kater. Keiner kümmert sich um Agnetha, keiner spricht mit ihr. Aus diesem Gefühl heraus sagt sie: „Keine weiteren Konzerte.“ Sie weiß, dass sie die einzige ist, die hier bremst. Sie weiß, was die anderen über sie denken. Aber es ist ihr egal.
    Claes: „In Amerika hätten sie viel öfter auftreten sollen, aber sie haben sich auf zehn oder zwölf Städte beschränkt, die wichtigsten eben, wie New York und Los Angeles.“
    In der Presse heißt es, dass ABBA in Amerika eben nicht so gut ankommen würden. Ein paar Konzerte mehr oder weniger würden an diesem Befund auch nichts ändern. Tourmanager Thomas Johansson widerspricht: „Anders als viele Leute meinen, waren ABBA in Amerika ziemlich erfolgreich. Sie kamen mit mindestens zehn Singles in die Top Ten. Die 21 Konzerte, die wir im September und Oktober 1979 gegeben haben, waren alle ausverkauft. Und das waren durchwegs große Stadien mit 15.000 Plätzen. New York war eine Ausnahme, da haben wir die Radio City Music Hall bespielt. Das war der kleinste Auftritt, mit nur 7.500 Leuten. Aber zusätzliche Konzerte kamen nicht in Frage, ABBA selbst wollten das nicht. Sie wollten nie länger als drei aufeinander folgende Wochen unterwegs sein.“
    Benny und Frida haben kein Problem mit Plänen einer möglichen Tourneeverlängerung, weil ihre Kinder eigentlich nicht mehr so klein sind, wie das verständnisvolle ABBA-Insider entschuldigend anführen. Sie haben zuhause Teenager, die ja ohnehin beim anderen Elternteil leben, dort die Hauptbezugsperson finden und überhaupt eher andere Dinge im Kopf haben als ihre Eltern. Benny und Frida empfinden die Amerika-Tournee nach ihrem Urlaub als willkommene Abwechslung, freuen sich jetzt, wo die erste Nervosität abgeschüttelt ist, auch wieder auf die Arbeit. Eigentlich stehen ihnen ja in Amerika alle Möglichkeiten offen, und sie träumen ja längst davon, es auch hier zu schaffen. Sich dauerhaft als Stars zu etablieren. Benny könnte sich, wenn man erst mal mit der Szene warm geworden wäre, als Komponist in Hollywood, als Produzent amerikanischer Stars einen Namen machen. Schließlich ist er ja weit gekommen, seitdem er mit großen Augen mit den anderen Hep Stars durch New York gelaufen ist. Er hat viele Hits geschrieben und auch andere Stars produziert.
    Gegen einen Umzug nach Amerika spricht aber die Heimat-liebe, die jeder der Mitglieder von ABBA bis zu einem gewissen Grad kennt.
    Benny: „Wir sprachen darüber, nach New York zu ziehen, aber wir wollten alle in Schweden wohnen bleiben. Wir finden, dass Schweden das schönste Land der Welt ist. Hier herrscht zwischen Mann und Frau die Gleichberechtigung. Sicher haben wir eine hohe Einkommenssteuer, aber dieses Geld geht zurück zu den Menschen, und das ist gut so. Selbst bei einem Spitzensatz von 85 Prozent bleibt uns immer noch genug Geld übrig.“
    Björn sieht die Sache etwas anders. Er sucht gemeinsam mit Lena das Leben, das er eigentlich auch gerne mit Agnetha gelebt hätte: Privat und intim. Also am Besten aufhören. Aber auch Björn sieht natürlich, dass er mit diesem Geschäftsmodell noch einige Jahre gutes Geld verdienen kann, das er später brauchen wird. Warum sollte er eine gute Sache einfach abwürgen? Und als er mit Lena die Lage bespricht, meint die, dass sie lieber nach England gehen würde. Sie mag die Briten mehr als die Amerikaner. Und man ist in England auch nicht so weit von der Heimat entfernt.
    Die einzige im Bunde, die überhaupt keine Lust mehr auf diese ganze Chose hat, ist Agnetha. Schon deshalb, weil sie mit den anderen überhaupt nichts mehr gemeinsam hat. Relativ kleine Umstände der Reise wie die Tatsache, dass es in dem Privatjet, in dem sie unterwegs sind, keine abgegrenzte Toilette gibt, wird da für Agnetha zu einem Riesenproblem. Sie braucht ihre Privatsphäre, und nun soll sie ihre Geschäft hinter einem Vorhang verrichten, direkt neben den Sitzen der anderen? Es ist vielleicht eine kleine Sache, doch sie spricht Bände über den Männerbund, der hier das Sagen hat. Die Männer kommen mit diesen Verhältnissen gut zurecht, aber auch Frida hat sich schon darüber beschwert.
    Die Situation spitzt sich zu, als der Jet nun an der Ostküste beinahe abstürzt. ABBA sind zwischen New York und Boston unterwegs, geraten in ein Gewitter und bekommen keine Landegenehmigung. Der Privatjet kreist am Himmel und der Tank leert und leert sich.
    Bosse Norling: „Auf dem Weg nach Boston wurde uns über

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