Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ahoi, liebes Hausgespenst!

Ahoi, liebes Hausgespenst!

Titel: Ahoi, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
Vom Netzwerk:
angezogen wie die Heinzelmännchen, bloß damit ich nicht wach wurde.“
    „Ich nehme eher an, daß du ganz schön müde warst.“
    „Das auch! Aber die suchen doch nur nach einem Vorwand, mich nicht mehr in die Disko zu lassen.“
    „Mein lieber Norbert, ,die‘ stehen im Stall und machen muh.“
    „Ach, nimm’s nicht so genau. Schließlich sind wir hier unter uns.“
    Vor der weit geöffneten Luke drängten sich schon die Passagiere zur zweiten Ausschiffung.
    „Meinst du, ich habe noch Zeit zu frühstücken?“ fragte Norbert.
    Monika sah auf ihre Armbanduhr. „Massenhaft. Es ist ja erst acht.“
    „Warum drängen die sich denn dann schon so?“
    „Wahrscheinlich haben sie Angst, sonst nicht mitzukommen.“
    Norbert machte große Augen. „Ist das denn möglich? Ich meine... daß plötzlich ein Platz zu wenig ist?“
    „Null Ahnung. Aber ich will dir mal was sagen. Geh du rein und frühstücke. Ich bleibe hier, und sobald das erste Boot anlegt, schreie ich. Also kann gar nichts passieren.“
    „Gute Idee. Notfalls nehme ich mir meinen Toast dann in die Hand.“ Norbert verschwand im Speisesaal.
    Monika drängte sich nicht in den Pulk der Wartenden, sondern sie hielt sich außerhalb und beobachtete. Die Passagiere waren wirklich so aufgeregt, als würde es gleich losgehen. Dabei war noch eine Viertelstunde Zeit.
    An der Seite neben der Luke war eine große Tafel mit Haken, an der Nummernschilder aus Plastik hingen. Darüber stand: „Bitte, nehmen Sie Ihre Landgangsmarke mit an Land und vergessen Sie nicht, sie wieder aufzuhängen, wenn Sie zurückkommen. Nur so können wir kontrollieren, daß jeder von Ihnen zurück an Bord ist.“
    „Aha!“ sagte Monika.
    „Was ahast du da so vor dich hin?“ fragte jemand.
    Monika blickte sich um; es war Brian, der sie gefragt hatte. „Warum sprichst du mich so von der Seite an?!“ gab sie zurück, suchte auf der Liste neben der Tafel ihren Namen, vor dem eine Nummer stand, und nahm sich das entsprechende Schildchen von der Tafel.
    „Man wird doch wohl noch fragen dürfen.“
    „Das schon. Aber ob man darauf eine Antwort bekommt, das steht auf einem anderen Blatt.“
    „Sag mal, warum bist du immer so kratzbürstig zu mir?“
    „Und warum kannst du mich nicht in Frieden lassen?“
    „Mir scheint, wir ziehen uns gegenseitig an.“
    „Ich dich vielleicht... du mich bestimmt nicht.“
    „Ganz schön eingebildet, wie?“
    Monika sah Brian nachdenklich an und stellte fest, daß er ein ausgesprochen gut aussehender Junge war. „In deinem Internat“, fragte sie, „sind da auch Mädchen?“
    Ja.“
    „Und alle laufen dir nach? Ich meine, die so von zehn bis zwölf.“
    Es tat Monika ungemein wohl, ihn erröten zu sehen, denn das war etwas, das gewöhnlich nur ihr passierte.
    „Du spinnst wohl!“ sagte er grob.
    „Ich glaube nicht!“ Monika strich sich mit dem Zeigefinger über den Nasenrücken. „Sonst würdest du nicht so überrascht sein, daß mal jemand... nämlich ich... sich nichts aus dir macht.“
    „Du irrst dich. Das ist mir völlig piepe.“
    „Wie interessant.“
    „An dir liegt mir nämlich gar nichts. Ich möchte mich mit Ingrid und Norbert anfreunden. Aber daraus wird nichts, solange du so zu mir bist.“
    „Hochinteressant.“
    „Nun tu nicht so. Du weißt genau, daß es wahr ist. Nur dir zuliebe hat Norbert mir gestern nacht ein Bein gestellt.“
    „Hat er ja gar nicht.“
    „Hat er doch.“
    „Hat er nicht.“
    „Du solltest froh sein, daß ich mich überhaupt noch um dich kümmere.“
    So stritten sie hin und her, und die Zeit verging im Nu. Das erste der großen, offenen Motorboote kam herangetuckert und legte sich längsseits der Wassermann. Ein junger Offizier gab Befehle, und zwei Matrosen zurrten die Stricke fest.
    „Wie viele Boote kommen im ganzen?“ fragte Monika den Offizier.
    „Drei.“
    „Sehr gut.“ Sie wandte sich an Brian. „Wirf doch, bitte, mal einen Blick in den Speisesaal und sieh nach, was Norbert macht.“
    Brian lief los und kam wenig später mit der Botschaft zurück: „Er mampft noch. Ingrid schaut ihm dabei zu... oder sie unterhält ihn.“
    „Dann lassen wir ihnen noch Zeit“, entschied Monika.
    Die Passagiere kletterten, einer nach dem anderen, von starken Matrosenarmen gestützt, in das Boot, das sich rasch füllte. Wieder gab der junge Offizier seine Anweisungen. Die Matrosen lösten die Stricke und stießen das Boot von der Wassermann ab. Langsam wendete es und nahm Kurs auf das Ufer.
    Es

Weitere Kostenlose Bücher