Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
grausame und sehr langanhaltende, blutige Schlacht, die Hunderte Leben forderte. Schließlich spaltete sich das Reich und führte einen langen Krieg, bis Ason schließlich durch seine Überzahl siegte und Urtans Waffen, Reichtum und ausgebildete Kriegerschar die Menge abermals nicht in Schach halten konnte. Urtan und seine Gefolgsleute, die den Intrigen und Lügen ihres Herren Glauben schenkten und sich von der Macht verführen ließen, flohen in den Süden, in das Land Eleran und gründeten die Stadt der roten Sonne, Cartak.
Die beiden Reiche gediehen jahrhundertelang, ohne dass Klingen und Stahl gewetzt wurden, nur ab und an gab es kleinere Auseinandersetzungen an den Grenzen. Urtan wurde mittlerweile immer kränklicher, sein Körper veränderte sich und sein Geist verließ ihn immer mehr. Bald trug er Stützen und eine Kutte, um sein Gesicht zu verhüllen, welches müde, krank und blass wirkte, so als ob es sein Ableben verkünden würde. Seinen Hass jedoch trug er immer noch in sich und er wurde von Tag zu Tag größer. Er sehnte sich nach Rache. Rache an Ason und seinem Volk, welches ihn, wie er sagte, verraten hatte. Er ließ noch mehr Rüstungen und Waffen schmieden, als er sodann seine letzten Anhänger mit der Macht des Steines verdarb. Der Hass zerfraß sie und bald ging sein Volk wie er nur noch in Dunkelheit umher, um ihren eigenen Anblick nicht ertragen zu müssen. Ihrer Seelen und Gesichter beraubt, wanderten sie nur noch in den Schatten von Festen und Burgen, gehüllt in Kutten. Er machte für alles Leid Ason verantwortlich und schickte sein Volk, geblendet vom Hass, in die letzte Schlacht, die den Krieg beenden sollte.
Sie nannten sich nun Tartaren, was in der alten Sprache Das verstoßene Volk hieß, und mit neuem Banner und Namen zogen sie in die berittene Schlacht. Zehntausende von Kriegern verteidigten das Reich in Kandor gegen die kleinere, von Hass zerfressene Armee Urtans. Viele starben auf beiden Seiten, bis sich schließlich die alten Herrscher, die mit der Kraft der Steine schon über Jahrhunderte lang lebten, auf dem Schlachtfeld gegenüber standen und ein erbitterter Kampf begann. Eine mächtiges Beben entriss die Beiden voneinander, als sie ihre Stäbe aneinander schlugen und ein blauer, gleißender Blitz stieß in den Himmel, geformt wie eine Kugel, ehe die beiden in die Luft geschleudert wurden. Sie verendeten an diesem Tag und die Steine zersprangen in viele Splitter, zerschlagen von Blitz und blauem Feuer.
Die Armee von Ason hatte die letzten Krieger Urtans besiegt, doch einige sind von dannen geritten und waren der Schlacht entflohen. Die Menschen hatten erkannt, wie gefährlich die Steine waren, dass sie zu mächtig seien, um in ihren Händen getragen zu werden. Man entschloss sich, sämtliche Splitter, die übrig geblieben und gefunden wurden, für immer wegzusperren, damit kein Sterblicher je wieder so viel Macht tragen konnte. Wenn es einen Heiler gäbe, dann würde es auch einen Neider geben, weshalb man die Splitter beider Steine in Truhen einsperren und verstecken ließ, begraben tief unter der Erde, in einem weit entfernen Land. Es wurde beschlossen, die Truhen von einem Außerwählten bewachen zu lassen, der von beiden Steinen jeweils einen Splitter behielt, um somit die Truhen mit Magie zu wahren, doch ging bald das Gerücht um, dass die weißen Splitter gestohlen und wieder zu einem Ganzen geschmiedet wurden, geschmiedet zu einer Waffe.
Wie man später erfuhr, wurden die Splitter von Dieben gestohlen, die im Auftrag eines reichen Schmiedes handelten, der es vorsah, sie wieder zu vereinen. Niemand wusste, was er geschmiedet hatte, die meisten vermuteten jedoch, dass es eine Klinge war. Den Dieben erging es seit ihrer Tat schlecht, denn sie waren verflucht und wurden von dem Wächter der Steine gejagt, der ihnen überall hin folgte. Zwei der sieben Diebe hatten sich sogar das Leben genommen. Sie sprachen vor ihrem Tod davon, dass sie von einer Kreatur mit tausenden Gesichtern verfolgt wurden, egal wo sie sich versteckten oder befanden. Ferner noch erzählten sie von Tieren, aber auch von alptraumähnlichen Wesen aus Sage und Mär, die sie heimsuchten. Als einer der verfluchten Diebe aus Verzweiflung den Schmied verriet, wurde dieser nun selbst vom Wächter verfolgt. Der Schmied war zwar geständig und verriet, dass er die Splitter zu einer Waffe geschmiedet hatte, behauptete jedoch, dass sie ihm entnommen und gestohlen wurde. Der Wächter verschwand wieder. Das Volk
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