Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
betreten, blickten in die Menge und hielten ihre Schwerter dabei in die Höhe. Rotsilbern schimmerten die Klingen der Krieger, die nun ihren Ruhm genossen, während Hörner und Trompeten erklangen. Redner waren alle paar hundert Fuß aufgestellt und schrien die Namen und die Herkunft der Kämpfer zu den höheren Reihen hinauf. Auf dem Podium fand sich der König, darunter viele Adelige, die zu ihren Füßen die meisten Redner stehen hatten.
Liam beobachtete das Geschehen hinter den Eisengittern der Waffenkammer, worin die Krieger auf ihren Kampf warteten, Klingen wetzten, übten oder Mahlzeiten zu sich nahmen. In der Kammer lagen viele Schwerter und Schilder in den Waffenständern bereit. Tische und Bänke zierten den Raum und ein paar der Organisatoren huschten umher oder halfen den Kriegern, ihre Rüstungen anzuziehen. Liam hatte seine in den frühen Morgenstunden in Elonas Gasthaus angezogen, er war danach direkt zur Arena marschiert. Der Harnisch, den er jetzt trug, bestand aus dunklem Hirschleder, das mit Platten verstärkt wurde. Die Platten schimmerten hellsilbern hinter den Gittern hervor, dort wo die Sonne ein paar Strahlen hinein geworfen hatte. Links und rechts waren Schulterplatten auf dem Harnisch befestigt, die mit goldenen Rändern verziert worden waren. Ebenso war der Lederbeinschutz mit Plattengürteln verstärkt, darüber trug Liam einen schwarzen Lendenschurz. Seine hohen Lederstiefel waren fest zugeschnürt und die schwarzen, ledernen Armschienen gut gebunden. Sein Schwert und das Schild, welches er bekommen hatte, lagen auf einer Bank neben den eisernen Toren. Das Schild war ein einfaches, hölzernes Rundschild, welches mit einem Eisenrahmen verstärkt worden war, der von allen vier Himmelsrichtung in die Mitte verlief und damit das Schild mit einem dunklen silbernen Kreuz verzierte.
Das Schwert schimmerte immer noch goldsilbern, jedoch dunkler, da die Klinge auf der Bank im Schatten lag. Man erkannte trotzdessen schon aus der Ferne, dass es Zwergenstahl war und einige neidische Augen schielten seit Stunden auf die schneidige Klinge, die Liam erst kurz zuvor gewetzt hatte.
Draußen in der Mitte der Arena waren die beiden Krieger bereits in Position. Sie fingen nun an, sich langsam näher zu kommen. Sie hatten das Schwert in ihrer rechten Hand und Schild in der linken, welches sie vor ihren Brustkorb hielten, während sie mit den Schwertern ausholten; es war jetzt nicht mehr als ein Ertasten des Gegners. Die Rüstungen der beiden Kämpfer bestanden, ebenso wie bei Liam, aus Lederwämsern, die mit Platten verstärkt worden waren. Obwohl es nicht notwendig war, seinen Gegner zu töten, um zu gewinnen und die Rüstungen einiges aushielten, starben ab und zu trotzdem ein paar der Kämpfer, meist aber nur dann, weil sie den Stichverletzungen im Gesicht erlagen oder weil sie nicht aufgeben wollten, obwohl sie schon stark bluteten. Die beiden Krieger schlugen auf sich ein und parierten gegenseitig die Schläge des Anderen mit ihren Schildern. Die Holzschilde, die auch bei den anderen nur zum Teil mit Eisen verstärkt worden waren, splitterten bei jedem Schlag ein wenig ab, Späne wirbelten in die Höhe. Die Menge tobte bei jedem Hieb und Jubel hallte in der Arena wider. Nach ein paar Momenten und weiterem Schlagabtausch, tat sich langsam der Sieger hervor, der mit vielen gekonnten Schlägen den Gegner seitlich am Körper traf. Nach ein paar Schlägen fiel der weniger erfahrene Kämpfer zu Boden, während der bald anerkannte Sieger dem anderen Krieger die Schwertspitze an die Kehle hielt, fast noch im selben Moment, in dem er gefallen war. Der Kämpfer musste aufgeben und somit den Kampf verlieren, außer er würde den Versuch riskieren, noch einmal aufzustehen, doch bei der kleinsten Bewegung hätte der dominierende Kämpfer zustechen und damit töten dürfen, ohne später vor einem Richter stehen zu müssen. Selten kam es vor, dass einer dies wagte und noch seltener, dass dieser nicht bei dem Versuch getötet wurde.
Mit einem Klopfzeichen der flachen Hand gab der am Boden liegende Krieger auf, während der Sieger sein Schwert in die Höhe und der Menge entgegen streckte, die bei der Geste aufjubelte. Nachdem die Kämpfer die Arena verlassen hatten, traten zwei weitere Krieger an Liam vorbei, der noch immer neben dem Eingang verharrte. Er betrachtete die Beiden und konnte an den Gesichtern erkennen, dass einer von ihnen nervös zu sein schien. Dann sah er den Zweiten an, der dem ersten folgte, und
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