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Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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in einen der Gleiter und schrie, als der Schmerz unerträglich wurde. Das Fahrzeug setzte sich in Bewegung, glitt in den Tunnel und nahm rasch Fahrt auf.
    *komplikationen ... Rückkehr/Überprüfung/Neuprägung ...*
    Während der Fahrt veränderte sich der Mystagoge, als erneut die Strukturprogrammierung der Ganzkörpermaske aktiv wurde. Es war eine Frau von etwa vierzig Jahren, die knapp zwei Minuten später das Transittor erreichte, bestimmte Koordinaten in die Justierungseinheit tippte und sich in den Transferempfänger im Habitat der Medusen abstrahlen ließ.

7. Kapitel
     
    Zwei Männer mit Ambitionen
     
     
    Mit langen Schritten durchmaß Loyer fran Brigge die Laboratorien, und die uniformierten Angehörigen der überall postierten Guardia grüßten ihn respektvoll. Einige der Räume, die er passierte, waren schon seit längerer Zeit nicht mehr benutzt worden, und an den Wänden hatten sich dicke Schmutzflecken gebildet. In anderen aber glänzte sterile Sauberkeit, und dort überwachten Wissenschaftler, Genetiker und Expertinnen das Wachstum neuer organischer Kulturen. Einige in Konsumkreditabhängigkeit geratene Humanoiden und Aliens dienten jungen Forschern dazu, sich in der Kunst der genetischen Optimierung zu üben. Vor dem breiten Fenster eines Nährtanks blieb der Chef-Genetikus stehen und betrachtete zwei weiße und herrlich geschwungene Flügel. Der die Kontrollen des Brutbehälters bedienende Wissenschaftler sah auf.
    »Das Wachstum ist noch nicht ganz beendet, aber ich glaube, ich kann schon jetzt sagen, daß uns ein neues organisches Kunstwerk gelungen ist. Die peripheren Muskelstränge dieser Flügel sind so stark, daß die Schwingen ein Gewicht von bis zu dreihundert Kilogramm tragen können.« Er zwinkerte zufrieden. »Wenn Sie sich zu einer organischen Adaption der Flügel entschließen, sind Sie das erste menschliche Amphibium, das sich auch durch die Luft fortbewegen kann.«
    »Interessant«, erwiderte fran Brigge, betrachtete die Schwingen und stellte sich vor, wie er mit ihnen aussah. Wenn sich personifizierte Ästhetik noch weiter ästhetisieren läßt , so überlegte er, bin ich das beste Beispiel dafür. Mit den Flügeln werde ich das prächtigste Exemplar Mensch überhaupt sein, und dann wirkt dieser Mistkerl DeTschenri neben mir noch mehr wie ein häßlicher Kümmerling.
    Der Gedanke an DeTschenri aber erinnerte ihn an wichtigere Dinge. »Wo ist sie?« Der Wissenschaftler sah ihn fragend an. »Die Leading Lady. Wo ist sie?«
    »Wenn ich mich recht entsinne«, erwiderte der Mann vorsichtig, »ist sie vor einer guten Stunde in Richtung der Stimukammern gegangen.«
    Loyer fran Brigge murmelte einen Fluch, ließ den Wissenschaftler einfach stehen und suchte die oberste Etage des Forschungszentrums im Demos der Demarkatoren auf. Nur wenige Personen befanden sich dort, und sie gaben sich sehr beschäftigt, als sie den zornigen Chef-Genetikus sahen. Fran Brigge betrat den Bereich, der nur der Leading Lady, ihm selbst und den hochrangigsten Mitgliedern der Guardia zur Verfügung stand. Hier bedeckten dicke Teppiche den Boden, und die Beleuchtung war dezent; Duftstoffe diffundierten aus den Nadeln der Aromadüsen.
    Die ersten beiden Stimulationskammern waren leer. In der dritten lag ein stöhnender Uniformierter, den der Chef-Genetikus nicht weiter beachtete – und in der vierten schwebte die Alabastergestalt Larissa ten Ghostens. Sie war völlig nackt, und zwischen ihren weißen, prächtig geformten und allen Maßstäben der genetischen Optimierung entsprechenden Schenkeln ragte ein stabförmiger Elektrostat hervor, den die Leading Lady mit der einen Hand umklammerte. Sie hatte die Augen geschlossen und stöhnte dann und wann genießerisch. Die Hälfte des schlangenähnlichen Stirnsymbionten war unter einer Haubenvorrichtung verborgen, deren Elektroden direkt auf die Hirnrinde einwirkten.
    Fran Brigge wußte nicht, wie viele Orgasmen Larissa ten Ghosten bereits erlebt hatte, aber seiner Meinung nach waren es in jedem Falle genug. Mit einem Ruck öffnete er die Tür, schwebte in das schwerkraftlose Innere der Stimulationskammer und nahm der Leading Lady die Haube vom Kopf.
    »Hm?« machte sie und schlug die Augen auf. Ihre Pupillen schimmerten glasig.
    »Schluß mit diesem Firlefanz«, brummte der Chef-Genetikus. »Ich bin gerade zurückgekehrt, und ...« Die Leading Lady streckte verlangend die Arme nach ihm aus, doch er stieß sie beiseite. »Hör mir gefälligst zu. Du hast Fehler

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