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Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Minimum, was zu einer raschen Abnahme des Agensanteils in der Lufthülle führte. Die Konsequenzen daraus können Sie in der nächsten Galerie beobachten ...«
    Plötzlich wurde es düster, und es dauerte eine Weile, bis sich die Augen Stokkraths an die geänderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten. Die Schoten der oleanderartigen Pflanzen wirkten jetzt vergilbt und verkümmert, und manche von ihnen waren aufgeplatzt und hatten verwesende Fleischfetzen freigegeben.
    »Das Fehlen des Agens«, sang die Reiseführerin, »unterbrach den Evolutionszyklus der Arsii auf fatale Weise. Die Entwicklung der ersten beiden Lebensstadien blieb davon unbeeinträchtigt, aber die dritte – die intelligente – starb noch vor dem Schlupf ab. Das leitete den vollständigen Untergang einer einzigartigen Kultur ein.«
    Die Plattform schwebte nun durch andere Offene Galerien, und die neugierigen und erstaunten Blicke der Touristen fielen auf die Städte der Arsii, auf ineinander verschachtelte Gebäudekomplexe, auf Kunstwerke verschiedener Art, auf bereits verwilderte Gartenanlagen. Die Reiseführerin sprach nun unentwegt und beschrieb die Kultur der Arsii in allen Einzelheiten. Alic Stokkrath verlor rasch das Interesse daran, als er zu der Schlußfolgerung gelangt war, daß keine Enthüllung okkulter Geheimnisse zu erwarten stand. Statt dessen konzentrierte er sich auf den geschäftlichen Teil seines Ausflugs.
    »Ganz zufällig«, sagte er, »habe ich ein solches Verjüngungselixier bei mir ...«
    »Und Sie können es mir sicher zu einem Spottpreis überlassen, nicht wahr?« fragte die alte Frau.
    Er sah sie groß an. »Sie haben recht. Sie haben völlig recht! Und ich darf hinzufügen: Sie können wirklich von Glück sagen, daß Sie mir begegnet sind. Nein, ich will mich keineswegs selbst loben, aber ich möchte doch bemerken, daß ich die meisten magischen Geheimnisse der Shyshy kenne. Und wenn Sie mir diese Bemerkung gestatten: Ein Schluck von meinem Verjüngungstrank macht Sie zu einer schönen Frau, der kein Mann widerstehen kann.«
    Der Mystagoge griff erneut in eine Tasche seines Mantels und machte Anstalten, eins seiner vielen Fläschchen hervorzuholen. Dabei aber erlitt er einen neuerlichen Schwindelanfall, und ein kleiner Beutel rutschte heraus, fiel zu Boden und öffnete sich. Phosphoreszierendes Pulver glänzte. Alic Stokkrath achtete zunächst nicht darauf und öffnete die Phiole mit zitternden Fingern. Die Alte schenkte ihm nur geringe Beachtung.
    »O ja, Sie werden von der Wirkung dieses Elixiers überrascht sein. Sie setzt natürlich nicht sofort ein – das ist bei solchen Sachen nie der Fall. Wenn Sie einen Schluck davon getrunken haben, müssen Sie genau vierzehn Stunden und dreiundzwanzig Minuten schlafen, anschließend ein Pentagramm auf den Boden malen – ja, ein Zeichen wie das, das ich auf dem Kopf habe, sehen Sie? –, den linken Fuß heben, sich mit der rechten Hand ans rechte Knie fassen und ganz laut ›Abrakadabra‹ rufen. Und zack , schon sind Sie wieder eine bezaubernde junge Frau.«
    Der dumpfe Schmerz im Nacken wurde jetzt rasch stärker und strahlte durch den ganzen Rücken. Es war, als schneide ihm jemand mit einem glühendheißen Messer ganz langsam durchs Rückgrat.
    *ich bin Shangratz Pi/ein Messianer/PiPiPiPiPi/Shangratz Pi/muß mich immer daran erinnern/darf das nie vergessen/auch wenn die anderen Gedanken/ Erinnerungen/Überlegungen stärker sind/muß Nachricht übermitteln/Krise hat entscheidendes Stadium erreicht/Identifikation des Individualhintergrundes*
    *habe ich den Kakerlakenkönig wirklich erlegt?/spuren im Schnee verschwunden/seltsame Wunde/ich habe sie mir selbst zugefügt?!/ Schmerzen/ein Tod, der keiner ist/sterbe ich/bin ich bereits gestorben?*
    *tötetötetötetötetötetötetötetöte TöteTöteTöte*
    Alic Stokkrath stolperte, und dabei löste sich der Pfropfen aus der kleinen Flasche. Ein wenig von der kirschroten Flüssigkeit tropfte auf das Pulver, und sofort zischte es, und dünner Rauch stieg in die Höhe. Gleichzeitig breitete sich ekelhafter Gestank aus. Die alte Frau schnappte nach Luft. »Empörend!«
    Der Mystagoge taumelte. »Ich, äh ... Es tut mir leid, aber ich weiß einfach nicht ... Mir ist schwindelig.«
    »Empörend!« Die Alte hob den archaischen Gehstock und schlug dem Mystagogen damit auf den Kopf, bevor sie rasch aus seiner Nähe wich. »Wirklich empörend!«
    Alic Stokkrath hielt sich krampfhaft an den Haltegriffen fest und preßte das Fläschchen mit

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