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Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Reiseführerin blieb noch einige Augenblicke lang skeptisch, und nachdem sie sich von Stokkrath noch einmal hatte versichern lassen, daß er sich durchaus dazu in der Lage fühlte, weiterhin an der Führung teilzunehmen, drehte sie sich um und verließ ebenfalls die Plattform.
    »Der Aufenthalt im Amphitheater«, so verkündete ihre helle Glockenstimme, »stellt den Höhepunkt und Abschluß unseres Ausflugs dar. Dort befindet sich der Stasistank mit den drei letzten intelligenten Arsii. Sie können leider nicht geweckt werden, denn angesichts der noch nicht ganz gelungenen Synthese des Agens würden sie sofort sterben. Aber ein Messianer wird ihr Erinnerungs- und Erlebnispotential freisetzen, und ...«
    Als Alic Stokkrath das Wort ›Messianer‹ vernahm, stabilisierte sich seine Wahrnehmungswelt jäh. Der bewußte Teil seines Ichs hoffte auf okkulte Enthüllungen, und ein anderer wußte, was er zu tun hatte.
    »Empörend«, murmelte die alte Frau, als er an ihr vorbeiging. »Einfach empörend!« Aber er achtete nicht darauf, trat durch den hohen Eingang und nahm einen der Plätze auf den hohen Rängen des Amphitheaters ein. Ganz unten gleißten die Wände eines kastenförmigen Behälters aus Hibernationsenergie, und inmitten des diffusen Waberns waren drei humanoide Gestalten zu erkennen: die schlafenden Arsii. Neben dem Kubus stand eine menschliche Gestalt, und der Blick grauer Augen musterte die Anwesenden. Irgend etwas in dem Mystagogen erbebte, als ihn der Messianer ansah. Die Reiseführerin gab noch einige weitere Erklärungen ab und forderte ihre Mündel dann auf, sich die Sensi-Empfänger aufzusetzen. Alic Stokkrath griff ebenfalls nach dem kopfhörerartigen Gerät, preßte sich die Muscheln aber nicht auf die Ohren, als der Messianer vor den Stasisbehälter trat.
    *es ist soweit/du kennst deinen Auftrag/führe ihn aus/tötetötetötetötetöte*
    Die Farbtönung des Stasistanks veränderte sich, als der Messianer psionischen Kontakt mit den hibernierenden Arsii aufnahm, und aus den Augenwinkeln sah der Mystagoge, wie die Augen der anderen Ausflügler glasig wurden. Die Sensi-Empfänger übermittelten ihnen nun direkt Szenarien aus den persönlichen Erfahrungen der Schlafenden, Bilder vom Leben auf Arsis vor der Katastrophe, Einzelheiten des besonderen Lebenszyklus, dann persönliche Erlebnisse während des klimatischen Kataklysmus. Zwar hoffte Alic Stokkrath noch immer auf magische Enthüllungen (er war sicher, daß die zivilisatorische Apokalypse der Arsii in erster Linie auf fehlgeschlagene thaumaturgische Experimente zurückging), aber eine leise in ihm flüsternde Stimme hielt ihn davon ab, an der Sensi-Erfahrung teilzunehmen.
    Er wartete, bis der Messianer sich wieder von dem Stasisbehälter abwandte und die anderen Touristen seufzend und offensichtlich zutiefst beeindruckt die Empfänger absetzten. Die Reiseführerin sprach noch einige Schluß- und Verabschiedungsworte und geleitete die Ausflügler dann aus dem Amphitheater. Stokkrath beeilte sich, um nicht den Anschluß zu verlieren, und in unmittelbarer Nähe des Ausgangs tastete seine Hand wie von ganz allein in eine Tasche des Mantels, holte ein farbloses Objekt hervor und klebte es an eine Wand in der Nähe des Hibernationstanks. Als er den Kopf drehte, bemerkte er, daß der Blick des Messianers auf ihm ruhte, und irgend etwas tief in ihm erschrak, woraufhin erneut der Schmerz in seinem Hinterkopf zu pochen begann. Er taumelte, suchte nach Halt und hörte die schrille Stimme der alten Frau rufen: »Lassen Sie mich los, Sie Lüstling!«
    *wechsel der Identität/rasch/ohne Zeitverzug*
    Er stolperte weiter, und als er sich wieder im Freien befand und vor sich das Ausgangsschott sah, durch das man in die Kupplungskammer des Habitats gelangte, grollte im Amphitheater der Donner einer heftigen Explosion.
    Breite Risse bildeten sich in den hoch aufragenden Kunststoffmauern, und Qualm und Rauch wogten heran und reduzierten die Sichtweite vorübergehend auf einige wenige Meter. Alic Stokkrath versuchte den immer heftiger werdenden Nackenschmerz zu ignorieren, stolperte auf das Schott zu und wankte in den sich an die Schleuse angrenzenden Raum. An den nackten Metallwänden leuchteten Chemolampen, und ihr weißes Licht spiegelte sich auf den Karosserien einiger Turbogleiter wider, die bereitstanden, um die Touristen in das einige Kilometer entfernte Modul mit dem Transittor zu bringen. Der Beschleunigungstunnel war leer und schwarz.
    Der Mystagoge kletterte

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