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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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allerletzter Trumpf, dachte Hugo beklommen.
    Er ging zu Karl, Elsie und Blondi, die sich mit Jürgen Holtz unterhielten.
    Karl drehte sich zu Hugo um und fragte, als er dessen finstere Miene sah. »Wo brennt’s, Bruderherz?«
    »Ich glaube, ich habe soeben mein letztes gepanzertes Fahrzeug verloren. Und vier Männer, die ich nicht ersetzen kann.«
    »Wir müssen aushalten«, sagte Elsie. »Bruno ist unterwegs.
    Mit zwei Maschinen. Sie treffen in fünf Stunden hier ein.«
    »Dreieinhalb Stunden nach dem Abtrennen des Schelfeises«, stellte Holtz fest. »Der Schaltbefehl an die Maschinen müsste inzwischen ergangen sein, und danach können sie durch nichts und niemanden mehr aufgehalten werden.«
    Karl fluchte leise vor sich hin. »Können wir so lange durchhalten?«
    Hugo starrte zu dem Tunnel, der auf das Werksgelände führte, als könnte dort jeden Moment eine Geisterarmee auftauchen.
    »Die haben allenfalls noch eine Handvoll Männer. Wenn meine Leute sie im Tunnel vernichten oder ihnen zumindest weitere Verluste zufügen, sind wir in der Überzahl und können sie endgültig aufhalten.«
    Karl wandte sich an Hugo und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Wie immer es auch ausgehen mag, Bruder, ich weiß, dass du dich tapfer und ehrenhaft geschlagen hast.«
    Hugo umarmte Karl, begab sich dann zu seinen Leuten und rückte mit ihnen in den Tunnel vor. Ein Schlepper mit einem Förderwagen, der mit einem Zweihundertfünfzig-Liter-Fass und einem großen, knapp zwei Meter breiten Ventilator beladen war, rollte hinter ihnen her.
    Der Eingreiftrupp ging kurz vor der letzten Tunnelbiegung in Deckung und rückte dann weitere fünfzig Meter vor. Plötzlich sahen die Männer leichte Nebelschwaden vor sich, die rasch dicker wurden, auf sie zuwallten und sie einhüllten.
    »Was halten Sie davon?«, fragte Cleary, an Pitt gewandt.
    »Gefällt mir nicht. Wir sind auf nichts dergleichen gestoßen, als wir mit dem Snow Cruiser hier durchgefahren sind.« Pitt hob den Finger, als prüfte er die Windrichtung. »Ein natürlicher Nebel ist das nicht. Erstens riecht er ziemlich sonderbar, und außerdem wird er irgendwie künstlich verwirbelt, vermutlich mit einem großen Ventilator.«
    »Nichts Giftiges«, sagte Cleary, nachdem er die Nase kurz in den Dunst gehalten hatte. »Giftgas erkennen gehört zu unserer Ausbildung. Meiner Meinung nach handelt es sich um eine harmlose Chemikalie, mit der sie sich einnebeln wollen.«
    »Könnte sein, dass sie keine Männer mehr haben und einen letzten verzweifelten Schlag führen wollen«, wandte Jacobs ein, der neben den Major getreten war.
    »Aufschließen«, befahl Cleary seinen Männern über Helmfunk. »Wir rücken weiter vor. Haltet euch bereit und geht sofort in Deckung, falls sie uns entgegenkommen und aus dem Nebel unter Beschuss nehmen sollten.«
    »Ich kann Ihnen nur dringend davon abraten«, warnte ihn Pitt.
    »Warum?«, fragte Cleary.
    Pitt grinste Giordino an. »Ich glaube, das hatten wir schon mal.«
    »Und wir haben’s krachen lassen«, ergänzte Giordino.
    Pitt schaute nachdenklich in den Nebel, dann legte er Giordino die Hand auf den Arm. »Al, lass dir vom Major einen Mann mitgeben, lauf zurück zu dem Schlepper und hol Reservereifen.«
    Cleary schaute ihn verwundert an. »Was wollen Sie mit einem Reifen?«
    »Eine kleine Kriegslist unsererseits.«
    Wenige Minuten später hallte ein ohrenbetäubender Donnerschlag durch den Tunnel. Weder Rauch noch Flammen drangen aus dem Stollen, nur ein greller Blitz, gefolgt von einer gewaltigen Druckwelle, die durch die engen Gänge fegte. Dann verlor sich der grollende Knall der Explosion in der Ferne.
    Langsam, mit klingenden Ohren, immer noch benommen von der Detonation rappelten sich Hugo Wolf und die ihm verbliebenen acht Wachmänner auf und marschierten durch die herabgestürzten Eisbrocken voran. Überzeugt, nur noch die zerfetzten Leichen der Amerikaner vorzufinden. Die Sprengung war weit schlimmer gewesen, als sie erwartet hatten, aber nun, da sie meinten, sie hätten ihre Feinde vernichtet, fassten sie wieder neuen Mut.
    Sie gingen um die Biegung, die Taschenlampen nach vorn gerichtet, und bewegten sich langsam auf die letzten Nebelschwaden und die Explosionsdämpfe zu, bis sie die Gestalten erkennen konnten, die inmitten und teilweise unter den Eisbrocken der eingestürzten Decke lagen. Hugo ließ den Blick von einem zum anderen schweifen, musterte die toten Amerikaner genüsslich und voller Genugtuung. Keiner hatte überlebt. Er

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