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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Text war auf Deutsch, aber mit den paar Wörtern, die er gelernt hatte, konnte er ihn ungefähr übersetzen: »Hier ruhen die Schätze aus Jahrtausenden und harren ihrer Wiedererstehung.«
    Er schraubte die Stifte aus den Schließen und entfernte sie.
    Dann atmete er tief durch, ergriff den Deckel mit beiden Händen und hob ihn hoch.
    Vier Gegenstände befanden sich in dem Bronzekasten, alle in Lederbehältnissen verstaut und in dickes Leintuch eingeschlagen. Vorsichtig öffnete er das erste Futteral und wickelte den kleinsten Gegenstand aus. Es war eine Bronzeplakette, durch die sich ein Riss zog. Auf der Vorderseite war ein Ritter abgebildet, der einen Drachen tötete. Pitt sollte später erfahren, dass sie von den Nazis als Heiligtum verehrt wurde, weil Hitler sie in der Brusttasche seiner Uniform stecken hatte, als hohe Offiziere in seinem Hauptquartier in den Wäldern Ostpreußens ein Bombenattentat auf ihn verübt hatten.
    Das nächste Behältnis enthielt die von Admiral Sandecker beschriebene Fahne, die angeblich mit dem Blut der getöteten Hitler-Anhänger getränkt worden war, als die bayerische Polizei 1923 beim November-Putsch in München das Feuer auf die Mitglieder der Nazi-Partei eröffnet hatte. Im Licht der Taschenlampe waren die Blutflecken deutlich zu erkennen. Er schlug sie wieder in das Leintuch ein und verstaute sie in der Ledertasche.
    Dann öffnete er eine lange Mahagonikiste und starrte wie gebannt auf die heilige Lanze, die Lanze, die angeblich ein römischer Zenturio Jesus Christus in die Seite gestoßen hatte, die Lanze, von der Hitler glaubte, sie werde ihm die Weltherrschaft bescheren. Die Vorstellung, dass diese Lanze von Christi Blut benetzt worden war, überstieg Pitts Fantasie.
    Sacht legte er die bedeutendste Reliquie der Christenheit wieder in die Mahagonikiste und wandte sich der größten Ledertasche zu.
    Nachdem er das Leintuch entfernt hatte, stellte er fest, dass er ein schweres, rund fünfzig Zentimeter hohes Gefäß aus massivem Silber in Händen hielt. Den Deckel zierte ein schwarzer Adler, der auf einem goldenen, ein Hakenkreuz aus Onyx umrankenden Lorbeerkranz stand. Unmittelbar unter dem Deckel prangte die Inschrift:
Der Führer
.
    Darunter, über den Runenzeichen der SS, standen die Jahreszahlen 1889 und 1945. Am Fuß, über einem Ring aus Hakenkreuzen, befanden sich die Namen Adolf und Eva Hitler.
    Pitt packte das nackte Grauen. Eiskalt lief es ihm über den Rücken, das Blut wich ihm aus dem Gesicht, und seine Eingeweide krampften sich zusammen, als ihm klar wurde, welche Ungeheuerlichkeit er vor sich hatte. Zu unvorstellbar war der Gedanke, dass er die Asche von Adolf Hitler und seiner Geliebten und späteren Ehefrau Eva Braun in Händen hielt.

FÜNFTER TEIL
    Asche zu Asche

15. April 2001
Washington, D. C.
    Die Militärmaschine, die Pitt, Giordino und die Relikte von der Okuma Bay nach Washington bringen sollte, landete auf dem Flughafen von Vera Cruz in Mexiko. Als Pitt sich nach dem Grund erkundigte, teilte ihm der Pilot mit, dass Admiral Sandecker einen NUMA-Jet losgeschickt hatte, der sie nach Hause bringen sollte. Schwitzend schleppten sie die Bronzekiste in der feuchten Hitze zu dem hundert Meter entfernt stehenden türkisfarbenen Flugzeug, auf dessen Rumpf in großen Lettern die Aufschrift NUMA prangte.
    Nur der Pilot und der Kopilot befanden sich in der Maschine.
    Nachdem sie die Kiste verstaut und am Boden vertäut hatten, versuchte Pitt die Cockpit-Tür zu öffnen, musste aber feststellen, dass sie verschlossen war. Er klopfte und wartete, bis sich eine Stimme über die Bordsprechanlage meldete.
    »Tut mir Leid, Mr. Pitt, aber man hat mir befohlen, die Tür verschlossen zu lassen und niemandem Zutritt zum Cockpit zu gewähren, bis wir auf der Andrews Air Force Base sind und die Funde in einen gepanzerten Wagen verladen wurden.«
    Man kann es mit den Sicherheitsvorkehrungen auch übertreiben, dachte Pitt. Er wandte sich an Giordino, der seine Hand hochhielt. Sie war mit grüner Farbe verschmiert. »Woher hast du die grüne Hand?«
    »Von der Farbe am Türrahmen. Ich habe mich dran festgehalten, als wir die Kiste an Bord gebracht haben.« Er rieb mit dem Finger über den Fleck. »Nicht grün, türkis. Der Lack an der Maschine ist noch nicht trocken.«
    »Sieht so aus, als ob es noch keine acht Stunden her ist, seit man sie türkis gespritzt hat«, stellte Pitt fest.
    »Könnte es sein, dass wir entführt werden?«, fragte Giordino.
    »Möglicherweise, aber

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