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Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen

Titel: Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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Glieder. Das konnte nicht dieselbe Brook sein. Hastig öffnete er die Akte und las den Namen der Mutter: Brook, Jennifer.
    Dieselbe Frau, dasselbe Baby. Er musste nachdenken und Ruhe bewahren. Es gab nichts zu befürchten. Alle, die mit der Tragödie vor fünf Jahren zu tun hatten, waren tot. Niemand hatte einen Grund, neugierig zu sein. Oder doch?
    Er sprang auf und eilte zum Tresen. Dort lag noch die Akte, die Kate Chesne so zögernd zurückgegeben hatte. Er nahm sie hoch und drehte sie um. Da stand der Name seines Sohnes.
    Kate Chesne wusste also Bescheid. Dann musste er sie aufhalten!
    „Das hätten wir.” Die Dame von der Registratur kam mit einem Arm voller Akten vom Regal herunter. „Ich glaube, ich habe alle …” Sie hielt verblüfft inne. „Wohin wollen Sie, Dr. Santini?”
    Doch Guy antwortete nicht. Er rannte auf den Flur und hinter Kate her.
    Die Eingangshalle war beruhigend hell, als Kate aus dem Lift heraustrat. Ein paar Besucher warteten noch an der Eingangstür und schauten in das Gewitter hinaus. Ein Sicherheitsbeamter lehnte am Informationstisch und plauderte mit der hübschen jungen Dame. Kate eilte zu den Telefonkabinen. Die erste war defekt, die zweite besetzt. Kate stellte sich hinter den Mann, der gerade eine neue Münze einwarf, und wartete. Wind rappelte an den Fenstern, und der Parkplatz draußen verschwand hinter einem dunklen Regenschleier.
    Kate betete, dass Leutnant Ah Ching in seinem Büro sein würde, und sie sehnte sich danach, Davids Stimme zu hören.
    Der Mann telefonierte immer noch. Sie blickte sich um und bemerkte beunruhigt, dass der Sicherheitsbeamte fort war. Die junge Dame schloss den Informationsstand. Die Halle leerte sich zu rasch. Kate wollte auf keinen Fall allein hier zurückbleiben … nicht mit dem, was sie wusste.
    Kurz entschlossen lief sie hinaus in den windgepeitschten tropischen Regen. Sie hatte Jinx Ransoms Wagen am Ende des Parkplatzes abgestellt, und als sie dort ankam, war ihre Kleidung völlig durchweicht. Sie brauchte einige Zeit, sich mit dem unbekannten Schlüsselbund zurechtzufinden und die Tür zu öffnen. So bemerkte sie den Schatten nicht, der sich ihr näherte. Als sie gerade einsteigen wollte, legte sich eine Hand auf ihren Arm.
    Kate blickte auf und sah sich Guy Santini gegenüber.

14. KAPITEL
    R utsch rüber”, sagte Santini.
    „Guy, mein Arm …”
    „Ich sagte: Rutsch rüber!”
    Kate stellte entsetzt fest, dass der Parkplatz wie ausgestorben war. Niemand würde sie schreien hören und ihr zu Hilfe eilen. Das Regentrommeln auf dem Autodach war das einzige Geräusch ringsum. Flucht war ebenfalls unmöglich. Guy versperrte den Fahrerausstieg, und zur anderen Seite würde sie es nicht so schnell schaffen. Bevor sie weitere Schritte planen konnte, schob Guy sie beiseite, nahm die Schlüssel, die auf den Sitz gefallen waren, und zündete den Motor.
    Kate versuchte, sich auf Guy zu stürzen, ihm das Gesicht zu zerkratzen. Doch er reagierte rasch. Mit einer heftigen Abwehrbewegung eines Armes schob er Kate zurück, sodass sie gegen die Sitzlehne prallte. „Ich schwöre dir, wenn nötig, breche ich dir den Arm”, drohte er mit ruhiger Stimme. Er setzte den Wagen zurück, trat aufs Gas, und sie schossen geradezu auf die Straße hinaus.
    „Wohin bringst du mich?” fragte sie.
    „Irgendwohin. Ich habe dir etwas zu sagen, und du wirst zuhören.”
    „Worum … worum geht es denn?”
    „Das weißt du verdammt gut.”
    Sie näherten sich einer Kreuzung mit Ampel. Kate überlegte, dass sie sich hinausfallen lassen könnte, falls der Wagen zum Stehen kam. Doch Guy ahnte, was sie vorhatte, hielt sie am Arm fest, bis sie wieder freie Fahrt hatten, und gab erneut Gas. Ihr Tempo war geradezu halsbrecherisch. „Du hattest kein Recht, dich hier einzumischen, Kate.” Guy konzentrierte sich wieder auf die Straße. „Die Sache ging dich nichts an.”
    „Ellen war meine Patientin … unsere Patientin!”
    „Das gibt dir nicht das Recht, mein Leben zu zerstören!”
    „Und was war mit ihrem Leben und dem von Ann? Die beiden sind tot, Guy!”
    „Und mit ihnen wurde die Vergangenheit begraben. Lass es so!”
    „Allgütiger! Ich dachte, ich würde dich kennen. Ich dachte, wir wären Freunde.”
    „Ich muss meinen Sohn beschützen und Susan. Glaubst du, dass ich ruhig zusehe, wie ihnen Schaden zugefügt wird?”
    „Man wird euch den Jungen nicht wegnehmen. Nicht nach fünf Jahren. Das Gericht wird euch das Sorgerecht …”
    „Wegen des Sorgerechts

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