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Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen

Titel: Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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anderen sie überflutete, erkannte Cathy, wie hoch und weit sie beide gestiegen waren.
    Süße Erschöpfung packte sie.
    Draußen im Grau der Dämmerung sang ein Vogel. Drinnen wurde die Stille nur von dem Geräusch ihres vereinten Atmens unterbrochen.
    Cathy seufzte an der Wärme seiner Schulter. „Danke.”
    Er berührte ihr Gesicht. „Wofür?”
    „Dafür, dass ich mich wieder … begehrt fühle.”
    „Oh, Cathy.”
    „Es war so lange her … Jack und ich, wir … wir haben schon lange vor der Scheidung aufgehört, uns zu lieben. Genau genommen habe ich damals aufgehört. Ich habe es nicht ertragen, dass er mich …” Sie schluckte. „Wenn man jemanden nicht mehr liebt, wenn der andere einen nicht mehr liebt, ist es schwer, sich … berühren zu lassen.”
    Er strich mit seinen Fingern über ihre Wange. „Ist es noch immer schwer? Berührt zu werden?”
    „Nicht bei dir. Von dir berührt zu werden, ist, wie … ist, als würde ich zum ersten Mal berührt.”
    In dem blassen Licht von dem Fenster lächelte er. „Ich hoffe, dein erstes Mal war nicht zu schrecklich.”
    Jetzt lächelte sie. „Ich erinnere mich nicht besonders gut daran. Es war eine so hektische, lächerliche Sache auf dem Fußboden eines College-Schlafsaals.”
    Er klopfte auf den Teppich unter sich. „Wie ich sehe, hast du es weit gebracht.”
    „Nicht wahr?” Sie lachte. „Aber Fußböden können so schrecklich romantisch sein.”
    „Du liebe Güte, eine Teppichkennerin. Wie sind die Fußböden von Schlafsälen im Vergleich zu Wohnzimmern?”
    „Kann ich dir nicht sagen. Es ist so lange her, dass ich achtzehn war.” Sie machte eine Pause. „Es ist auch lange her, dass ich mit jemandem zusammen war.”
    „Dann war es für uns beide lang”, flüsterte er.
    „Nicht … nicht mehr seit Lily?” fragte sie endlich.
    „Nein.” Ein einziges Wort, aber es enthüllte so viel.
    „Sie muss eine ganz besondere Frau gewesen sein”, murmelte Cathy.
    Er ließ ihr Haar zwischen seinen Fingern hindurchgleiten. „Sie war sehr klug. Und sie war gütig. So etwas findet man nicht immer bei einem Menschen.”
    Sie ist noch immer ein Teil von dir, nicht wahr …? Sie ist noch immer diejenige, die du liebst … Cathy verkniff sich diese Fragen.
    „Es ist die gleiche Art von Güte, die ich bei dir finde”, sagte er.
    Seine Finger waren an ihr Gesicht geglitten und streichelten jetzt ihre Wange. Sie schloss die Augen und genoss seine Berührung, seine Wärme. „Du kennst mich kaum”, flüsterte sie.
    „Doch. In jener Nacht nach dem Unfall habe ich nur durch den Klang deiner Stimme überlebt. Und durch die Berührung deiner Hand, ich würde beides überall wiedererkennen.”
    Sie öffnete die Augen und blickte ihn an. „Wirklich?”
    Er drückte seine Lippen auf ihre Stirn. „Selbst im Schlaf.”
    „Aber ich bin nicht Lily, ich könnte nie Lily sein.”
    „Das ist wahr. Du kannst das nicht. Niemand kann das.”
    „Ich kann nicht ersetzen, was du verloren hast.”
    „Wieso denkst du, dass ich das will? Irgendeinen Ersatz? Sie war meine Frau. Ja, ich habe sie geliebt.”
    Irgendwo im Haus klingelte ein Telefon zweimal. Dann hörten. sie gedämpft Milos Stimme im ersten Stock.
    Cathy setzte sich auf und griff automatisch nach ihren Kleidern. Sie zog sich an, wobei sie Victor den Rücken zuwandte. Zwischen ihnen herrschte auf einmal die Befangenheit von Fremden.
    „Cathy”, sagte er. „Menschen entwickeln sich weiter.”
    „Ich weiß!”
    „Du bist über Jack hinweggekommen.”
    Sie lachte müde. „Keine Frau kommt je völlig über Jack Zuckerman hinweg. Ja, ich habe das Schlimmste hinter mir. Aber jedes Mal, wenn eine Frau sich verliebt, wirklich verliebt, nimmt es ihr etwas weg. Etwas, das nie ersetzt werden kann.”
    „Es gibt ihr auch etwas.”
    „Das hängt davon ab, in wen man sich verliebt, nicht wahr?”
    Schritte polterten die Treppe herunter. Ein hellwacher Milo erschien in der Tür. Seine ungekämmten Haare standen wie eine Bürste ab. „Hey, ihr zwei!” zischte er. „Steht auf! Schnell!”
    Cathy raffte sich alarmiert auf. „Was ist los?”
    „Das war Ollie am Telefon. Ein Kerl treibt sich in der Gegend herum und stellt Fragen über euch. Er war bereits in Bachs Nachbarschaft.”
    „Was?” Jetzt war Victor auf den Beinen und fuhr hastig in seine Hose.
    „Ollie schätzt, dass der Typ hier als Nächstes anklopfen wird. Wahrscheinlich weiß er, wer deine Freunde sind.”
    „Und wer ist der Kerl?”
    „Behauptet vom

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