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Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen

Titel: Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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halb gehend, schaffte Black es die Stufen zur Veranda hinauf und in das Haus.
    Eine Stunde später saß er zusammengesunken in seiner Küche, eine Tasse Kaffee in der Hand, und versuchte zusammenzubekommen, was geschehen war. Er erinnerte sich daran, seinen Wagen geparkt zu haben. Er hatte seinen Aktenkoffer herausgenommen und es offenbar über den halben Weg geschafft. Und dann … was?
    Ein vager Schmerz schob sich in sein Bewusstsein. Er rieb sich den Hals. Jetzt erinnerte er sich, dass etwas Seltsames kurz vor seinem Black-out passiert war. Etwas, das mit dem Schmerz in seinem Hals zu tun hatte.
    Er ging zum Spiegel und fand einen kleinen Einstich in der Haut. Ein absurder Gedanke schoss ihm durch den Kopf. Vampire! Aber sicher, Archibald! Verdammt, du bist Wissenschaftler! Finde gefälligst eine rationale Erklärung. Wie um alles in der Welt war es zu diesem Einstich gekommen?
    Er ging an den Wäschekorb und fischte sein feuchtes Hemd heraus. Zu seinem Schrecken entdeckte er einen Blutstropfen am Kragen. Dann sah er, was die Ursache war: eine ganz gewöhnliche Stecknadel. Sie steckte noch im Kragen, ohne Zweifel von der Reinigung vergessen. Da hatte er seine rationale Erklärung. Er war von einer Stecknadel gestochen worden, und von dem Schmerz war er ohnmächtig geworden.
    Angewidert warf er sein Hemd zu Boden. Gleich morgen früh wollte er sich bei seiner Reinigung beschweren und verlangen, dass sie seinen Anzug gratis reinigten.
    Von wegen Vampire!
    „Selbst bei schlechter Beleuchtung hast du Glück, wenn du durchkommst”, sagte Cathy.
    Sie wich zurück und betrachtete Victor lange und kritisch. Langsam umrundete sie ihn und begutachtete seine dunkel gefärbten Haare, sein verändertes Gesicht, seine neue Augenfarbe. Es war gut geworden, aber es war nicht gut genug. Es würde nie gut genug sein, wenn Victors Leben auf dem Spiel stand.
    „Ich finde, er ist ein perfektes Ebenbild”, sagte Polowski. „Wo liegt jetzt das Problem?”
    „Das Problem liegt darin, dass mir plötzlich klar wird, was für eine verrückte Idee das ist. Wir sollten die Sache abblasen.”
    „Sie haben den ganzen Nachmittag an ihm gearbeitet. Sie haben sogar die verdammten Sommersprossen auf seiner Nase gemacht. Was können Sie denn noch verbessern?”
    „Ich weiß es nicht. Ich habe einfach kein gutes Gefühl!”
    Ollie schüttelte den Kopf. „Weibliche Intuition. Es ist gefährlich, wenn man sie nicht beachtet.”
    „Nun, jetzt kommt meine Intuition”, sagte Polowski. „Ich denke, es wird klappen. Und ich halte es für unsere beste Möglichkeit. Für unsere Chance, den Fall abzuschließen.”
    Cathy wandte sich an Victor. „Du bist derjenige, der zu Schaden kommen kann. Es ist deine Entscheidung.” In Wahrheit wollte sie sagen: Bitte tu es nicht! Bleib bei mir! Bleib am Leben und in Sicherheit! Aber als sie in seine Augen blickte, erkannte sie, dass er seine Entscheidung bereits getroffen hatte.
    „Cathy”, sagte er. „Es wird mit Sicherheit klappen. Das musst du glauben.”
    „Ich glaube nur”, erwiderte sie, „dass sie dich umbringen werden. Und ich will nicht dabei sein und zusehen.”
    Ohne ein weiteres Wort ging sie zur Tür hinaus.
    Auf dem Parkplatz des Rockabye Motel blieb sie in der Dunkelheit stehen und schlang die Arme um ihren Oberkörper. Sie hörte, wie sich die Tür schloss, und dann kamen seine Schritte auf dem Asphalt auf sie zu.
    „Du brauchst nicht zu bleiben”, sagte er. „Es gibt noch immer diesen Strand in Mexiko. Du könntest heute Abend hinfliegen und wärst aus dem Schlamassel heraus.”
    „Willst du, dass ich gehe?”
    Eine Pause, dann: „Ja.”
    Sie zuckte in einem armseligen Versuch, nonchalant zu wirken, die Schultern. „In Ordnung, vermutlich ist das absolut sinnvoll. Ich habe meinen Teil geleistet.”
    „Du hast mir das Leben gerettet. Dafür schulde ich dir zumindest etwas Sicherheit.”
    Sie wandte sich ihm zu. „Ist das für dich das Wichtigste? Dass du mir etwas schuldest?”
    „Das Wichtigste für mich ist die Überlegung, dass du in das Kreuzfeuer geraten könntest. Ich bin darauf vorbereitet, bei Viratek durch diese Türen zu gehen. Ich bin darauf vorbereitet, eine Menge dummer Dinge zu tun. Aber ich bin nicht darauf vorbereitet zuzusehen, wie dir etwas passiert.” Er zog sie an sich. „Cathy, Cathy. Ich bin nicht verrückt. Ich will nicht sterben. Aber ich sehe keine Möglichkeit, wie ich das hier vermeiden könnte …”
    Sie presste ihr Gesicht gegen seine Brust,

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