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Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen

Titel: Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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könntest …”
    „Wovon sprechen wir hier?” fragte Polowski.
    „Cathy ist Make-up-Spezialistin. Horrorfilme, Spezialeffekte.”
    „Das hier ist etwas anderes”, entgegnete Cathy. „Hier ginge es um Victors Leben! Es steht zu viel auf dem Spiel. Das ist nicht so einfach wie … wie die Dreharbeiten zu ,Herr des Schleims’.”
    „Sie haben ,Herr des Schleims’ gemacht?” fragte Milo. „Großartiger Film!”
    „Außerdem brauche ich einen Gesichtsabdruck, ein Modell.”
    „Sie meinen den echten Typ?” fragte Polowski.
    „Richtig, den echten Typ. Und ich glaube nicht, dass Sie einen Wale-Manager dazu bringen, sich von mir Gips ins Gesicht klatschen zu lassen.”
    Es entstand eine lange Stille.
    „Das stellt ein Problem dar”, sagte Milo.
    „Nicht unbedingt.”
    Alle sahen Ollie an.
    „Woran denkst du?” fragte Victor.
    „An diesen Typ, der gelegentlich mit mir arbeitet. Im Labor …” Ollies Grinsen fiel eindeutig genüsslich aus. „Er ist Tierarzt.”
    Von den Ereignissen bei Viratek tief belastet, fuhr Archibald Black abends nach Hause. Es war dunkel, als er in seine Einfahrt bog. Das Haus wirkte kalt und leer. Es verlangte nach einer Frau.
    Er stieg aus und ging den Weg zu seiner Haustür entlang. Auf halber Strecke hörte er ein leises
ffft
und fühlte einen scharfen Stich im Nacken. Reflexartig schlug er danach. Etwas blieb in seiner Hand.
    Verwundert starrte er auf den Pfeil und versuchte zu verstehen, wo er hergekommen war und wieso sich so ein Ding an seinem Hals hatte festsetzen können. Doch er entdeckte, dass er nicht klar denken konnte. Die Nacht wurde schwarz, und seine Beine gerieten in einen Sumpf. Sein Aktenkoffer entglitt seinem Griff und polterte auf den Boden.
    Ich sterbe, dachte er. Wird mich hier jemand finden?
    Es war sein letzter bewusster Gedanke, bevor er auf dem mit Papieren übersäten Pfad zusammenbrach.
    „Ist er tot?”
    Ollie beugte sich vor und lauschte auf Archibald Blacks Atem.
    „Er lebt eindeutig, ist aber total weggetreten.” Er blickte zu Polowski und Victor auf. „In Ordnung, fangen wir an. Er wird nur ungefähr eine Stunde bewusstlos sein.”
    Victor packte die Beine, Ollie und Polowski die Arme. Zusammen trugen sie den Bewusstlosen ein Stück in den Wald bis zu der Lichtung, auf der sie den Kleinbus abgestellt hatten.
    „Sind … sind Sie sicher, dass wir eine Stunde haben?” keuchte Polowski.
    „Mehr oder weniger”, antwortete Ollie. „Das Beruhigungsmittel ist für große Tiere bestimmt, weshalb wir die Dosis nur geschätzt haben, und dieser Kerl ist schwerer, als ich erwartet habe.” Ollie rang nach Luft. „Hey, Polowski, er kommt ins Rutschen, ziehen Sie Ihr Gewicht, ja?”
    „Tue ich! Ich glaube, sein rechter Arm ist schwerer als sein linker.”
    Die Seitentür des Kleinbusses war bereits für sie geöffnet. Sie rollten Black hinein und schoben die Tür zu. Ein helles Licht flammte plötzlich auf, doch der Bewusstlose zuckte nicht einmal.
    Cathy kniete sich an seine Seite und betrachtete kritisch das Gesicht des Mannes.
    „Kannst du es machen?” fragte Victor und beobachtete Cathy, die ihre Aufgabe sehr ernst nahm.
    „Oh, ich kann es machen”, antwortete sie. „Die Frage ist, ob du für ihn durchgehen wirst.” Sie schätzte die Länge des Mannes ab. „Ungefähr deine Größe und Figur. Wir müssen dein Haar dunkler färben und dir in der Mitte der Stirn einen spitzen Haaransatz geben. Ich glaube, du wirst gehen.” Sie wandte sich an Milo, der bereits seine Kamera bereithielt. „Machen Sie Ihre Fotos. Ein paar Aufnahmen von jeder Seite. Ich brauche viele Details der Haare.”
    Während Milos Blitzgerät immer wieder aufflammte, zog Cathy Handschuhe und eine Schürze an und deutete auf ein Laken. „Wickelt ihn ein”, verlangte sie. „Alles, außer dem Gesicht. Ich möchte nicht, dass er mit Gips überall auf seinen Kleidern aufwacht.”
    „Vorausgesetzt, er wacht überhaupt auf”, sagte Milo und betrachtete finster Blacks reglose Gestalt.
    „Oh, er wird aufwachen”, beruhigte ihn Ollie. „Genau, wo wir ihn gefunden haben. Und wenn wir den Job richtig erledigen, wird Mr. Archibald Black nicht wissen, was ihn erwischt hat.”
    Es war der Regen, der Black weckte. Die kalten Tropfen prasselten in sein Gesicht. Stöhnend drehte er sich herum und fand sich zu seiner Verwirrung in seiner Einfahrt. Sein Aktenkoffer lag direkt neben ihm.
    Der Regen schwoll zu einem Wolkenbruch an. Er musste aus dem Unwetter heraus. Halb kriechend,

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