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Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen

Titel: Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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und sie an sich zog. Da sie jetzt wieder vereinigt waren, genoss sie jeden gemeinsamen Moment; vertraute jeden Blick, jede Zärtlichkeit ihrer Erinnerung an. Bald würde er ihr entrissen werden. Schon jetzt machte er Pläne, um in etwas einzudringen, das wie eine Todesfalle aussah.
    Er drückte einen Kuss auf ihr Haar und wandte seine Aufmerksamkeit zögernd wieder der Karte zu.
    „Wegen der Elektronik mache ich mir keine Sorgen”, sagte er.
    „Es ist das menschliche Element. Es sind die Wächter.”
    Milo deutete mit einem Kopfnicken zu Polowski. „Ich sage, unser J. Edgar Hoover hier soll sich einen Durchsuchungsbefehl besorgen und die Firma durchwühlen.”
    „Aber sicher”, schnaubte Polowski. „Bis dieser Befehl über den Richter und Dafoe und Ihre Tante Minnie gelaufen ist, hat Viratek dieses Labor in eine Fabrik für Babynahrung verwandelt. Nein, wir müssen auf eigene Faust hineinkommen. Ohne dass irgendjemand etwas erfährt.” Er wandte sich an Ollie. „Und Sie sind sicher, dass dies der einzige Beweis ist, den wir brauchen?”
    Olli nickte. „Eine Phiole sollte genügen. Dann bringen wir sie zu einem angesehenen Labor, lassen uns bestätigen, dass es Pockenviren sind, und Ihr Fall ist wasserdicht.”
    „Dann gibt es keine Ausflüchte mehr?”
    „Keine. Das Virus ist offiziell ausgerottet. Jede Firma, die erwischt wird, wie sie mit lebenden Exemplaren herumspielt, ist ipso facto totes Fleisch.”
    „Das gefällt mir”, sagte Polowski. „Das ipso-facto-Zeug. Das kann kein noch so toller Viratek-Anwalt wegargumentieren.”
    „Aber zuerst müssen Sie eine Phiole in die Finger bekommen”, sagte Ollie. „Und ich halte das für unmöglich, es sei denn, Sie wollen einen bewaffneten Raubüberfall versuchen.”
    Für einen erschreckenden Moment schien Polowski diesen Gedanken tatsächlich ernsthaft in Erwägung zu ziehen. „Nein”, räumte er schließlich ein. „Das würde vor Gericht nicht gut aussehen.”
    „Außerdem”, sagte Ollie, „weigere ich mich, auf ein anderes menschliches Wesen zu schießen. Das ist gegen meine Prinzipien.”
    „Auch gegen meine”, sagte Milo.
    „Aber ein Diebstahl ist akzeptabel”, sagte Ollie.
    Polowski sah Victor an. „Eine Gruppe mit hohem moralischen Standard.”
    Victor grinste. „Überbleibsel aus den Sechzigern.”
    „Aber”, sagte Cathy. „Angenommen, ihr kommt durch das Haupttor. Dann müsst ihr noch immer durch zwei verschlossene Türen, vorbei an zwei separaten Wächtern und einem Lasergitter. Ich bitte euch!”
    „Die Türen sind kein Problem”, entgegnete Victor. „Es sind die beiden Wächter.”
    „Vielleicht eine Ablenkung?” schlug Milo vor. „Wie wäre es, wenn wir Feuer legten?”
    „Und die städtische Feuerwehr ins Spiel bringen?” fragte Victor. „Keine gute Idee. Außerdem hatte ich schon mit diesem Nachtwächter am Haupttor zu tun. Ich kenne ihn. Er hält sich strikt an die Vorschriften. Verlässt nie sein Häuschen. Sobald er etwas Verdächtiges bemerkt, drückt er den Alarmknopf.”
    „Vielleicht könnte Milo einen falschen Sicherheitspass zusammenbauen”, schlug Ollie vor. „Ihr wisst schon, wie er uns früher diese Führerscheine gefälscht hat.”
    „Er hat Ausweise gefälscht?” fragte Polowski interessiert.
    „Hey, ich habe nur das Alter auf einundzwanzig geändert!” protestierte Milo.
    „Er hat auch großartige Pässe gemacht”, berichtete Ollie. „Ich hatte einen vom Königreich Booga Booga. Damit bin ich direkt bei den Zöllnern in Athen vorbeigekommen.”
    „Ja?” Polowski wirkte beeindruckt. „Wie wäre das, Holland? Würde es klappen?”
    „Ausgeschlossen. Der Wächter hat eine Hauptliste der Angestellten mit Sicherheitspässen der höchsten Stufe. Wenn er ein Gesicht nicht kennt, wird er doppelt genau prüfen.”
    „Aber einige Leute lässt er automatisch durch?”
    „Sicher. Die Großköpfe, die er vom …” Victor stockte und starrte Cathy an, … „vom Sehen her erkennt. Himmel, das könnte klappen!”
    Cathy warf einen Blick in sein Gesicht und las sofort seine Gedanken. „Nein”, sagte sie. „So einfach ist das nicht! Ich muss das Objekt sehen! Ich brauche Abdrücke von dem Gesicht, Detailfotos von jedem Winkel …”
    „Aber du könntest es machen! Du machst es doch ständig.”
    „Im Film funktioniert das! Aber hier wäre es von Angesicht zu Angesicht.”
    „Nachts durch ein Autofenster. Oder über eine Videokamera. Wenn du mich nur wie einen der Spitzenmanager herrichten

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