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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antikorper
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Lebenslauf war er Experte für abnorme Biochemie, und sein Bruder Darin hat jahrelang im Silicon Valley gearbeitet. Sagen Sie mir, Scully, was für einen Zusammenhang könnte es zwischen Elektronik und Krebsforschung geben?«
    Scully behielt ihre Gedanken für sich, während sie neugierig umherwanderte und die Stelle suchte, wo man den Wächter gefunden hatte. Sie entdeckte den mit gelbem Band abgesperrten Fundort und betrachtete nachdenklich den verwischten Abdruck, den die Leiche in der lockeren Asche hinterlassen hatte, während Mulder sich in der Umgebung umschaute. Er schob eine heruntergefallene, verbogene Metallplatte beiseite und stolperte über einen Feuersafe, dessen geschwärzte Tür offenstand. Er rief Scully zu sich.
    »Befindet sich irgend etwas darin?« fragte sie.
    Mulder zog die Brauen hoch und stöberte in den rußigen Überresten. »Er ist offen, aber leer. Und das Innere ist schmutzig, aber nicht verbrannt.« Er ließ seine Worte einen Moment wirken und sah dann seine Partnerin an. Ihr Gesichtsausdruck verriet, daß sie denselben Schluß zog. Der Safe war nach dem Feuer geöffnet worden, nicht davor. »Es war noch jemand hier in jener Nacht, jemand, der den Inhalt dieses Safes holen wollte.«
    »Deshalb hat sich der Wächter auch in die Ruinen gewagt. Er hat jemand gesehen.«
    Scully runzelte die Stirn. »Das könnte erklären, warum er hier war. Aber es verrät uns noch immer nicht, was ihn getötet hat. Er ist weder erschossen noch erwürgt worden. Wir wissen nicht einmal, ob er den Eindringling gestellt hat.«
    »Aber es ist möglich, sogar wahrscheinlich«, sagte Mulder.
     
    Scully sah ihn neugierig an. »Also hat diese andere Person alle Unterlagen fortgeschafft, die wir brauchen?«
    Er zuckte die Schultern. »Nun ja, Scully, die meisten anderen Informationen über Kennessys Krebsforschung sind konfisziert und für geheim erklärt worden. Sie sind für uns unerreichbar. Es ist gut möglich, daß sich auch hier ein paar Beweisstücke befunden haben - aber die sind jetzt ebenfalls verschwunden, und ein Wachmann ist tot.«
    »Mulder, er ist an einer Krankheit gestorben.«
»Er ist an einem toxischen Krankheitserreger gestorben. Wir wissen nicht, wo er ihn sich geholt hat.«
    »Also hat derjenige, der in jener Nacht hier eingedrungen ist, den Wachmann getötet und die Unterlagen aus dem Safe gestohlen?«
     
    Mulder legte den Kopf zur Seite. »Sofern ihm nicht jemand zuvorgekommen ist.«
     
    Scully schwieg, während sie um eine brandgeschwärzte Wand bogen, sich unter einen heruntergefallenen Träger duckten und mit knirschenden Schritten tiefer ins Innere vordrangen.
    Von den Laborbereichen war nur ein gefährliches Labyrinth übriggeblieben, einsturzbedroht und verkohlt. Teile des Bodens hatten nachgegeben und waren in den Keller mit seinen Naßzellen und Lagern gestürzt. Der verbliebene Teil des Fußbodens, vom Feuer merklich angegriffen, knarrte unter ihren Schritten.
    Mulder hob eine Glasscherbe auf. Die große Hitze hatte die scharfen Kanten geschmolzen und geglättet. »Ich glaube, trotz der Tatsache, daß sein Bruder die Forschung aufgegeben hatte, stand Kennessy dicht vor einem großen Durchbruch, und er war bereit, gegen ein paar Vorschriften zu verstoßen, um seinen Sohn zu retten. Irgend jemand hat von seiner Arbeit erfahren und versucht, ihn von einer unbesonnenen Tat abzuhalten. Ich vermute, daß diese angeblich spontane Protestbewegung, diese Gruppe, von der noch niemand etwas zuvor gehört hat, ein gewalttätiger Versuch war, ihn zum Schweigen zu bringen und seine Forschungsunterlagen zu vernichten.«
    Scully strich sich das rötliche Haar aus dem Gesicht und hinterließ dabei einen kleinen Rußfleck auf ihrer Wange. Sie klang sehr erschöpft. »Mulder, Sie sehen überall Verschwörungen.«
    Er beugte sich nach vorn und wischte den Ruß von ihrem Gesicht. »Sicher, Scully, aber manchmal habe ich recht. Und in diesem Fall hat es zwei Menschen das Leben gekostet - vielleicht sogar noch mehr.«

11 Unter der Burnside Brücke, Portland, Oregon Dienstag, 23:21 Uhr
    Er versuchte, in seinem Versteck etwas Schlaf zu finden - aber die ganze Zeit wurde er von schrecklichen Alpträumen gequält.
    Jeremy Dorman wußte nicht, ob die Alpträume von den Schwärmen aus Nanomaschinen in seinem Kopf hervorgerufen wurden, ob sie seine Gedanken beeinflußten... oder ob die Alpträume eine Folge seiner Schuldgefühle waren.
    Durchnäßt und frierend, in Lumpen gekleidet, die ihm nicht paßten,

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