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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antikorper
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Krebs erkrankt - akute lymphoblastische Leukämie. Kennessy hat verzweifelt nach einer Behandlungsmöglichkeit gesucht, und er war sicherlich nicht bereit, sich von ein paar Demonstranten an seiner Arbeit hindern zu lassen. Nicht eine Minute lang.«
    Sie stützte ihr Kinn mit der Hand. »Mir ist immer noch nicht klar, warum ein Fall von simpler Brandstiftung und Sachbeschädigung Ihr Interesse weckt.«
    Mulder zog das letzte Foto aus dem Ordner. Ein uniformierter Wachmann lag ausgestreckt auf dem Boden der Brandruine, das Gesicht eine schmerzverzerrte Maske, die Haut fleckig und von länglichen Geschwülsten übersät, Arme und Beine in seltsamen Winkeln verdreht, wie eine Spinne, die man mit Insektengift besprüht hatte.
    »Dieser Mann wurde gestern nacht in den Ruinen der niedergebrannten Laboranlage gefunden«, erklärte Mulder. »Schauen Sie sich mal die Symptome an. Bis jetzt hat man sie noch nicht identifizieren können.«
    Scully griff nach dem Foto und betrachtete es konzentriert. Ihre Augen verrieten ihre Beunruhigung. »Allem Anschein nach war eine schnell wirkendes und ungemein intensives Nervengift die Ursache.« Mulder wartete, bis sie die grausamen Details aufgenommen hatte, und sagte: »Könnten Kennessys Forschungen etwas damit zu tun haben? Vielleicht irgend etwas, das vom Feuer nicht erfaßt wurde...«
    Scully runzelte die Stirn, als sie sich konzentrierte. »Wir wissen nicht genau, was die Brandstifter gemacht haben, bevor sie das Labor zerstörten. Vielleicht haben sie irgendwelche Versuchstiere befreit und dabei etwas sehr Gefährliches freigesetzt.«
    Mulder trank einen weiteren Schluck Kaffee und sammelte dann die Unterlagen aus dem Ordner ein. Er ließ Scully ihre eigenen Schlüsse ziehen.
     
    Mit offenkundigem Interesse betrachtete Scully die Aufnahme »Schauen Sie sich diese Tumore an... Wie schnell sind die Symptome aufgetaucht?«
     
    »Offenbar war das Opfer ein paar Stunden vorher beim Arbeitsantritt noch normal und gesund.« Mulder lehnte sich nach vorne. »Worüber, denken Sie, ist dieser Wächter gestolpert?« Scully kniff betroffen die Lippen zusammen. »Das kann ich wirklich nicht sagen, wenn ich die Leiche nicht selbst gesehen habe. Wird der Körper unter Quarantäne gehalten?«
     
    »Ja. Ich dachte, Sie hätten vielleicht Lust, mich zu begleiten, wenn ich mich vor Ort umsehe.«
    Scully nahm ihren ersten Schluck Kaffee, und er schmeckte tatsächlich so schauderhaft, wie sie befürchtet hatte. »Auf geht's, Mulder«, sagte sie und stand vom Tisch auf. Sie gab Mulder die bunte Broschüre mit ihren optimistischen Erklärungen zurück.
    Kennessy mußte an seinen Versuchstieren irgendwelche radikalen und unorthodoxen Versuche durchgeführt haben. Es war denkbar, daß nach der brutalen Zerstörung des Labors einige dieser Tiere entkommen waren. Und vielleicht waren sie die Träger eines tödlichen Krankheitserregers.

4 State Highway 22, Küstenabschnitt, Oregon Montag, 22:00 Uhr
    Der Hund blieb mitten auf der Straße stehen, verharrte auf seinem Weg in den Wald. Das Laub auf dem Asphalt roch feucht und würzig. Aus den Gräben am Straßenrand, zwischen kiesbedeckten Auffahrten und Landbriefkästen, ragten reflektierende Straßenpfosten. Im Gegensatz zum dichten Fichten- und Zedernwald roch die Straße nach Autos, Reifen, heißen Motoren und stickigen Abgasen.
    Die Zwillingsscheinwerfer des heran rasenden Wagens sahen wie leuchtende Münzen aus. Das Licht ließ den Hund erstarren und spiegelte sich in seinen dunklen Augen. Er hörte, wie das Auto das Summen der Nachtinsekten und das Rauschen der Bäume übertönte.
    Das Auto klang laut. Das Auto klang zornig.
    Die Straße war feucht und dunkel, von ausladenden Bäumen überschattet. Sie waren den ganzen Tag gefahren, und die Kinder waren quengelig ... und in diesem Moment schien der spontane Urlaub doch keine so gute Idee mehr zu sein.
    Bis zur zerklüfteten, malerischen Küste waren es noch immer knapp zwanzig Kilometer, und dann mußten sie noch weitere Kilometer den Highway hinauffahren, bis sie einen der Touristenorte mit Cafes, Kunstgalerien, Souvenirläden und Unterkünften erreichten (die sich allesamt »Inn« oder »Lodge« nannten, niemals nur schlicht Motel).
    Vor fünfzehn Kilometern waren sie an einer gottverlassenen Straßenkreuzung mit einer Tankstelle, einer Hamburger-Filiale und einem heruntergekommenen Motel aus den fünfziger Jahren mit einem flackernden rosa KEIN neben dem ZIMMER FREI-Neonschild

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