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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruinen
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Wasseroberfläche.
Wieder knallte weit über ihm ein Schuß, und er hörte schwache Stimmen, die Spanisch oder den kehligen Maya-Dialekt sprachen, den auch die einheimischen Indios benutzt hatten. Mulder fragte sich, ob Fernando Aguilar und seine eingeborenen Helfer zurückgekehrt und mitten in die bewaffneten Auseinandersetzungen geplatzt waren... oder ob Aguilar vielleicht mit Barreio und seiner Liberacion Quintana Roo in Verbindung stand.
Er und Scully hatten nun eine weitere Gruppe von Mordverdächtigen. Offensichtlich war es nicht abwegig, daß Barreios Truppe militanter Rebellen das Team amerikanischer Archäologen ermordet hatte, weil es sich an ihren nationalen Schätzen zu schaffen machte. An jenem Preis, den sie für ihre Revolution zu erlangen hofften.
Doch... falls Mulders Vermutungen über den phantastischen Ursprung dieser antiken Mayastadt zutrafen, dann gehörten die Relikte von Xitaclan keiner Nation dieser Erde.
Es hatte ihm schon immer zu denken gegeben – warum hatten die Maya diese prächtige, abgelegene Anlage verlassen, wie so viele ihrer antiken Städte? Warum hatten sie Xitaclan überhaupt hier erbaut, weitab von allen Handelsrouten, Flüssen und Straßen? Was hatte die Geburt ihres Großreichs möglich gemacht? Und warum hatten die Maya ein so starkes Interesse an astronomischem Wissen, Kalenderzyklen und Planetenbahnen entwickelt?
Die Maya waren besessen von der Zeit und den Sternen gewesen, von dem Lauf der Erde um die Sonne. Sie hatten mit größter Sorgfalt über Tage und Monate Buch geführt, wie ein Kind, das im Monat vor seinem Geburtstag die Tage auf seinem Kalender abstreicht.
Mulder wurde das Gefühl nicht los, daß alle Antworten unter ihm lagen... dort, wohin ihn das Licht mit sanftem Pulsen lockte.
Unterhalb der ehemaligen Wasseroberfläche waren die Felskanten und Vorsprünge der Cenote knorriger und nicht so verwittert. Sein Herz klopfte vor brennender Neugier, als er noch tiefer hinabkletterte.
Dann war das Seil zu Ende.
Nachdenklich betrachtete Mulder das ausgefranste Ende, die lang herabbaumelnden Stränge, die an der Wand der Cenote hingen, bis hinauf zum Rand. Ihm blieb nichts anderes übrig, als ohne die Hilfe des Seils weiter hinunterzusteigen.
Das Leuchten wurde heller, ein einziges kaltes Strahlen. Von der erstickenden vulkanischen Hitze, vom Dampf, der noch hier unten hing, schwitzte Mulder wie in einer Sauna. Doch das Licht, das durch die umgebenden Felsen pulsierte, nahm einen zunehmend weißlich-blauen Ton an und wurde immer kälter. Die Kalksteinwände schienen seiner pochende Energie kaum standhalten zu können.
Indem er sich mit den Fingern an die glitschigen Spalten und knorrigen Vorsprünge klammerte, brachte Mulder endlich den Rest der Strecke hinter sich und erreichte keuchend einen breiten Absatz vor einer bogenförmigen Öffnung... die den Blick auf ein glattes Rechteck aus Metall freigab.
Noch immer hallten Schüsse durch die Nacht, doch Mulder nahm sie nicht mehr wahr.
Die Legierung des Rahmens war verkrustet und korrodiert, aber dennoch bemerkenswert sauber nach all den Jahrhunderten im kalten Wasser der Cenote. Form und Aussehen des Portals waren unverkennbar, und Mulder streckte seine Hand aus, um es mit zitternden Fingern zu berühren.
Die Öffnung war eindeutig eine Art Tür.
Die Tür zu einem Raumschiff.

28
    Ruinen von Xitaclan Mittwoch, 2.15 Uhr
    Die jahrhundertealte metallische Luke öffnete sich mit einem langgezogenen Zischen; der Luftdruck glich sich an – ein Geräusch, so vermutete Mulder, das wahrscheinlich ähnlich klang wie das einer gefiederten Schlange, kurz bevor sie angriff...
    Trotz seiner verzweifelten Neugier wandte sich Mulder ab und hielt den Atem an, aus Angst, daß giftige Gase aus der Kammer strömen könnten. Bei anderen Ermittlungen hatte er das Bewußtsein verloren, nachdem er die Ausdünstungen verwesender Außerirdischer eingeatmet hatte. Was immer unter den Ruinen von Xitaclan lag, war jahrhundertelang hier eingeschlossen gewesen, und er konnte nicht wissen, was er vorfinden würde in diesem seit langem verlassenen... Raumfahrzeug?
    Seine Augen brannten von den Dämpfen, die immer noch aus vulkanischen Spalten im unsichtbaren Boden der Cenote aufstiegen. Zwinkernd warf er einen Blick zurück in die Tiefe zu seinen Füßen und hoffte inbrünstig, daß sich die Erde nicht so schnell wieder auftun würde.
    Doch als er aus der Höhe die schwachen PopcornGeräusche ferner Gewehrschüsse hörte, wurde Mulder erneut klar,

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