Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seilbahn zu den Sternen
Vom Netzwerk:
rote Warnlampe hatte zu blinken begonnen und tauchte Kryceks ebenmäßiges ruhiges Gesicht in ein düsteres Licht. Er starrte zu dem fernen Berggipfel empor, klappte langsam sein Handy auf und hob es ans Ohr.
    »Krycek, was ist da unten bei Ihnen los?«
     
    Krycek vergewisserte sich, daß das Mikrophon der Gegensprechanlage ausgeschaltet war, und tippte eine Nummer in die Tastatur des Telefons.
     
    »Agent Krycek, können Sie mich hören?« Mulders Stimme klang rauh vor Anspannung.
    Ein leiser Piepton verriet Krycek, daß die Verbindung hergestellt war. »Ich habe ihn da oben festgesetzt«, sprach er in die Muschel. »Ich werde ihn dort festhalten, bis Sie mir weitere Anweisungen geben.«
    Er lauschte der Antwort und nickte, klappte das Handy bedächtig wieder zusammen und schob es in seine Jackentasche zurück. Dann warf er einen Blick auf den Überwachungsmonitor. Die Seilbahngondel schaukelte an ihrem Tragkabel, gut 200 Meter von der Gipfelstation entfernt.
    Das sollte ihn mattsetzen, dachte Krycek. Zumindest für eine Weile.

7 Skyland Mountain Seilbahn Aufstieg
    Mulder starrte hilflos durch die beschlagenen Scheiben der Kabine. Die Dunkelheit hatte sich endgültig herabgesenkt, der Nebel wallte immer dichter um den Berggipfel herum. Die feuchte drückende Luft roch intensiv nach bevorstehendem Regen.
    Er hielt das Mikrophon in der Hand und drückte immer wieder die Sprechtaste. »Gibt es irgendein Notfallsystem an Bord?«
    Keine Antwort. Er drückte erneut die Sprechtaste.
»Kann mich irgend jemand da unten hören?«
Wieder keine Antwort. Verbittert starrte Mulder das Mikrophon an und rammte es in die Halterung
    zurück. Er hatte keine Ahnung, was dort unten passiert war. Vielleicht hatte der Typ recht gehabt. Das Kabel mußte versagt haben. Und das heranziehende Gewitter hatte vermutlich die Funkverbindung lahmgelegt.
    Er sah wieder zum Vorderfenster hinaus. Nebelschwaden wallten und zogen vorbei. Er erhaschte einen flüchtigen Blick auf das große Stahlgebilde der Gipfelstation und schätzte die Entfernung auf rund 200 Meter. So nah und doch so fern!
    Der Boden unter ihm wurde vom dichten Nebel verschluckt, aber vermutlich lag er mindesten dreißig Meter tiefer. Tief genug, um einen Sturz tödlich enden zu lassen.
    Hör auf damit! beschwor er sich. Trostlose Gedanken zu wälzen, brachte ihn dem Ziel auch nicht näher. Oder Duane oder Scully. Er wirbelte herum und ließ den Blick durch die Kabine wandern. An der Rückwand entdeckte er die gewölbte Ausbuchtung eines Fachs mit der Aufschrift »Notfallevakuierung«. Er eilte hinüber, riß die Klappe auf und begann, den Inhalt des Behälters zu durchwühlen.
    Zuerst fiel ihm eine leuchtende Kunststoffweste in die Hände, die er nach einem kurzen Blick achtlos zur Seite warf. Danach förderte er eine Seilrolle zutage, eine Vorrichtung zum Lösen blockierter Bremsen und einen Stapel komplizierter Instruktionen, mit denen er nichts anzufangen wußte. Er stieß ein enttäuschtes Seufzen aus und sah sich erneut prüfend um. Da! In das Kabinendach war eine Klappleiter eingelassen, die zu einer Ausstiegsluke führte.
    Eine Sekunde später hatte er die Leiter heruntergezogen, kletterte sie hinauf, entriegelte die Dachluke und stieß sie auf. Ein Windstoß fuhr ihm ins Gesicht, erfüllte die Kabine mit eisiger feuchter Luft und drückte ihm das Haar flach gegen die Kopfhaut, als er sich auf das vom Nebel schlüpfrige Metalldach der Kabine zog.
    Ohne die beschlagenen Fensterscheiben hatte er eine bessere Sicht, und jetzt entdeckte er, was ihm bisher entgangen war, da er nur in Richtung des Gipfels Ausschau gehalten hatte. Keine zehn Meter schräg vor ihm ragte ein weiterer Tragmast in die Höhe. Er kniff die Augen zusammen. Richtig, an der Seite des Mastes führte eine Leiter zum Boden hinab. Zehn Meter, das war gar nicht einmal so weit entfernt. Wenn er nur...
    Langsam hob er den Kopf und musterte das Kabel, das nur ein paar Meter über ihm durch die Führungsschienen lief. Er zögerte nur einen kurzen Moment, dann kletterte er die Aufhängung hinauf. Der böige Wind peitschte über ihn hinweg und ließ seine Hosenbeine und seine Jacke flattern.

8 Skyland Mountain Basisstation Seilbahn-Kontrollraum
    Krycek starrte ungläubig auf den Monitor und sah zu, wie Mulder sich zum Tragkabel der Gondel hinauf hangelte.
     
    Seine Hand legte sich wie von allein auf den Zündschlüssel, drehte ihn um und schlug dann auf die Fahrttaste.
     
    Das rote Warnlicht hörte auf zu

Weitere Kostenlose Bücher