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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Parasit
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während sie den Flur des Motels entlanggingen. „Aber erstaunlicherweise bin ich nicht im geringsten eingeschnappt. Wahrscheinlich ist es der Schock, wissen Sie? Sicher wird es mich nachher um so schlimmer treffen . . ."
Aber Brisentine antwortete nur mit leiser Stimme: „Sie werden vom National Airport abfliegen. Ihr Kontakt in Newark ist Detective Norman."
„Wie bin ich eigentlich an diesen Job gekommen?"
„Assistant Director Skinner hat Sie angefordert."
Mulder zog die Augenbrauen hoch. „Skinner hat mich angefordert?"
„So wurde es mir gesagt", nickte Brisentine.
„Okay", erwiderte Mulder leichthin und ließ sich seine Verwunderung nicht weiter anmerken. Damit hatte er nicht gerechnet - schließlich war es Skinner gewesen, der ihm in letzter Zeit fünf Aufgaben zugewiesen hatte, von denen eine langweiliger als die andere gewesen war. Doch jetzt glaubte Mulder dahinter eine ganz gewisse Taktik erkennen zu können.. . Vielleicht war sein lahmer Witz doch zutreffender gewesen, als er es beabsichtigt hatte. Vielleicht würde es ihn tatsächlich noch schlimmer treffen. ..
„Können wir auf dem Weg zum Flughafen noch einmal anhalten?" fragte er. „Ich würde gern meinen Vorrat an Sonnenblumenkernen wieder auffüllen."
    3
    Doch Mulder sollte nicht Recht behalten.
Er brauchte die Sonnenblumenkerne nicht - er
hatte überhaupt keinen Bedarf nach etwas Eßbarem. Schon an seinem ersten Arbeitstag ließ er sogar
das Abendessen aus, denn der bloße Gedanke daran
stülpte ihm den Magen um. Er hatte seinen Appetit
in dem Moment verloren, als er aus dem Leihwagen
gestiegen war. Der füchterliche Gestank, der ihm
aus dem geöffneten Abwasserrohr mitten auf einer
Straße in Newark entgegenwehte, traf ihn wie ein
Hammerschlag.
Rund um die Öffnung hatte die Polizei Absperrgitter aufgestellt, obwohl das eigentlich nicht nötig
war: Kein Mensch würde sich freiwillig in die Nähe
des Tatorts wagen. Die Polizisten, die die Stelle
zusätzlich abriegelten, waren merkwürdig blaß und
schluckten krampfhaft.
Ein junger Mann in einem ramponierten Anzug
kam auf Mulder zu und sah ihn fragend an.
„Special Agent Mulder, FBI", beantwortete Mulder die stumme Frage und zeigte ihm seinen Ausweis.
„Detective Lieutenant Norman von der Newark
Police." Der junge Mann gab Mulder die Hand. „Man sagte mir, daß sich die G-Men in den Fall einschalten würden. Sie sind also der, den es getroffen
hat. So ein Pech aber auch."
„Oh, mit Pech hat das weniger zu tun", entgegnete Mulder kurz angebunden. „Sagen Sie mir nur,
was hier los ist."
„Ja, klar. Mein Team ist mit der Untersuchung
des Leichnams fertig. Sie werden ihre Erkenntnisse
in einem Bericht zusammenfassen."
„Was haben Sie mit der Leiche gemacht?"
„Wir haben sie dort gelassen, wo sie gefunden
wurde", erwiderte Norman mit einer vagen Geste.
„Sie gehört jetzt ganz Ihnen."
„Vielen Dank", murmelte Mulder. „Kann ich mal
einen Blick darauf werfen?"
„Folgen Sie mir." Norman drehte sich um und
rief einem der uniformierten Polizisten zu: „Kenny!
Bitte einen Satz Gummistiefel!"
Der Polizist kam zu ihnen herüber und brachte
ein Paar hoher Gummistiefel mit, wie sie nun auch
Norman gerade über seine Füße streifte.
„Wozu soll das gut sein?" wollte Mulder wissen,
während er die Stiefel anzog.
„Wir wollen doch nicht, daß Sie sich Ihre
schönen Ausgehschuhe ruinieren . . ." Norman warf
einen bezeichnenden Blick auf Mulders Slipper.
Nachdem er sich eine Taschenlampe besorgt hatte,
begleitete er Mulder zu der Kanalöffnung, und sie
stiegen die eiserne Leiter hinunter.
Am Ende der Leiter warteten vier uniformierte
Polizisten und einer in Zivil. Alle waren mit
Taschenlampen ausgerüstet und standen eng beisammen, als fürchteten sie sich davor, allein zu
sein.
Als er das Ende der Leiter erreicht hatte, schaltete Norman seine Taschenlampe ein und erhellte
eine unwirkliche Szenerie. Die Tunnelwände waren
voller Ablagerungen und sahen aus, als wären sie
noch aus dem letzten Jahrhundert. Eine zähe,
schmutzige Brühe floß über den Boden. Schwungvoll trat Mulder hinein - und versank fast bis zur
Öffnung seiner Gummistiefel im stinkenden
Schleim.
„Männer, das ist Special Agent Mulder", verkündete Detective Norman. „Es scheint so, als wolle
sich das FBI an diesem Fall beteiligen. Also zeigen
wir Agent Mulder, welchen Schatz wir hier gefunden haben."
Dicht aneinander gedrängt gingen die Polizisten
den engen Tunnel entlang, Mulder mitten zwischen
ihnen. Das Licht ihrer

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