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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Parasit
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gar nichts", meinte Scully. „Ich bin groß genug, ich kann schon auf mich aufpassen."
Auf Mulders Gesicht zeigte sich ein leises Lächeln, das Scully an jene Zeit erinnerte, als sie noch ein fast unschlagbares Team waren.
„Seien Sie herzlich willkommen", sagte er mit einem merkwürdig feierlichen Unterton.
Scully ließ sich neben ihm nieder. „Ich habe gehört, daß Sie heute einen heftigen Zusammenstoß mit Skinner hatten", begann sie.
„Oh ja, dieser Mann liebt mich. Er will mir einen Orden überreichen. Oder vielleicht werde ich sogar Pate seiner Kinder, ich weiß es nicht so genau ..." Endlich hob Mulder den Blick und musterte seine ehemalige Parnterin.
Er sah den Kummer in ihrem Gesicht. Sie machte sich Sorgen um ihn. Na, ja, dachte er, da ist sie nicht die einzige.
„Was genau haben Sie denn gehört?" wollte er von ihr wissen.
„Daß Sie ihn in eine peinliche Situation gebracht haben. . . Und in der Chefetage haben Sie sich anscheinend auch nicht gerade beliebt gemacht."
Mulder zuckte die Achseln. „Skinner hat mich in die Ecke gedrängt, und da habe ich eben zurückgeschlagen."
„Das hört sich an, als wäre Ihre Zeit vorüber..."
„Ja, wahrscheinlich." Mit zusammengezogenen Brauen starrte er in die Dunkelheit. „Aber was macht das schon? Warum sich Gedanken über Dinge machen, die längst Vergangenheit sind."
„Was wollen Sie damit sagen?"
„Ich bin mir nicht ganz sicher, Scully... Ich glaube, irgendwann erreicht man einfach einen Punkt, da kann man nicht mehr mit einem Lächeln weitermachen - so, als wäre nichts gewesen."
„Aber das sollte Sie doch eigentlich nicht überraschen. Wer nicht nach den Regeln spielt, zahlt irgendwann dafür. So ist das Leben... Ich meine, Sie haben sich ja nicht gerade angepaßt verhalten."
„Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht", nickte Mulder düster. „Ich habe sogar viel darüber nachgedacht." Er machte eine Pause, und dann hatte er die Worte gefunden, die ausdrückten, was er eigentlich meinte. „Ich habe überlegt, ob ich kündigen soll."
Scully mußte erst einmal schlucken, bevor sie antworten konnte. Die Beklemmung machte ihren Hals eng. „Kündigen? Das FBI verlassen?"
Mulder schwieg.
„Mulder, ich denke, Sie nehmen das alles viel zu ernst." Scully suchte nach den richtigen Worten. „Man . .. wir brauchen Sie doch."
„Wofür?" entgegnete er heftig. „Um in der Kanalisation herumzuwühlen? Um andere abzuhören?"
„Ach... darum ging es bei Ihrem Streit mit Skinner", sagte Scully mit einem kleinen Seufzer. „Sie könnten bestimmt etwas mit ihm aushandeln, wenn Sie es richtig anstellen."
„Nicht nach dem, was heute geschehen ist."
„Aber, was wollen Sie denn machen, wenn Sie ...?" Scully konnte die Frage nicht beenden.
Mulder tat es für sie. „Wenn ich gekündigt habe? Ich weiß es nicht. .. Vielleicht kann ich meine Forschungen zu paranormalen Phänomenen weiterführen. Es wird sich schon was ergeben .. ."
„Die Wahrheit ist irgendwo da draußen", murmelte Scully. „Immer noch auf derselben Spur, wie?"
„Sie ist irgendwo da draußen", beharrte Mulder mit Nachdruck.
Allmählich begriff Scully, daß es ihm ernst war. Voller Panik versuchte sie es noch einmal: „Beantragen Sie doch eine Versetzung. Kommen Sie doch wieder in die Abteilung für Verhaltensforschung. Da arbeite ich auch, und wir könnten .. ."
„Scully, es würde nichts nützen. . . sie wollen einfach nicht, das wir wieder zusammenarbeiten."
Er wollte sich nicht mit ihr streiten, und deshalb sprach er nur aus, was sie beide wußten. „Und zur Zeit wäre die Zusammenarbeit mit Ihnen der einzige Grund, nicht zu kündigen."
Scully schwieg betroffen. Noch nie hatte Mulder so offen über seine Gefühle gesprochen, und es stimmte sie traurig, daß seine wahren Gedanken so spät zum Ausdruck kamen. Vielleicht war es sogar schon zu spät.
Scully sah die Leere in seinen Augen. Sie wollte ihm wieder Hoffnung machen. „Was ist mit dem Fall, an dem Sie gerade arbeiten?" fragte sie behutsam.
„Eine öde Sache. Irgendein zweitklassiger Gauner mußte dran glauben. Seine Mörder haben sich noch nicht mal die Mühe gemacht, ihm einen Betonsarg zu verpassen."
„Und wo ist der Leichnam?"
Mulder hob die Schultern. „Der wurde ins FBILabor gebracht, damit die Todesursache geklärt wird", erwiderte er. Dann sah er zu Scully hinüber und schüttelte den Kopf. „Sehen Sie, Scully, ich weiß, was Sie jetzt denken und ..."
„Ich könnte die Autopsie selbst durchführen", warf Scully ein.

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