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Al Wheeler und das flotte Mädchen

Al Wheeler und das flotte Mädchen

Titel: Al Wheeler und das flotte Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nicht
vorstellen«, sagte Lynn zweifelnd.
    »Vielleicht hat ihr Mörder ihr
keine andere Wahl gelassen«, bemerkte ich.
    »Wie scheußlich!“ Sie
schauderte, und ihre prächtigen Brüste bebten unter dem beigefarbenen Leinen.
»Ist sie — hm — attackiert worden?«
    »Sie wurde vergewaltigt«,
antwortete ich. »Und wenn jemand einen Schuldkomplex haben sollte, dann ich.
Stimmt’s?«
    »Verzeih, Al. Ich kann nur
nicht umhin mir vorzustellen, daß Julie, während wir uns gestern
nacht amüsiert haben, gezwungen wurde, sich zu betrinken, und dann
vergewaltigt und ermordet wurde.«
    »Und dann gab es sicher auch
eine arme alte Lady im Krankenhaus, die gestern nacht an Krebs gestorben ist«, sagte ich. »Hast du da auch Schuldgefühle?«
    »Himmel, du bist wirklich ein
herzloser Knilch, Al Wheeler«, sagte sie mit gepreßter Stimme.
    »Im Augenblick gibt es nur
eines, was mich bedrückt«, bemerkte ich. »Was willst du mit den Steaks machen?«
    Sie wandte sich schnell von mir
ab, und ihre Schultern hoben sich. Vermutlich hatte ich im Moment eine kaum
bessere Chance, sie zu trösten, als Julie Trent wieder zum Leben zu erwecken.
Ich verzog mich aus dem Büro und kehrte zum Wagen zurück. Die Fahrt nach Valley
Heights hinaus beschäftigte mich zwar, lenkte mich jedoch kaum von meinen
düsteren Gedanken ab. Ich war froh, als ich angelangt war und den Wagen vor dem
hübschen, auf zwei Ebenen gebauten Haus mit dem säuberlich geschnittenen Rasen
und den blühenden Sträuchern parken konnte. Ich lauschte, nachdem ich auf den
Klingelknopf gedrückt hatte, auf das anmutige Geläute der Glocken im Innern des
Gebäudes, und dann öffnete mir Mrs. Stevenson die Tür.
    Ihr Haar war zerzaust, aber
keineswegs künstlich, und sie trug keinerlei Make-up. Ihr rechtes Auge wies
einen pflaumenfarbenen Bluterguß auf, und ihr Mund war dick verschwollen. Sie trug ein Hemd, das beträchtlich
weit geöffnet war, und dazu Jeans, und sie bewegte sich vorsichtig wie jemand,
dessen Magen schmerzt.
    »Sie Dreckskerl«, sagte sie.
»Das war alles Ihre verdammte Schuld. Da sehen Sie, was er mit mir angestellt
hat!«
    »Ihr Mann?« fragte ich höflich.
    »Wer sonst, zum Teufel?« fragte
sie zornig.
    »Wo ist er jetzt?«
    »Ich weiß es nicht, und es ist
mir auch völlig egal. Er hat mich gestern abend nach
Strich und Faden verprügelt und ist dann abgehauen. Ich weiß nicht, wohin er
gefahren ist. Er sagte, es sei alles meine Schuld und er käme nicht zurück. Er
nahm alles Geld mit, das ich im Haus hatte, und als ich mich heute morgen zur
Bank schleppte, stellte ich fest, daß er das Konto aufgelöst hat.«
    »Haben Sie was dagegen, wenn
ich hereinkomme und wir uns eine Weile unterhalten?«
    »Ich habe viel dagegen«,
erwiderte sie, »aber das wird Sie ja kaum abhalten.«
    Sie wanderte langsam und steif
ins Wohnzimmer und griff nach dem Drink, den sie sich eingegossen haben mußte,
bevor ich kam.
    »Wer, zum Teufel, sind Sie nun
eigentlich?« fragte sie. »Ich bin beinahe gestorben, als Clyde brüllend ins
Haus gestürmt kam, nachdem Sie fortgefahren waren, und mich fragte, was mir
einfiele, einen Bullen ins Haus zu lassen.«
    »Ich bin ein Bulle«, sagte ich
zuvorkommend. »Lieutenant Wheeler.«
    »Ich werde diese elende
Detektei verklagen!« sagte sie erbittert. »Die haben dort die ganze Schweinerei
angezettelt. Sie haben mir mitgeteilt, ihr Angestellter — Petrie — wolle mich
sprechen. Wie kamen diese Leute dazu, mit Ihnen zusammenzuspielen? Ich werde
auch Sie verklagen — wegen Vortäuschung falscher Tatsachen und sonst allem, was
da geht. Es muß doch Gesetze geben, um Leute wie Sie zu stoppen.«
    Sie hatte ihre Manieren völlig
vergessen, aber vermutlich hatte sie Schmerzen, überlegte ich nachsichtig. Also
erleichterte ich uns beiden die Situation, indem ich mir einen Drink eingoß .
    »Wer hat Sie aufgefordert, sich
an meinem Whisky zu vergreifen?« Sie schrie beinahe.
    »Sie werden gar nichts
unternehmen, Mrs. Stevenson«, sagte ich gelassen. »Sie haben von jeher gewußt,
wer Ihr Ehemann war und auf welche Weise er seinen Lebensunterhalt verdiente,
oder nicht?«
    »Ich weiß nicht, wovon zum
Teufel Sie reden!«
    »Sie wollten lediglich Beweise
haben«, sagte ich. »Mich interessiert nur, warum. Dachten Sie, er würde Ihnen
vielleicht weglaufen?«
    »Clyde ist Vertreter«, sagte
sie mürrisch. »Und mehr weiß ich nicht über ihn.«
    »Er ist Vertreter für
Wunschträume«, sagte ich. »Ein Kuppler. Wahrscheinlich hat er eine

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