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Al Wheeler und das flotte Mädchen

Al Wheeler und das flotte Mädchen

Titel: Al Wheeler und das flotte Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich ihm also sagen,
wenn er in einer halben Stunde noch mal anruft?«
    »Teilen Sie ihm mit, ein
kleiner, fetter Bursche mit flammend rotem Haar habe nach ihm gefragt«, sagte
ich, »und Sie hätten ihm nicht das allergeringste erzählt.«
    »Na gut, wir kratzen Ihnen also
den Rücken«, sagte Delilah langsam. »Und was bekommen wir als Gegenleistung?«
    »Schöne, glatte Fingernägel«,
sagte ich.
    »Sie werden uns trotzdem bei
der Sitte verpfeifen?«
    »Ich kenne einen Haufen
Nutten«, sagte ich. »Die ehrlicheren von ihnen tun’s für Geld, so wie Sie
beide.«
    »Sie werden uns also nicht bei
der Sitte verpfeifen?«
    »Nein«, antwortete ich. »Aber
der Fall Stevenson ist wieder was anderes.«
    Sie überlegte einen Augenblick
und nickte dann. »Ich glaube, wir kommen ohne ihn zurecht. Schließlich hat es
vorher auch geklappt, oder nicht?« Sie sah ihre Partnerin fragend an.
    »Na klar«, sagte der Rotkopf
leichthin. »Die meisten Männer, die er uns verschafft hat, sind sowieso
inzwischen Stammkunden geworden.« Sie zuckte mit den Schultern. »Wer braucht
ihn noch?«
    »Ein kleiner, fetter Bursche
mit flammend rotem Haar hat also nach ihm gefragt«, sagte Delilah. »Ich werd’s nicht vergessen, Lieutenant.«
    »Prima«, sagte ich.
    Sie ließen mich bis zur Tür
gehen, bevor sie unisono riefen: »He — Lieutenant!«
    Ich drehte mich um und sah sie
nebeneinander stehen, die Arme jeweils um die Schultern der anderen gelegt.
Delilah hatte ihre Hausmädchentracht abgelegt, und Jenny war ihren Spitzen-BH
und das Höschen losgeworden. Da standen sie nun und waren splitterfasernackt.
    »Falls Sie mal in die Gegend
kommen und sich hungrig fühlen...«, gurrte Jenny.
    »Dann kommen Sie doch vorbei,
und wir bieten Ihnen ein schwarzweißes Sandwich an«, sagte Delilah vergnügt.
»Eine unserer Spezialitäten.«
    »Auf Kosten des Hauses
natürlich.« Jenny leckte sich bedächtig die üppige Unterlippe.
    Meine Füße trugen mich aus dem
Haus, aber mein Geist weilte hinterher noch eine ganze Weile bei Jenny und
Delilah. Die Variationsmöglichkeiten, als Steak im schwarz-weißen Sandwich zu
fungieren, schienen nahezu unerschöpflich zu sein.
    Ich fuhr die sieben Kilometer
weit aus der Stadt hinaus bis zu der Stelle, wo an der neuen Schnellstraße
gebaut wurde, und als ich dort eintraf, wurde eben für den Tag Schluß gemacht.
Die Bagger, Planierraupen und anderen Riesenmaschinen waren bereits für die
Nacht abgestellt. Ich suchte den Vorarbeiter auf — ein abgebrüht aussehendes
Individuum namens McLean — und teilte ihm mein Anliegen mit. Er zögerte, ging
dann aber doch auf meine Wünsche ein. Demzufolge war ich fünf Minuten später
von einer Rotte von rund zwanzig Burschen umringt, die mich anblickten, als sei
ich das Prunkstück einer Kuriositätenschau, aber trotzdem keinesfalls das
Eintrittsgeld wert.
    »Das hier ist Lieutenant
Wheeler«, sagte McLean. »Er möchte wissen, ob jemand von euch ihm helfen kann.«
    »Kennt jemand von Ihnen einen
Mann namens Stevenson?« fragte ich und wurde durch starre Blicke belohnt.
    Ich beschrieb ihn in allen
Details und erreichte damit das gleiche Resultat.
    »Ist jemand hier gewesen, der
sich nach ihm erkundigt hat?«
    Das Schweigen war beinahe ohrenbetäubend.
McLean ließ es ungefähr zehn Sekunden lang immer massiver werden, dann zuckte
er mit den Schultern.
    »Das wär’s wohl, Lieutenant«,
sagte er. »Tut mir leid, aber hier kann Ihnen niemand helfen.«
    »Ein Mann namens Petrie hat vor
ein paar Tagen hier Erkundigungen eingezogen«, sagte ich. »Ein junger Bursche
mit einem Schnauzbart und einem steifen Bein. Erinnert sich jemand an ihn?«
    Anscheinend erinnerte sich
niemand an ihn.
    »Ein Mann wurde ermordet«, fuhr
ich fort. »Und dann ein Mädchen. Ich habe ihre Leiche heute
nachmittag gefunden. Es war eine sehr reizende Blondine, vielleicht
dreiundzwanzig Jahre alt. Derjenige, der sie umgebracht hat, hat sie brutal
vergewaltigt, bevor er ihr eine Kugel in den Kopf gejagt hat. Vielleicht ist
dieser Stevenson in die Sache verwickelt.« Ich blickte der Reihe nach in die
völlig ausdruckslosen Gesichter. »Erinnert sich wirklich niemand an ihn?«
    Anscheinend erinnerte sich
wirklich niemand an ihn.
    »Dieser Petrie folgte Stevenson
vor ein paar Tagen hier heraus«, sagte ich. »Als er versuchte, seinetwegen
Fragen zu stellen, jagten Sie ihn weg. Warum?«
    Nach wie vor antwortete
niemand. Eigentlich war es an der Zeit, die Bemühungen abzubrechen, aber der
Eigensinn hatte

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