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Al Wheeler und das flotte Mädchen

Al Wheeler und das flotte Mädchen

Titel: Al Wheeler und das flotte Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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echte
Begabung, Leute mit widerlichen Wunschträumen aufzuspüren. Widerwärtige,
langweilige und völlig unoriginelle Wunschträume. Verstohlene Träume in bezug auf Frauen, Alkohol und Drogen mit all ihrer
geheimen, schmutzigen Begehrlichkeit. Diese Leute stellen die Forderungen, die
Ihr Mann befriedigt.«
    »Ich glaube, Sie sind
übergeschnappt, Lieutenant.«
    »Ich habe heute am frühen
Nachmittag mit zwei Nutten gesprochen«, sagte ich. »Richtig erstklassige Huren,
die aus Los Angeles hierhergezogen sind. Sie waren erst eine Woche hier, als
Ihr Gatte bei ihnen aufkreuzte. Sie hielten ihn erst für einen Kunden. Also
ließen Sie sich mit ihm ein, eine nach der anderen, dann weigerte er sich, zu
zahlen. Er erklärte, er habe nur die Ware prüfen wollen. Von da an haben sie
vorwiegend für ihn gearbeitet. Ich könnte Ihnen noch einen Haufen von Ihrem
Ehemann erzählen, aber das würde Sie sicher langweilen, denn Sie wissen es ja
bereits.«
    Ihr Gesicht war jetzt
käsebleich, und die Haut spannte sich so über ihren Gesichtsknochen, daß sie
plötzlich alt aussah.
    »Warum setzen Sie sich nicht,
Mrs. Stevenson?« sagte ich. »Sie sehen müde aus.«
    »Ich kann mich nicht setzen.«
Ihre Stimme klang brüchig. »Es ist alles viel zu wund, als daß ich mich setzen
könnte.«
    »Sie wußten, was er ist und was
er tut«, sagte ich geduldig, »Ihnen war es völlig egal, wie viele Frauen er
hatte, solange er keine attraktiver fand als Sie und beschloß, die gemeinsame
Wohnung zu verlassen. Also heuerten Sie die Detektei an, um ihn unter Kontrolle
zu haben, und schoben die Geschichte von der Freundin, deren Sie ihn angeblich
verdächtigten, vor. Was Sie wirklich wollten, waren greifbare Beweise für seine
Tätigkeit — die Namen und Adressen einiger seiner Kontakte. Sollte es dann
eines Tages je so aussehen, als wollte er Ihnen weglaufen, so könnten Sie ihm
mit der dokumentierten Enthüllung seiner Geschäfte bei der Polizei drohen.
Stimmt’s?«
    »Ja, es stimmt«, sagte sie
erschöpft. »Es spielt jetzt ohnehin keine Rolle mehr. Er ist so oder so weg.«
    »Wohin ist er gegangen?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Denken Sie lieber darüber
nach«, sagte ich kalt. »Er hat Ihr Geld mitgenommen, oder nicht?«
    Sie schluckte einen Mundvoll
Whisky hinunter, und ich konnte die Rädchen in ihrem Gehirn förmlich ticken
hören.
    »Was haben Sie bis jetzt gegen
ihn in der Hand, Lieutenant?« fragte sie schließlich.
    »Genug, um den Staatsanwalt für
ihn zu interessieren«, sagte ich. »Warum?«
    »Er glaubte, ich hätte mit der
Polizei gesprochen«, antwortete sie. »Deshalb hat er mich verdroschen und ist
mit allem Geld, das er zusammenraffen konnte, abgehauen. Aber er wußte nichts
davon, daß ich die Detektei beauftragt hatte, ihm nachzuspüren. Er wird also
annehmen, daß ich Ihnen nur meinen Verdacht über die Art und Weise, wie er
seinen Lebensunterhalt verdient, mitgeteilt haben kann. So wie ich Clyde kenne,
wird er damit rechnen, daß er noch ein bißchen Zeit hat. Sagen wir mal, zwei
Tage.«
    »Die Zeit, um seine Außenstände
zu kassieren und was er sonst noch an Geld eintreiben kann«, sagte ich. »Das
leuchtet mir ein.«
    »Ich habe mal eine
Fünfdollarnote verloren«, sagte sie. »Ich wußte, daß mir das innerhalb des
Hauses passiert sein mußte. Clyde verbrachte über eine Stunde damit, sie zu
suchen, bis er sie endlich fand.«
    »Haben Sie irgendeine Idee, wo
ich ihn finden könnte?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich
wollte, ich wüßte es. Mir wäre es sehr recht, wenn Sie ihn erwischen würden,
Lieutenant, bevor er den letzten Cent ausgegeben hat.«
    »Ich würde ihn vor allem gern
erwischen, bevor er sich aus Pine City verdrückt
hat«, sagte ich. »Darf ich mal telefonieren?«
    »Bitte.«
    Ich rief im Büro an, und
Annabelle Jackson meldete sich. Ihre weiche Stimme mit dem Akzent des tiefen
Südens erinnerte mich wie immer an Magnolienblüten und samtige Nächte.
    »Der Sheriff ist heimgegangen,
Schätzchen«, sagte sie. »Und er ist fuchsteufelswild auf Sie. Noch ein Mord — und
er muß auf Ed Sanger warten, um alles erzählt zu bekommen.«
    »Ich bin froh, daß er
heimgegangen ist«, sagte ich. »Hat sich heute im Büro irgendwas Aufregendes
ereignet?«
    »Ja, und es ist Ihnen
entgangen«, sagte sie. »Ich trage meine neue durchsichtige Bluse.«
    »Ich kann mir’s in allen gerundeten Details vorstellen«, sagte ich, »aber das ist doch nicht
dasselbe.«
    »Ich habe bloß versucht, Ihre
Lebensfunken

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