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Al Wheeler und das flotte Mädchen

Al Wheeler und das flotte Mädchen

Titel: Al Wheeler und das flotte Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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mich gepackt.
    »Vielleicht sollte ich Ihnen
erzählen, wie die Tote ausgesehen hat«, sagte ich. »Ich habe den Eindruck, Sie
sind Kerle, die so was zu schätzen wissen. Sie lag nackt auf dem Bett, die
Hände auf den Rücken gefesselt. Auf ihren Brüsten waren tiefe Kratzer, und die
Innenseiten ihrer Schenkel hatten dicke Schwellungen. Ihr Mund sah aus, als sei
er zu Brei zerkaut worden. Als der Bursche mit ihr fertig war, hielt er ihr
einen Revolver gegen die Stirn und drückte ab. Sie konnte die ganze Zeit über
alles sehen, bis zu dem Augenblick, als er sie erschoß .«
Ich wartete ein paar Sekunden und fügte dann hinzu: »Na, schönen Dank für eure
Beihilfe, ihr elenden Drecksäcke! Wenn Stevenson sie wirklich ermordet hat,
wird er’s euch zu danken wissen.«
    Ein Kerl, der aussah, als sei
er aus Granit ausgehauen worden, trat vor. Er war gut einen Meter neunzig groß
und gebaut wie ein Panzer, eine Muskelschicht über der anderen.
    »Das lasse ich mir von
niemandem gefallen«, knurrte er. »Bulle hin, Bulle her.«
    »Okay, Pete«, sagte McLean
sanft. »Ich erledige das schon.«
    »Ich habe vor fünf Minuten
aufgehört, für dich zu arbeiten«, sagte der Riese. »Also hau ab.«
    McLean seufzte bedauernd und
trat dann vor mich hin. Mit der Rechten holte er einen >Engländer< aus
der Gesäßtasche seines Overalls.
    »Du weißt, was das letztemal in San Diego passiert ist, Pete«, sagte er ruhig.
»Ich hab’ keine Lust, wieder eine Woche in dem verdammten Krankenhaus zu
verbringen.«
    »Du hast mich auf die Palme
gebracht«, grollte Pete. »Du hättest mich nicht auf die Palme bringen sollen.
Und jetzt bringt mich dieser Scheißbulle auf die Palme.«
    »Ich habe gesagt, ich erledige
das«, erklärte McLean mit einer so seidenweichen Stimme, daß sie fast etwas
Zärtliches hatte. »Okay?«
    »Nix zu machen«, sagte der
Riese schwerfällig. »Ich werd’ ihm die Birne abmontieren.«
    McLean seufzte erneut,
schüttelte deprimiert den Kopf und bewegte dann sehr schnell den rechten Arm.
Das Oberteil des Engländers knallte mit bösartiger Wucht gegen den Magen des
Riesen, der vor Schmerz aufstöhnte. Dann verkrampfte er beide Hände vor dem
Bauch und sank langsam in die Knie. Ich hatte den Eindruck, der
Schraubenschlüssel müsse ihm die Eingeweide zerrissen haben.
    »Man kann Pete nicht
verletzen«, sagte McLean im Ton der Unterhaltung. »Nur ihn ein bißchen bremsen.
Er ist ziemlich eingleisig, wenn er sich was in den Kopf gesetzt hat, aber
glücklicherweise kommt er nicht auf viele Ideen. Damals in San Diego versuchte
ich ihn fair zu behandeln, und daraufhin hat er mich fast umgebracht. He,
Jake!«
    » Mhm ?«
antwortete ein Bursche mit blassem Gesicht.
    »Da ist eine Flasche Schnaps in
meinem Wohnwagen. Hol sie und gib Pete einen Drink.« McLean sah mich an. »Ich
bringe Sie zu Ihrem Wagen zurück, Lieutenant.«
    »Danke«, sagte ich.
    Pete knurrte eine Art
Abschiedsgruß, als wir gingen. McLean wartete, bis wir außer Hörweite der
anderen waren, bevor er etwas sagte. »Man braucht nur irgendwo ein Baulager
aufzumachen, gleich kreuzt irgend so ein Kerl wie dieser Stevenson auf. So was
wie ein lokaler Agent. Was immer Sie haben wollen, zu einem bestimmten Preis
verschafft er’s Ihnen. Frauen, Schnaps, alles, was Sie brauchen. Die Burschen
einer solchen Belegschaft wie hier kriegen so was wie Beschützergefühle, wenn
sie einen guten Agenten erwischt haben. Ich meine damit — wo sollen sie so
schnell einen anderen herkriegen, wenn sie ihn verpfeifen? Sie glauben, daß
ihnen das einen miesen Ruf einträgt.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Ist
Stevenson ein guter Agent?«
    »Er war okay«, sagte McLean.
    »War?«
    »Wie gesagt, die Jungens werden
ihn nicht verpfeifen.« Er zuckte die Schultern. »Aber sie werden auch keine
Geschäfte mehr mit ihm machen. Nach allem, was Sie ihnen über das Mädchen
erzählt haben, bestimmt nicht mehr.«
     
     
     

9
     
    Auf dem Weg stadteinwärts hielt
ich vor einer Telefonzelle und rief im Krankenhaus an. Es dauerte entsetzlich
lange, bis man dort Doc Murphy endlich auftrieb, und ich fragte mich, ob er
vielleicht gerade ein Formalinbad nahm.
    »Nichts Aufregendes für Sie,
Al«, sagte er, nachdem er sich schließlich gemeldet hatte. »Todeszeit wie ich
angegeben hatte. Das Mädchen wurde irgendwann zwischen Mitternacht und ein Uhr
früh ermordet. Und vergewaltigt wurde sie auch.«
    »Sonst noch was?«
    »War sie Trinkerin?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich.
    »In ihrem Magen

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