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Al Wheeler und das flotte Mädchen

Al Wheeler und das flotte Mädchen

Titel: Al Wheeler und das flotte Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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heranlassen.«
    »Ein Krüppel?«
    »Es hatte wirklich nichts mit
seinem Bein zu tun«, sagte sie. »Aber das kaufte er mir nicht ab. Es paßte ihm
in den Kram, es mir nicht zu glauben, denn dann konnte er wieder von vorne
anfangen, sich selbst leid zu tun.«
    »Bill Petrie?«
    »Wer sonst?«
    »Kaum zu glauben«, murmelte
ich.
    »Na klar«, sagte sie kalt.
»Weil du ein Mann bist und einen eingebauten Schuldkomplex bezüglich des
Vietnamkriegs hast. Es war ein dreckiger Krieg, und am Ende glaubte keiner mehr
an ihn. Aber das nützte den armen Kerlen nichts, die nach wie vor kämpfen
mußten und umkamen oder verstümmelt wurden. Und so nimmst du bei jedem
verkrüppelten Veteranen automatisch an, er müsse ein anständiger Mensch sein.
Hast du dir je überlegt, was er war, bevor er in den Krieg zog? Er kann ebensogut ein Drecksack gewesen sein wie Bill Petrie, oder
nicht? Und was soll sich danach bei ihm geändert haben?«
    »Lynn«, sagte ich bedächtig,
»du hast eine einmalig klare Ausdrucksweise.“
    »Ein kleines Büro, in dem nur
fünf Leute arbeiten, hat einen Bill Petrie ebenso notwendig wie eine
Handgranate«, sagte sie. »Er hat uns beiden das Leben zur Hölle gemacht, sobald
er da war.«
    »Dir und Julie Trent?«
    »Julie war abgebrühter als
ich«, sagte sie. »Aber auch sie gelangte schließlich an einen Punkt, an dem sie
es nicht mehr aushalten konnte. Sie erklärte ihm, wenn sie etwas nicht ertragen
könne, so sei es der Anblick eines Krüppels. Natürlich stimmte das gar nicht,
aber sie glaubte, es sei die einzige Möglichkeit, ihn davon abzuhalten, nach
ihr zu grapschen, wann immer sie in seiner Reichweite war.«
    »Wie hat Lloyd darauf reagiert,
wenn seine Freundin von Petrie angefaßt wurde?«
    »Ich glaube, er hat nie was
davon gemerkt«, sagte Lynn. »So dumm war Petrie nicht. Wenn einer der beiden
Teilhaber anwesend war, hat er sich nie an uns rangemacht.«
    »Danke, Lynn«, sagte ich. »Ich
wollte, du hättest mir das alles gestern abend erzählt, aber wenn ich mir’s recht überlege, hätte
das die Ermordung Julie Trents auch nicht verhindern können.«
    »Ist das alles, Al?«
    »Vermutlich ja.«
    Sie lächelte vage. »Großartig.
Dann kann ich jetzt gehen und mein Haar in Ordnung bringen?«
    »Ist Cotlow heute abend ins Büro zurückgekommen?«
    »Ja, gegen sechs«, sagte sie.
»Ich war gerade am Weggehen.«
    »Wie benahm er sich?«
    »Widerlich wie immer,
vielleicht sogar noch ein bißchen unerträglicher. Aufgeblasen, genaugenommen.
So, als ob er nicht wüßte, daß Julie Trent tot ist.«
    »Vielleicht wußte er’s wirklich
nicht«, sagte ich. »Hast du es ihm nicht erzählt?«
    »Nein. Er war so damit
beschäftigt, sich aufzuspielen und mir die ganze Zeit über zuzublinzeln. Er
habe eine tolle Verabredung heute abend , teilte er
mir fortgesetzt mit. Abendessen mit allem Drum und Dran. Er hat mich nicht
gerade mit dem Ellbogen angestoßen, aber es konnte kein Zweifel bestehen,
welcher Art das Drum und Dran sein würde.«
    »Klingt sehr aufregend«,
bemerkte ich. »Ich glaube, ich muß gehen, Lynn.«
    »Danke«, sagte sie und seufzte
leicht. »Ich war schon nahe daran, in Panik zu geraten und zu befürchten, du
würdest diese magischen Worte nicht über die Lippen bringen!«
     
     
     

12
     
    Ich aß in einem Restaurant ein
Steak-Sandwich und schwemmte es mit drei Tassen Kaffee hinunter. Dann fuhr ich
gemächlich nach Valley Heights hinaus und traf dort kurz vor neun Uhr abends
ein. Wenn meine zeitliche Berechnung stimmte, so mußten die Hausbewohner das
Abendessen beendet haben, aber noch nicht zum Drum und Dran übergegangen sein.
Ich parkte meinen Wagen neben einem grauen Lincoln und stieg zur Vorveranda
hinauf. Auf mein Klingeln hin reagierte niemand, und nach dem vierten Versuch
nahm ich an, daß auch weiterhin nichts erfolgen würde. Also war ich entweder
total auf dem Holzweg, oder die beiden waren zum Essen in ein Restaurant
gegangen. Aber der Lincoln stand immerhin noch auf der Zufahrt. Es war ein
schöner, warmer Abend. Vielleicht speisten die beiden draußen am Swimming-pool.
    Ich ging um das Haus herum in
den hinteren Patio, und da waren sie. Cotlow trug noch eine karierte Badehose,
und sein weißer Bauch, garniert mit derben roten Haaren, hing über den Gürtel
hinab wie ein Ballon, aus dem man die Luft abgelassen hatte. Alison Lloyd hatte
einen weißen Bikini an, der in hübschem Kontrast zu ihrer tiefen Sonnenbräune
stand. Es drehte sich um eines dieser piekfeinen

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