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Al Wheeler und das Komplott

Al Wheeler und das Komplott

Titel: Al Wheeler und das Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Danke.«
    »Für was?« Sie stand auf und
betrachtete mich, die Hände in die Hüften gestemmt und breitbeinig, mit stetem
Blick.
    »Tom Woods ist der beste Mann,
den ich jemals kennengelernt habe«, sagte sie ruhig. »Es gibt nichts, das ich nicht
tun würde, um ihn zu schützen, Lieutnant — gar nichts. Haben Sie mich
verstanden?«
    »Natürlich«, sagte ich.
»Deshalb sind Sie ja auch so ein lausiges Alibi für ihn.«
    »Davon werden Sie erst einmal
Harry Stensen überzeugen müssen!« sagte sie kühl.
    »Noch eine Frage, Pearl«, sagte
ich sanft. »Glauben Sie wirklich, daß Tom etwas mit Ellen Mitchell hat — oder
ist es bloß der Gedanke daran, daß er eines Tages etwas mit ihr anfangen
könnte, der Sie so beunruhigt?«
    »Ich habe Ihnen schon gestern
gesagt, daß Sie ein Witzbold sind«, sagte sie gezwungen. »Sie würde es nicht
wagen, solange ich da bin — ich würde ihr die Augen auskratzen.«
    »Und was ist mit Tom — würde er
es wagen?«
    »Ich war die letzten fünf Jahre
mit ihm zusammen — er hat während der ganzen Zeit keine andere Frau angesehen.
Warum sollte er jetzt damit anfangen?«
    »Wenn Sie darauf keine Antwort
wissen, dann ich erst recht nicht«, sagte ich.
    »Tom und Tino sind mit Harry
irgendwohin gefahren«, sagte sie mit normaler Stimme. »Sie sagten, sie würden
am späten Nachmittag wieder hier sein. Johnny Barry ist draußen am
Swimming-pool, und die kleine Mitchell sitzt oben in ihrem Zimmer. Warum
versuchen Sie’s nicht zuerst bei ihr, Lieutnant? Vielleicht haben Sie Glück bei
ihr.«
    »Welches der Zimmer ist ihres?«
    »Oben an der Treppe gehen Sie
rechts, dann die dritte Tür rechts. Falls Sie Hilfe brauchen, rufen Sie
einfach, und ich schicke Johnny hinauf.«
    »Danke«, sagte ich und stand
auf. »Haben Sie eigentlich in Revuetheatern gearbeitet?«
    Sie lächelte langsam. »Man
sieht’s noch, nicht wahr? Ja, acht Jahre lang, bis ich Tom kennenlernte. Dann
gab ich es auf. Mein Kostüm bestand aus zwei kleinen Seidenquasten und einem
kleinen Fetzen Stoff. Tom war der einzige, der nicht auch das noch mit den
Blicken auszog, als er mich zum erstenmal sah.«
    »Vielleicht war er zu sehr
damit beschäftigt, alle Striptease-Tänzerinnen gewerkschaftlich zu
organisieren«, sagte ich. »Zehn Dollar pro Nase, und er garantiert, daß pro
Nacht eine Höchstgrenze von Verrenkungen und Hüftgewackel nicht überschritten
zu werden braucht. Ein Mensch kann einfach nicht an alles auf einmal denken —
ich wette, er hat es später geschafft, sich mit Ihren Quasten zu beschäftigen.«
    »Sie können ihn nicht leiden,
stimmt’s?« fragte sie.
    »Mir gefällt die Gesellschaft
nicht, in der er sich bewegt«, sagte ich ehrlich. »Burschen wie Tino zum
Beispiel.«
    »Manchmal frage ich mich, wo
Leute wie Sie aufgewachsen sind!« sagte sie verächtlich. »Für Sie gibt es nur
schwarz und weiß. Nicht wahr? Bei Ihnen muß alles entweder gut oder böse sein —
dazwischen gibt es für Sie nichts! Leute wie Sie sind ein Greuel für mich, in Wirklichkeit sind die meisten Dinge grau. Haben Sie sich das schon
mal überlegt, Sonny?«
    »Das habe ich schon früher
gehört«, sagte ich. »Erst muß ich an all das Gute denken, das Männer wie Woods
für ihre Leute in der Gewerkschaft tun — sie verschaffen ihnen bessere Löhne,
kürzere Arbeitszeit und bessere Arbeitsbedingungen; aber sie müssen mit den
Mitarbeitern arbeiten, die sie bekommen können, und wenn einige der Mitarbeiter
manchmal so sind wie Tino Martens — ist das dann Tom Woods’ Schuld? Das wollten
Sie doch sagen?«
    Pearl hielt es nicht der Mühe
wert, zu antworten. Sie ging zur Tür. Bevor sie hinaustrat, blickte sie sich
noch einmal um. Spöttisch.
    »Ich wette, Sie haben in Ihrem
ganzen Leben noch keinen Tag richtig gearbeitet«, sagte sie.
    »Mir fehlen die dazu
notwendigen körperlichen Voraussetzungen«, bekannte ich. »Deshalb hat mir auch
niemand zwei Seidenquasten und einen Fetzen Stoff angeboten.«
    Plötzlich lächelte sie. »Wenn
Sie mal irgendwann Zeit haben, könnte ich Ihnen vielleicht Unterricht geben.
Der Trick dabei ist, daß man gleichzeitig die eine Quaste nach der einen und
die andere Quaste nach der anderen Richtung herumwirbeln läßt. Aber dazu
braucht man Muskelgewebe, das Sie nicht haben, Lieutnant!« Sie ging hinaus, und
dann begann sie, leise vor sich hinzusingen. Ich erkannte das Lied: Ein
hübsches Mädchen ist wie eine Melodie.
    Ich schloß einen Augenblick die
Augen und sah den Laufsteg, der von der

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