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Al Wheeler und das Phantom

Al Wheeler und das Phantom

Titel: Al Wheeler und das Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Mensch, dem sie vertraut. Manche
Geschichten, die sie über ihre Knilche erzählt, würden Sie einfach nicht
glauben, Lieutenant. Sie sind rasend komisch.«
    »Geht sie immer auf ihre
seltsame Tour vor?«
    »Immer. Wenn Sie mich fragen,
so glaube ich nicht, daß sich Diana aus Sex wirklich was macht. Für sie ist das
einfach eine Methode, auf leichte Art zu Geld zu kommen. Ich wäre nicht einmal
überrascht, wenn sie noch Jungfrau wäre. Was halten Sie davon?« Er sah mich
erwartungsvoll an, und einen Augenblick lang war ich versucht, ihm wirklich zu
sagen, was ich davon hielt.
    »Wie steht es mit Joe Simon?«
fragte ich. »Gehört er auch zu ihren Kunden?«
    »Da bin ich nicht sicher«,
sagte er.
    »Raus mit der Sprache!« fauchte
ich. »Es ist wichtig.«
    »Na ja, um ehrlich zu sein«,
sagte er mit nervöser Stimme, »er hatte von ihr und ihrer speziellen Tour von
Danny Lamont gehört. Vermutlich war er neugierig. Er ließ sie kommen. Es war so
was wie ein königlicher Befehl, verstehen Sie?«
    »Nur ein einziges Mal?«
    »Nein, öfter«, sagte er. »Diese
Perversen sind vielleicht verrückt, aber sie wissen mit Sicherheit, was ihnen
gefällt.« Er lachte erneut. »Nachdem er einmal durch Dianas Darbietungen auf
den Geschmack gekommen war, fand er sie offenbar unwiderstehlich. Jedenfalls
trifft er sich seither jede Woche mit ihr. Er bezahlt sogar das von ihr
geforderte Honorar, was für einen Mann von seiner Mentalität beachtlich ist.«
    »Hat er keine Frau?« fragte ich
beiläufig.
    »O doch.« Berger nickte
schnell. »Aber soviel ich gehört habe, lebt er nicht mit ihr zusammen.
Jedenfalls nicht ständig.« Er kaute ein paar Sekunden lang auf seinem
Daumenknöchel herum. »Wenn ich eine solch offensichtliche Tatsache erwähnen
darf, Lieutenant — ich bin überrascht, Sie noch am Leben zu sehen!«
    »Halten Sie Joe Simon für so
tüchtig?«
    »Bei all diesen schrecklichen
Schlägertypen, die er mitgebracht hat?« Er zuckte erneut die Schultern.
»Vielleicht sind sie nichts weiter als ein Mythos, um anderen Leuten Schrecken
einzujagen?«
    »Wieviele soll er denn
mitgebracht haben?«
    »Das kann ich nicht mit
Sicherheit sagen.« Er überlegte eine Weile. »Johnny behauptete, es seien
ungefähr sechs, aber vielleicht hat er übertrieben.«
    »Sie haben hier wirklich ein
hübsches Apartment«, sagte ich und sah mich gründlich um.
    »Freut mich, daß es Ihnen
gefällt«, sagte er, und sein Gesicht erhellte sich. »Möchten Sie sich mal
umsehen?«
    »Warum nicht?«
    Die Küche war makellos sauber,
auf dem Tisch hätte man jeden Blinddarm herausoperieren können, so aseptisch
wirkte er. Das Badezimmer war gleichermaßen tadellos, und das schimmernde Bidet
gab dem ganzen einen europäischen Anstrich. Es gab zwei Schlafzimmer. Das
Bergers wirkte irgendwie neutral, während das von Diana Thomas geradezu
übertrieben weiblich wirkte und dabei fast protzig, ganz abgesehen von dem
gewaltigen Himmelbett.
    »Diana schätzt häuslichen
Komfort«, sagte Berger und unterdrückte ein Kichern. »Mir scheint das alles
eine riesige Verschwendung, denn sie schläft immer allein.«
    »Die Königin aller Perversen,
die in Wirklichkeit die Eiserne Jungfrau ist?«
    »Na ja, wir haben alle unsere
kleinen sexuellen Vorlieben.« Er kicherte wieder. »Selbst Sie, Lieutenant. Es
würde mich jedenfalls nicht überraschen.«
    Ich widerstand der Versuchung,
ihm eine Ohrfeige zu verpassen, und wir kehrten ins Wohnzimmer zurück.
    »Eine Ihrer Verdächtigen ist
von der Liste gestrichen«, sagte ich. »Das Callgirl im Apartment neben dem von
Drury. Danny Lamont hat sie heute abend mit Dianas Hilfe verhört und beide
waren überzeugt, daß sie die Wahrheit gesagt hat.«
    »Eine große Enttäuschung für
mich, Lieutenant«, sagte er in schmerzlichem Ton. »Ich hatte so gehofft, als
der talentierte Amateur dazustehen, der grundsätzlich die unerschütterlichen
Profis aussticht. Das war natürlich nicht persönlich gemeint.«
    »Solche Bücher habe ich früher
auch mal gelesen«, gestand ich.
    »Jetzt bleibt mir also nur noch
ein Verdächtiger?«
    »Joe Simon, wenn ich mich recht
erinnere?« sagte ich.
    »Es könnte auch noch einen
anderen Grund geben, warum Simon Johnny umgebracht haben könnte«, sagte er
nachdenklich. »Ich meine, abgesehen davon, daß Johnny aufdringlicher wurde, als
für ihn gut war.«
    »Und der wäre?« fragte ich
müde.
    »Na ja, Johnny schlief mit
Simons Frau. Genau genommen war es wohl eher umgekehrt. Ich meine, ein Mann

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