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Al Wheeler und das Phantom

Al Wheeler und das Phantom

Titel: Al Wheeler und das Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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in
Simons Position kann leicht der Ansicht sein, es sei nicht richtig, ihn zu
betrügen, selbst wenn er selbst seine Frau betrügt. Meinen Sie nicht auch,
Lieutenant?«
    »Drury muß wirklich ein tolles
Sexualleben gehabt haben«, sagte ich benommen. »Er schlief mit dem Callgirl von
nebenan, außerdem mit Ann Rearden, und nun behaupten Sie, er habe auch noch was
mit Simons Frau gehabt?«
    »O, entschuldigen Sie.« Seine
hellblauen Augen glitzerten amüsiert. »Ich dachte, das wüßten Sie bereits,
Lieutenant.«
    »Was soll ich wissen?« brummte
ich.
    »Ann Rearden ist Simons Frau«,
sagte er. »Aber sie zieht es vor, Rearden genannt zu werden. Aus rein
persönlichen Gründen.«
    Es klingelte an der
Wohnungstür, und Bergers Gesicht begann zu strahlen. »Entschuldigen Sie mich,
Lieutenant. Das wird vermutlich Diana sein. Manche ihrer Kunden können eben die
Zeitspanne, für die sie bezahlt haben, nicht durchhalten. Ist das nicht
wahnsinnig komisch?«
    Türklingeln begann allmählich eine
entnervende Wirkung auf mich auszuüben. Ich zog den Achtunddreißiger aus dem
Holster und steckte ihn in meine Jackentasche.
    »Nein, sie ist noch nicht
zurück«, hörte ich Bergers Stimme sagen. »Aber komm trotzdem einen Augenblick
rein.«
    Er kehrte ins Wohnzimmer
zurück, und der Bursche, der ihm folgte, blieb wie angewurzelt stehen, als er
mich erblickte. Ich beobachtete höchst befriedigt, wie alle Farbe aus seinem
Gesicht wich und unter seinem rechten Auge ein kleiner Nerv zu zucken begann.
    »Hallo, Danny«, sagte ich.
»Haben Sie gehört, daß jetzt alles okay ist?«
    »Sie...«, begann er, und dann
verschlug es ihm den Atem.
    »Ein graumelierter Gentleman,
schätzungsweise Ende Vierzig«, sagte ich im Ton der Unterhaltung. »Wie hieß er
noch?«
    »Ich—äh —« Wieder ging ihm die
Luft aus.
    »Wir hatten ein bißchen Zeit,
uns miteinander zu unterhalten«, sagte ich. »Er erzählte mir, Sie hätten Simon
davon unterrichtet, wo ich anzutreffen sei, und Simon habe ihn dorthin
geschickt, damit er sich einen netten, fetten Bonus verdienen könne. Wie hieß
der Gentleman?«
    »Davis«, sagte er heiser. »Ed
Davis.«
    »Setzen Sie sich, Danny«, sagte
ich. »Entspannen Sie sich.«
    Er ließ sich in einem Sessel
nieder, den Oberkörper nach vorn gebeugt, so als erwarte er, daß ich ihm erneut
einen Schlag versetzen würde und er nichts dagegen unternehmen könnte. Berger
warf erst ihm, dann mir einen schnellen Blick zu. Dann sah er wieder Lamont an,
und ein leichtes Grinsen erschien auf seinem Gesicht.
    »Tut mir leid, Danny.« Er
kicherte. »Ich wußte nicht, daß der Lieutenant eine unangenehme Überraschung
für dich sein würde.«
    »Halt die Klappe, du blöder
kleiner Affe«, zischte Lamont bösartig.
    »Sie haben mir gar nicht
erzählt, daß Ann Rearden Joe Simons Frau ist«, sagte ich.
    »Sie haben mich ja nicht danach
gefragt.«
    »Frankenheimer erzählte mir,
die beiden seien eines Abends zusammen in seiner Bar gewesen, und Simon habe
ihm befohlen, dies niemand gegenüber zu erwähnen«, sagte ich. »Warum zum Teufel
sollte nicht bekannt werden, daß er mit seiner eigenen Frau ausging?«
    »Warum fragen Sie nicht Simon
selbst?« sagte Lamont.
    Ich nahm den Revolver aus
meiner Tasche, zielte direkt auf seinen Kopf und entsicherte. »Ich frage Sie«, knurrte ich.
    Sein Mund schien ausgetrocknet,
und es dauerte ein paar Sekunden, bis seine Stimme wieder funktionierte.
    »Sie hat für ihn die
Buchhaltung erledigt, das sagte ich Ihnen doch schon«, murmelte er heiser. »Aus
irgendeinem Grund glaubt Simon, er könne besser Druck ausüben, wenn die Leute
nicht wüßten, daß sie seine Frau ist. Erst Drury fand das heraus, nachdem er
mit ihr geschlafen hatte. Er hielt das für einen Riesenspaß und konnte die
Sache nicht für sich behalten. Ich weiß nicht, wie vielen Leuten er es erzählt
hat. Mir jedenfalls. Und ich glaube, auch Diana.« Er warf Berger erneut einen giftigen
Blick zu. »Deshalb weiß es auch dieser fiese kleine Schwule hier.«
    »Oh!« Berger richtete in
gespieltem Entsetzen die Augen zur Decke. »Was für schreckliche Dinge du sagst,
Danny! Was wird der Lieutnant von mir halten, wenn du mich derartig beschimpfst.«
    »Dasselbe wie im ersten
Augenblick, als er dich zu Gesicht bekommen hat«, zischte Lamont.
    »Drury erledigte fast alles für
Simon, einschließlich des Rauschgifthandels«, sagte ich. »Hat er je Sie oder
eines Ihrer Mädchen in diese Geschäfte mit hineingezogen?«
    »Nein.« Lamont hob den

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