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Al Wheeler und das Phantom

Al Wheeler und das Phantom

Titel: Al Wheeler und das Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Sie uns ja nicht
mehr, so lange wir hier einen Hexensabbat abhalten, sonst werden wir Sie mit
einem scheußlichen Fluch belegen. Zum Beispiel dem, daß er sich jedesmal
verbiegt, wenn Ihre alte Lady Anforderungen an Sie stellt.« Damit schlug sie
ihm erneut die Tür vor der Nase zu.
    Ich drehte den Graumelierten
mit dem Fuß um, so daß er auf den Rücken rollte. Er atmete langsam und schwer,
aber immerhin atmete er.
    »Wie hast du es bloß geschafft,
mir das Leben zu retten?« fragte ich Sandra in respektvollem Ton.
    »Ich sah im Badezimmerspiegel,
wie du anfingst, dich auszuziehen«, sagte sie. »Nachdem der Kerl dich zwang,
zur Tür zu gehen, erinnerte ich mich, daß du deinen Revolver im Holster über
die Stuhllehne gehängt und die Jacke darübergelegt hattest. Also packte ich die
Waffe und schlich mich hier raus. Er konzentrierte sich so angestrengt auf das,
was an der Tür vorging, daß es gar nicht schwierig war, ihm eines auf den
Schädel zu verpassen.« Sie blickte auf den Mann auf dem Boden hinab. »Was tun
wir jetzt mit ihm?«
    »Das kann ich regeln«, sagte
ich und ging zum Telefon.
    Der diensthabende Sergeant
wiederholte die Adresse, die ich ihm angab und sagte dann: »Entschuldigen Sie
die Frage, Lieutenant, aber worum handelt es sich hier eigentlich? Um einen
Ein-Mann-Krieg?«
    »Vielleicht ist heute einfach
mein Glückstag«, sagte ich.
    »Brauchen Sie Hilfe?«
    »Bis jetzt noch nicht. Aber
trotzdem schönen Dank.«
    Ich stellte mich kurz unter die
Dusche und schaffte es gerade rechtzeitig, mich anzuziehen. Der Graumelierte
war nach wie vor bewußtlos, als Stacey und sein Kollege ihn wegschleppten. Ich
wies die beiden an, ihn wegen Mordversuchs einzusperren und versuchte, den
ungläubigen Ausdruck auf Staceys Gesicht zu ignorieren. Die Tür schloß sich
hinter ihnen, und ich fand, wir hätten einen Drink verdient.
    »Wir haben uns geliebt, wir sind
beinahe umgebracht worden«, sagte Sandra. »Und ich weiß lediglich von dir, daß
du ein Bulle bist.«
    »Al Wheeler«, sagte ich. »Freut
mich, dich kennen zu lernen, Sandra.« Damit reichte ich ihr das Glas.
    »Mein Hinterteil brennt immer
noch«, sagte sie. »Das war vielleicht eine Glanzidee, mich einfach so
hinplumpsen zu lassen.«
    »Es tut mir sehr leid«,
entschuldigte ich mich. »Es war einfach der falsche Augenblick, in dem der Kerl
hereinkam und mit seiner Pistole herumfuchtelte.«
    »Weißt du was?« Sie sah mich mit
schmelzendem Blick an. »Du bist ein netter Bulle und sexy außerdem. Du gefällst
mir.«
    »Du gefällst mir auch«, sagte
ich aufrichtig.
    »Gefalle ich dir gut genug, um
mir zu glauben, daß ich die Wahrheit sage, wenn ich dir was erzähle?«
    »Versuch’s«, sagte ich.
    »Ich habe es niemand erzählt,
auch dir beim erstenmal nicht, weil ich zuviel Angst hatte und nicht in die
Sache hineingezogen werden sollte«, sagte sie. »Gestern abend, gegen sieben
Uhr, besuchte mich Johnny.«
    »Und?«
    »Ich war nicht gerade
glücklich, ihn zu sehen«, sagte sie. Ich meine, nach alldem, was zwischen uns
vorgefallen war. Aber er zog eine gewaltige Schau ab, entschuldigte sich und
behauptete, es sei alles ein großer Irrtum gewesen. Er habe eingesehen, daß ich
das einzige Mädchen sei, das ihm in seinem Leben etwas bedeute. Ich glaubte ihm
natürlich nicht, ich merkte gleich, daß alles Schwindel war. Dann bat er mich
um einen großen Gefallen. Ob ich für zwei Tage ein Päckchen für ihn in
Verwahrung nehmen würde? Ich sagte ja, denn das schien mir die leichteste
Methode, ihn loszuwerden.«
    »Ein Päckchen?«
    »Ja«, bestätigte sie. »Ich weiß
nicht, was drin ist, denn ich wollte es nicht wissen und habe nicht
nachgesehen.«
    »Wo ist es jetzt?«
    »An die Unterseite des
Klodeckels geklebt«, sagte sie in zaghaftem Ton. »Nachdem du heute nachmittag
fortgegangen warst, habe ich es dort befestigt, weil ich es für sicherer hielt,
es zu verstecken.«
    »Was wolltest du damit tun?«
    »Ich weiß nicht.« Sie knabberte
ein paar Sekunden lang an ihrer Unterlippe herum. »Vielleicht hätte ich es
weggeworfen.«
    »Holst du es mal?«
    Sie ging, kehrte gleich darauf
aus dem Badezimmer zurück und reichte mir das Päckchen. Ich riß das
Einwickelpapier herunter und enthüllte einen wasserdichten Beutel. Er enthielt
weißes Pulver. Ich befeuchtete mit der Zunge die Spitze meines Zeigefingers,
tupfte damit in das Pulver und kostete vorsichtig.
    »Was ist es?« fragte Sandra.
    »Heroin«, antwortete ich und
wog den Beutel in der Hand. »Reiner

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