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Al Wheeler und das Phantom

Al Wheeler und das Phantom

Titel: Al Wheeler und das Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sagte der Kerl. »Habe ich recht,
Lieutenant?«
    »Lamont!« krächzte ich. »Den
hätte ich gleich komplett fertig machen sollen.«
    »Er schätzt Sie nicht
sonderlich«, pflichtete der Mann bei. »Gleich nachdem Sie ihn vertrimmt hatten,
rief er Joe Simon an und erzählte ihm, wo Sie anzutreffen seien. Und Joe rief
mich an.« Er grinste flüchtig. »Da springt ein netter, fetter Bonus dabei
raus.«
    »Haben Sie was dagegen, wenn
ich mich anziehe?« fragte ich.
    »Wozu?« Er zuckte leicht die
Schultern. »Sie ziehen Ihnen doch nur wieder alles aus, wenn sie Sie ins
Leichentuch wickeln.«
    Es klingelte an der Tür, und
seine Schultern spannten sich. »Wer, zum Teufel, ist das denn?«
    »Halten Sie mich vielleicht für
einen Helden?« sagte ich. »Während Burschen wie Sie in der ganzen Stadt nach
mir suchen? Sobald ich heute nacht irgendwo eingetroffen bin, benachrichtige
ich das Sheriffbüro. Wenn man dort innerhalb einer Viertelstunde nichts von mir
hört, wird der nächste Streifenwagen hingeschickt, damit meine Kollegen
nachsehen, ob ich okay bin.«
    »Sie lügen!« krächzte er.
    »Dann machen Sie die Tür auf
und sehen Sie selbst nach«, sagte ich.
    Es klingelte erneut, diesmal
länger. Der Kerl warf einen Blick auf Sandra, die noch auf allen Vieren auf dem
Boden kauerte, und begann fieberhaft zu überlegen.
    »Mach auf«, sagte er
schließlich zu ihr. »Und sag dem, der kommt, es sei alles okay.«
    »Das werden sie ihr nicht
glauben«, sagte ich. »Sie müssen mich sehen und von mir hören, daß ich okay
bin.«
    »Na gut, dann sagen Sie’s
ihnen«, befahl er.
    »Warum um Himmels willen sollte
ich das tun?« erkundigte ich mich sachlich.
    »Wenn die Polente draußen ist,
habe ich nichts mehr zu verlieren«, antwortete er mit gepreßter Stimme. »Also
machen Sie, daß Sie sie loswerden, sonst jage ich Ihnen eine Kugel in den
Rücken. Kapiert?«
    »Ein Lieutenant mit nacktem
Hinterteil ist etwas, das sie nicht verstehen werden«, sagte ich.
    »Sie brauchen nur den Kopf zur
Tür rauszustrecken und ihnen gut zuzureden. Sonst sind Sie eine Leiche.«
    Das Klingeln schrillte mehrfach
in kurzen, ungeduldigen Abständen. Der Graumelierte hob seine Pistole ein
bißchen, so daß sie gerade auf meinen Nabel wies, und das besagte alles. Ich
trat aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer und hinaus auf den kleinen Vorflur.
Der Lauf der Pistole war die ganze Zeit über gegen meine linke Niere gepreßt,
und das war wesentlich aufschlußreicher als alle Worte. Ich öffnete die Tür
ungefähr fünfzehn Zentimeter weit und steckte den Kopf in den Spalt. Der
Hausverwalter öffnete den Mund, um seiner verdrossenen Gemütsstimmung Ausdruck
zu verleihen, aber ich schnitt ihm das Wort ab.
    »Alles ist okay hier, Stacey«,
sagte ich schnell. »Ich bin in zehn Minuten fertig und —«
    Irgendwo hinter mir war ein
gedämpfter Plumpslaut zu hören, und der Pistolenlauf löste sich plötzlich von
meiner linken Niere. Ein weiterer dumpfer Laut ertönte.
    »Sind Sie verrückt?« brüllte
der Hausverwalter. »Ich heiße nicht Stacey! Und wann, verdammt noch mal, kriege
ich meinen Nachschlüssel zurück?«
    Ich knallte ihm die Tür vor der
Nase zu, fuhr schnell herum und wäre beinahe über den Körper gestolpert, der
auf dem Boden lag. Sandra stand mir gegenüber, ihre vollen Brüste hoben und
senkten sich hastig, ihre blauen Augen waren weit aufgerissen. Der Lauf meines
Achtunddreißiger baumelte lose von den Fingern ihrer rechten Hand herab.
    »Ich habe mich von hinten
angeschlichen und ihm einen Schlag auf den Kopf gegeben«, sagte sie mit
zitternder Stimme.
    »Du bist ein Genie«, sagte ich
voller Bewunderung. »Schön, sexy und ein Genie.«
    Die Türklingel schrillte erneut
und hörte nicht mehr auf zu schrillen.
    »Wer ist das denn nun
wirklich?« fragte Sandra in verzweifeltem Ton.
    »Der Hausverwalter«, sagte ich.
»Er möchte seinen Nachschlüssel wiederhaben.
    »Wo ist er?«
    »In meiner Jackentasche.«
    »Ich hole ihn.« Sie reichte mir
meinen Revolver. »Vielleicht nimmst du den besser mal, falls er wieder zu sich
kommt.«
    Ich nahm die Waffe, und Sandra
kehrte ins Schlafzimmer zurück. Gleich darauf tauchte sie wieder mit dem
Nachschlüssel in der Hand auf. Sie öffnete weit die Tür und blieb in all ihrer
gloriosen Nacktheit frontal vor dem Hausverwalter stehen. Dem Mann fiel der
Unterkiefer herab, und seine Augäpfel begannen langsam zu rollen.
    »Hier ist Ihr verdammter
Schlüssel«, sagte Sandra und reichte ihn ihm. »Und stören

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