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Al Wheeler und das Phantom

Al Wheeler und das Phantom

Titel: Al Wheeler und das Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Stoff, kein mieses Zeug.«
    Sie starrte mich mit weit
aufgerissenen Augen an. »Ist es viel wert, Al?«
    »Ja, sehr viel«, sagte ich, was
keine Übertreibung war. »Wie lange solltest du das für Drury aufbewahren?«
    »Er sagte, zwei Tage.«
    »Und in derselben Nacht traf er
mit jemand zusammen, der ihn dann umbrachte«, sagte ich. »Eine Menge Leute sind
schon für Dinge umgebracht worden, die nur ein Zwanzigstel von dem hier wert
waren.« Ich gab ihr das Päckchen zurück.
    »Was soll ich damit tun?«
flüstert« sie.
    »Kleb’ es wieder unter den
Klodeckel«, sagte ich. »Ich werde es später abholen.«
     
     
     

8
     
    Ein hellblaues Auge blickte
mich vorsichtig durch den Türspalt hindurch an, dann wurde die Sicherheitskette
abgenommen.
    »Es ist schon spät,
Lieutenant«, sagte er im Ton der Entschuldigung. »Aber zu früh für Diana, um
zurück zu sein, wenn Sie mich richtig verstehen.«
    »Durchaus«, sagte ich, während
ich in den Flur trat.
    Er trug eine kurze Lederjacke
und eine Hose, die bis zu den Knien hauteng anlag und dann weit wurde. Ich
folgte ihm ins Wohnzimmer. Dort drehte er sich um und sah mich erwartungsvoll
an.
    »Gibt’s was Neues, Lieutenant?«
Er blinzelte mit den langen Wimpern. »Oder haben Sie sich anders besonnen und
den Entschluß gefaßt, mein Angebot anzunehmen?«
    »Weder, noch.« Ich ließ mich im
nächsten Sessel nieder. »Ich dachte, Sie könnten mir vielleicht mit einer
Information behilflich sein.«
    Er setzte sich mir gegenüber.
»Liebend gern, wenn ich kann.«
    »Drury war Simons Kontaktmann«,
sagte ich. »Sie erzählten mir, er habe bis zu seinen muschelförmigen Ohren in
so ziemlich jedem fragwürdigen Geschäft gesteckt, das in dieser Stadt gemacht
wird.«
    »Ganz recht«, bestätigte er.
    »Einschließlich Rauschgift?«
    »O ja.« Er lächelte wieder.
»Johnny konnte einem immer alles beschaffen, von Hasch bis Heroin. Aber nur als
persönlichen Gefallen für seine Freunde.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich meine, er war nicht
irgendein kleiner Händler«, antwortete Berger. »Darüber war er erhaben,
verstehen Sie.«
    »Er war also ein Zulieferer?«
    »Ich glaube ja.« Er nickte
bedächtig. »Johnny war für Joe Simon sehr wichtig. Er wußte genau, was vorging
und hielt Simon auf dem laufenden. Aber er konnte der Versuchung, überall auch
selbst einen Schnitt zu machen, nicht widerstehen. Ein kleiner Anteil für ihn
persönlich, zusätzlich zu Simons Prozenten. Vermutlich fürchteten die Leute,
die er schröpfte, er würde sie irgendwie bei Simon in schlechtes Licht setzen,
wenn sie nicht blechten.«
    »Was für Leute denn?« fragte
ich.
    »Johnny pflegte mir von ihnen
zu erzählen«, sagte er. »Er fand das alles sehr amüsant. Leute wie
Frankenheimer und Danny Lamont, zum Beispiel. Johnny sagte immer, Simon sei der
Wal und er selbst einer dieser kleinen Fische, die vom Wal leben, ohne daß er
sie überhaupt bemerkt.«
    »Ich habe Diana Thomas gesehen,
nachdem ich das letztemal hier gewesen bin«, sagte ich. »Wir trafen uns zufällig.«
    »Ah ja?« Seine Augen waren
wachsam.
    »Sie konnte nicht erklären, wie
Drury dazu kam, eine Garnitur ihrer mit Monogramm versehenen Unterwäsche zu
tragen«, sagte ich. »Es sei denn, Sie hätten sie ihm gegeben.«
    »Ich?« Er lachte flüchtig.
»Warum um Himmels willen sollte ich das tun?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich.
    »Ich kann Ihnen versichern, ich
habe es nicht getan.«
    »Vielleicht haben Sie sie ihm
angezogen, nachdem Sie ihn umgebracht hatten?« sagte ich gleichmütig.
    »Wirklich, Lieutenant!« Er warf
mir einen schelmischen Blick unter den langen Wimpern hervor zu. »Das ist allzu
fantasievoll! Warum sollte ich den armen Johnny umbringen? Er war mein Freund.«
    »Worauf das ganze hinausläuft,
ist, daß entweder Sie oder Diana Thomas lügen«, bemerkte ich. »Wenn Sie die
Wahrheit sagen, muß sie es sein, die lügt.«
    »Vielleicht hat sie Angst
gehabt?« Er zuckte die Schultern. »Ich halte es für möglich, daß sie ein
paarmal mit ihm gepennt hat, sozusagen als Dank dafür, daß er sie Danny Lamont
vorstellte? Ich halte es außerdem auch für möglich, daß er so was wie ein
Unterwäsche-Fetischist war und daß sie ihm die Garnitur überließ, die sie trug?
Aber mit Sicherheit kann ich gar nichts wissen, Lieutenant. Solche Dinge pflegt
mir Diana nicht zu erzählen.«
    »Redet sie überhaupt je mit
Ihnen über ihre Kunden?«
    »O ja.« Er plusterte sich ein
bißchen auf. »Schließlich bin ich der einzige

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