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Al Wheeler und das Phantom

Al Wheeler und das Phantom

Titel: Al Wheeler und das Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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glatt umgebracht, Sie lausiger, hinterhältiger
Bastard!«
    »Ich habe Ihnen nur einen
Gegengefallen erwiesen, Danny«, sagte ich. »Sie haben jetzt nicht mehr viel
Zeit, also hauen Sie schnell ab. Meiner Ansicht nach werden Sie’s nicht
schaffen, ihm zu entwischen. Aber überlegen Sie mal, was für einen Spaß Sie bei
dem Versuch haben werden!«
    Er drehte mir den Rücken zu und
ging in Richtung der Tür. Auf halbem Weg beschleunigte er das Tempo, und als er
am Ausgang angelangt war, rannte er bereits verzweifelt. Ich trank einen
Schluck Scotch und sah dann den neuen Barkeeper an.
    »Was ist aus Ihrem Kollegen
geworden?« fragte ich ihn.
    »Der mußte dringend telefonieren«,
sagte er brummig. »Wen hat der schon zu dieser Nachtzeit so dringend anzurufen
— seine Frau vielleicht? Um ihr zu sagen, sie solle das Nest warmhalten, bis er
heimkommt, oder so was?«
    »Wo kann ich ihn finden?«
fragte ich.
    »Was wollen Sie denn von ihm?«
    Ich legte meine Dienstmarke auf
die Bar. »Nur eine kleine Unterhaltung. Sie wollen sich doch wohl keine
Scherereien zuziehen, oder?«
    »Er ist ins Büro gegangen«,
sagte der Mann schnell.
    »In Frankenheimers Büro?«
    »Ja.«
    »Schütten Sie nicht zuviel
Wasser in die Drinks, während ich weg bin«, sagte ich.
    Der andere Barkeeper wollte
eben Frankenheimers Büro verlassen, als ich die Tür öffnete. Deshalb wäre er
beinahe in den Lauf meines Revolvers hineingewandert. Er stoppte abrupt,
schnappte nach Luft und wünschte offensichtlich, er wäre ganz woanders.
    »Sie erinnern sich doch an
mich?« sagte ich. »Sie verrieten Joe Simon, daß ich hier war, als Frankenheimer
heute abend umgebracht wurde.«
    Seine Lippen zuckten ein
bißchen, während er versuchte, sich eine Antwort einfallen zu lassen.
    »Wie ist die Nummer?« fragte
ich und stieß den Revolverlauf tief in den schwabbligen Bauch, um seine
Konzentration anzuspornen. Die Zahl quoll so schnell aus seinem Mund, daß ich
ihn aufforderte, sie noch einmal zu wiederholen, und zwar langsamer.
    »Sie haben Simon gesagt, daß
ich jetzt hier bin?«
    Er nickte, als ob er
Halsschmerzen hätte.
    »Und Sie erzählten ihm von
meiner Unterhaltung mit Lamont?«
    Er nickte wieder, diesmal noch
mühsamer.
    »Sehen wir uns mal den Keller
an«, sagte ich.
    Er nahm einen Schlüsselbund aus
einer der Schreibtischschubladen und ging vor mir den Korridor entlang zu einer
Treppe an dessen anderes Ende. Im Keller schien genügend Trinkbares aufbewahrt
zu sein, um eine Hundertschaft von Säufern eine Woche lang glücklich zu machen.
    »Vielleicht werden Sie hier
unten ein bißchen Hunger leiden«, sagte ich. »Aber ganz bestimmt keinen Durst.«
    Ich schloß ihn im Keller ein
und kehrte dann in die Bar zurück. Der Ersatzbarkeeper sah aus, als ob ihn
seine Neugier demnächst umbrächte.
    »Ich habe ihn durch die
Hintertür hinausgeschafft«, sagte ich. »Ich wollte ihn nicht hier durch die Bar
bringen und Ihre Gäste vergraulen.«
    »Danke, Lieutenant«, sagte er
in verwundertem Ton. »Was hat er denn getan?«
    »Da waren diese drei
minderjährigen Mädchen«, sagte ich. »Sie haben ihn alle identifiziert.«
    »Vergewaltigung?« sagte er
atemlos.
    »Und Alkoholausschank an
Minderjährige«, sagte ich. »Sehen Sie zu, daß Sie Ihre Gäste loswerden, dann
können Sie den Laden dicht machen und nach Hause gehen.«
    »Wie Sie meinen, Lieutenant.«
Er schluckte mühsam. »Vergewaltigung! Und gleich drei! So was hätte ich Lou gar
nicht zugetraut.«
    »Stille Wasser sind tief«,
sagte ich.
    »Die ganze Welt ist aus den
Fugen«, sagte er. »Wirklich, Lieutenant. Vorhin am Abend diese Schießerei, bei
der Mr. Frankenheimer umkam — nicht mal an seinem Arbeitsplatz ist man sicher.«
    »Schaffen Sie die Leute hier
raus«, knurrte ich.
    Das dauerte ungefähr fünf
Minuten, dann ging er, um die Schlüssel aus dem Büro zu holen, während ich der
Versuchung widerstand, mir in seiner Abwesenheit zu einem Gratisdrink zu
verhelfen.
    »Lieutenant!« Seine Augen waren
weit aufgerissen, als er zurückkehrte. »Die Kellerschlüssel fehlen!«
    »Ich habe sie hier«, sagte ich.
»Als Beweismaterial.«
    »Beweismaterial?«
    »Wo, glauben Sie, hat er diese
drei Teenager eingesperrt?«
    »So was.« Er schüttelte
verwundert den Kopf. »Wissen Sie, ich war ein paarmal da unten und hab’ keine
von ihnen gesehen.«
    »Sie haben sich vor Ihnen
versteckt«, sagte ich munter. »Das ist ja der schlimmste Aspekt in der ganzen
Affäre, wissen Sie? Es hat ihnen Spaß

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