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Al Wheeler und das unheimliche Haus

Al Wheeler und das unheimliche Haus

Titel: Al Wheeler und das unheimliche Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gestorben oder so was.«
    »Er starb nicht, er zog weg«,
sagte Pop. »Den größten Teil der letzten dreißig Jahre hat er auf einer
kleinen, von hier aus im Norden liegenden Insel zugebracht, aber nun ist er
wieder hier und will einfach nicht zur Kenntnis nehmen, daß ich mich weigere,
das Haus zurückzuverkaufen.«
    »Ach wirklich?« sagte ich mit
gezwungener Höflichkeit.
    »Ich würde sagen, es ist eine
fixe Idee von ihm, Lieutnant.« Pops Stimme klang ehrlich bekümmert. »Vielleicht
besteht zwischen ihm und dem Mann, der in der Garage umgebracht worden ist, ein
Zusammenhang?«
    »Nun schnappen Sie nicht auch
noch über, Pop«, flehte ich ihn an. »Ich habe Sie bisher für den einzigen
normalen Menschen von diesem Haufen gehalten.«
    »Ich glaube, ich habe mich
nicht sehr gut ausgedrückt, Lieutnant.« Er lächelte entschuldigend. »Der
frühere Besitzer heißt Jones.«
    »Ein sehr origineller Name«,
brummte ich.
    »Und diese Insel, auf der er
den größten Teil der letzten dreißig Jahre zugebracht hat, heißt Alcatraz.«
    Ich revidierte plötzlich meine
Ansicht über seinen geistigen Gesundheitszustand. »Erzählen Sie bitte weiter.«
    »Nun, er war früher einmal sehr
gewalttätig und...« Pop hielt inne und wandte sich der offenen Eingangstür zu.
Aus dem Haus drang ein Lärm, der an das sich schnell nähernde und immer lauter
werdende Stampfen einer Elefantenherde erinnerte.
    Zwei Sekunden später kam Polnik
mit wildem Ausdruck in den Augen auf die Veranda gestürzt. »Rennen Sie, bringen
Sie sich in Sicherheit, Lieutnant!« schrie er mir zu und packte meinen Arm, so
daß mir keine andere Wahl blieb — im nächsten Augenblick galoppierte ich neben
ihm her. Er blieb stehen, als wir den Wagen erreicht hatten, stieß mich beinahe
auf den Fahrersitz, sprang über die Motorhaube und warf sich auf der anderen
Seite in den Wagen.
    »Fahren Sie, Lieutnant«,
keuchte er verzweifelt. »Dieses männerfressende Frauenzimmer — sie ist hinter
mir her!«
    Ich erhaschte einen Schimmer
von bronzefarbenen Beinen und Leopardenfell am Eingang des Hauses und bedurfte
keiner weiteren Aufforderung mehr. Die Hinterräder des Healey drehten sich zwei
Sekunden lang wie wahnsinnig, faßten dann Boden, und weg waren wir, wie von
einem Düsenmotor getrieben. Als wir an der Vorderveranda vorbeistoben, hörte
ich Pops schwache Stimme rufen: »Parson Jones, Lieutnant!« Dann waren wir am
Gartentor und bogen auf die Straße ein.
    Als wir auf die Schnellstraße
kamen, fuhr der Wagen stetig hundertdreißig, so daß ich den Fuß vom Gaspedal
nahm und beobachtete, wie die Nadel des Tachometers langsam zurücksank.
    »Glauben Sie, wir sind jetzt
ausreichend sicher, tun langsamer fahren zu können, Lieutnant?« fragte Polnik
mit zitternder Stimme.
    »Sie sind ganz sicher«, sagte
ich. »Im Rückspiegel kann ich jedenfalls Antonia nicht hinter uns herjagen
sehen.«
    »Wirklich?« Seine Stimme klang
in keiner Weise überzeugt. »Woher wollen Sie wissen, ob sie nicht schon vor uns
ist, Lieutnant — vor uns durch die Bäume eilt?«

3
     
    Sheriff Lavers glotzte mich mit
einer solch bösartigen Eindringlichkeit über seine Schreibtischplatte weg an,
daß ich befürchtete, seine Augäpfel könnten jede Sekunde wie eine Sicherung
durchbrennen; Ich muß allerdings zugeben, daß sich mein Bericht jetzt, im
kalten Tageslicht, wirklich wild anhörte. Daß Polnik vor einer Stunde angerufen
und mitgeteilt hatte, er bliebe zu Hause, weil seine sämtlichen Rippen
angeknackst seien, nützte auch nicht viel.
    Wie die meisten berechtigten
Entschuldigungen klang es nach einer lausigen Ausrede.
    »Ich habe die Ergiebigkeit
Ihrer Phantasie nie in Zweifel gezogen, Wheeler«, sagte Lavers mit
unheildrohender Stimme. »Aber ich hätte nie gedacht, daß Ihre Einbildungskraft
diese Ausmaße erreicht.«
    »Ich kann für das, was diese
Nacht passiert ist, nichts, Sir«, sagte ich.
    »Wir wollen die Sache noch
einmal kurz zusammenfassen«, knurrte er wütend. »Es wohnen also fünf Leute in
diesem Haus da?« Er wartete meine Zustimmung nicht ab. »Der Besitzer ist der
überlebende Partner eines Sing- und Tanzteams. Die übrigen bestehen aus einer
Kontorsionistin, einer riesigen und starken Frau in einem Leopardenfell, einem
scharfschießenden Zauberkünstler und einem Komiker, der fade Witze reißt.
Stimmt’s?«
    »Ich...«
    »Die Leiche lag ausgestreckt
auf der Kühlerhaube eines alten Autos, das seit dreißig Jahren nicht aus der
Garage gekommen ist, weil der

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