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Al Wheeler und die Besessene

Al Wheeler und die Besessene

Titel: Al Wheeler und die Besessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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die einer Frau, die... Nun ja,
was denn?«
    »Ich kann die Situation im einzelnen nicht schildern«, flüsterte sie. »Sie ist zu
verwickelt — Sie werden selber sehen. Ich bin praktisch eine Gefangene in meinem
eigenen Haus, Sie müssen also zu mir kommen. Aber Sie dürfen ihnen nicht sagen,
daß Sie mich sprechen wollen oder erwähnen, daß es sich um den Mord handelt .«
    »Ihnen ?« wiederholte ich zweifelnd.
    »Das ganze Haus wimmelt von Rowdys«,
sagte sie in scharfem Ton. »Sie können einen Polypen — ich meine, einen Polizeilieutenant — nicht abhalten, hereinzukommen, aber
sie werden es versuchen. Sie müssen scharf mit ihnen umspringen, Lieutenant.
Vielleicht bringen Sie besser zwei Ihrer Leute mit ?«
    Ohne ersichtlichen Grund
verspürte ich einen plötzlichen Mangel an Begeisterung für die ganze
Angelegenheit, als mir einfiel, daß die übrigen Leute des Sheriffs bereits weg
waren, um mit ihm zusammen das Hillstone -Sanatorium
zu verteidigen.
    »Sagen Sie mir eines«, bat ich
sie vorsichtig, »da ich nicht nach Ihnen fragen kann, wenn ich zu Ihnen komme,
und auch den Mord nicht erwähnen darf: Was soll ich dann überhaupt sagen ?«
    »Bestehen Sie darauf, meinen
Mann zu sprechen«, sagte sie forsch.
    »Ach so.« Ich betrachtete eine
Sekunde lang zweifelnd den Telefonhörer und versuchte es erneut. »Und was sage
ich zu ihm ?«
    »Nichts — er wird nicht da
sein«, antwortete sie zuversichtlich. »Wenn sie Ihnen erzählen, er sei weg, so
bestehen Sie darauf, seine Frau zu sprechen. Auf diese Weise werden Sie wie
durch Zufall an mich geraten. Verstehen Sie? Nur noch eines, Lieutenant. Sie
müssen darauf bestehen, daß wir uns allein unterhalten. Ich wäre nicht in der
Lage, Ihnen auch nur das allergeringste zu erzählen, solange sie herumstehen
und zuhören .«
    »Sie«, wiederholte ich
zweifelnd. »Was für Leute sind das ?«
    »Ich habe es Ihnen doch bereits
gesagt«, knurrte sie. »Rowdys.«
    »Ja, das haben Sie gesagt«,
stotterte ich. »Okay - wann?«
    »Sobald Sie es schaffen !«
    »Und die Adresse?«
    »Drei — null — fünf Sunrise
Crescent, Valley Heights«, sagte sie prompt. »Und beeilen Sie sich !«
    »Das werde ich«, versprach ich.
»Hallo! Wie heißt Ihr Mann ?«
    »Paul Travers«, sagte sie. »Ich
bin Margie Travers .« In ihrer Stimme lag ein
plötzlicher Unterton von Schüchternheit. »Aber ich denke, wir werden uns recht
gut kennengelernt haben, bevor wir die Sache hinter uns haben. Meinen Sie nicht ?«
    »Paul Travers.« Ich wiederholte
zerstreut den Namen, dann fiel der Groschen. »He !« schrie ich, »von Travers und Bladen GmbH?« Aber sie hatte bereits eingehängt.
    Ich legte auf und wurde mir
Annabelles unentwegten, durchdringend auf mein Gesicht gerichteten Blicks
bewußt.
    »Hat die arme hilflose kleine Dame
ihren Pudel verloren, während der Ehemann geschäftlich in Chicago ist, und soll
der große, tapfere Lieutenant kommen, um ihr beim Suchen zu helfen?« fragte sie
mit gezierter Stimme.
    »Wenn der Name nicht wäre,
würde ich sie für eine Verrückte halten«, versuchte ich zu erklären.
    »Was ist denn Besonderes an
ihrem Namen ?«
    »Margie Travers?«
    »Ist das was Besonderes ?«
    »Ich bin nicht ganz sicher«,
gestand ich. »Vielleicht. Ich glaube, ich muß es herausfinden. Was ist nun im
Ernst mit Lavers los, mein Honigtöpfchen ?«
    »Der Sheriff kann Sie nicht
leiden«, sagte sie feierlich. »Und es hat eine kleinere Presseinvasion gegeben.
Ich denke, er ist so geladen auf Sie gewesen, weil Sie nicht gekommen sind, um
ihm zu berichten, und er all den Reportern nicht das geringste sagen konnte. Dann bekam er diesen Notruf von Maybury :
Der Doktor war besorgt, wie einige seiner schwierigeren Patienten auf all den
Lärm und die Aufregung reagieren würden. Der Sheriff fuhr hinaus, um Ordnung zu
schaffen, und das hat seine Laune nicht gerade verbessert !«
    »Wo ist Polnik ?«
    »Als Maybury anrief, sagte er, es sei gerade wie bei Horatio auf der Brücke, nur daß der
Sprachrhythmus der Dichtungen des Sergeants zu
wünschen übrigließe .«
    »Ist der Autopsiebericht von Doc Murphy inzwischen eingetroffen ?«
    »Ich habe ihn noch nicht
gesehen«
    »Nun, ich denke, Lavers kann seinen Zorn ebensogut morgen früh wie heute abend an mir auslassen«, sagte
ich philosophisch.

5
     
    Valley Heights ist die schicke
Nachbarschaft von Pine City, und es wimmelt dort von
Pudeln, Butlern und gefüllten Drei-Wagen-Garagen. Sunrise Crescent entsprach
dem in ungefähr. Jedes Haus

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