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Al Wheeler und die Besessene

Al Wheeler und die Besessene

Titel: Al Wheeler und die Besessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Wahrheit
gesagt«, knurrte er.
    Ich ließ die Sache auf sich
beruhen. »Was ist mit >idealer Leib< gemeint? Sie haben Margie Travers so
bezeichnet. Wie ich gehört habe, verlor sie beinahe den Verstand, während Sie
sie mit Hühnerblut bespritzten. Es scheint mir eine leicht widerwärtige
Gewohnheit zu sein, Mr. Arist . Finden Sie nicht auch ?« Ich legte so viel Verachtung wie möglich in meine Stimme.
»Tun Sie das oft ?«
    Etwas wie ein glühender Lavafluß , der sich plötzlich seinen Weg durch graue Asche
bahnt, lag in seinen Augen. Sie schienen ein paar Sekunden lang förmlich zu
brennen. Tief in seiner Kehle gab er einen zischenden Laut von sich, während er
mit abwechselnd sich ballenden und dann wieder spreizenden Fingern einen
Schritt auf mich zutrat.
    »Wenn Sie irgendwelche
Dummheiten machen, Mr. Arist «, sagte ich freundlich,
»werden Sie während der nächsten Monate im Countygefängnis über den idealen Leib des Bösen meditieren können .«
    Seine mächtige Gestalt
schwankte einen Augenblick lang unentschlossen, während ihm der Schweiß auf der Stirn ausbrach und er die Zähne bösartig zusammenbiß . Kurze Zeit geschah gar nichts, dann zog sich
der glühende Lavafluß plötzlich in sein Aschenbett
zurück.
    Die Zähne lösten sich
voneinander, und die Hände entspannten sich.
    »Enthalten Sie sich jeder
Schmähung über anderer Leute Glauben .« Seine Stimme zitterte leicht. »Man weiß nie, welche
Vergeltungsmaßnahmen das mit sich bringt .«
    »Sicher, sicher«, sagte ich.
»Sie wollten mir erzählen, was der >ideale Leib< ist .«
    »Ungefähr dasselbe wie
>jungfräuliche Erde< würde ich sagen«, antwortete er unbefangener, und
aus seiner Stimme war das Zittern verschwunden. »Genauso wie jungfräuliches
Land vom Pflug unberührt und deshalb stärker und fruchtbarer ist, so wehrt sich
der >ideale Leib< gegen alle satanischen Annäherungen, aber wenn er die
Saat einmal empfangen hat, so wird er eine reichere Ernte bringen als jeder
andere Leib .«
    »Es war wohl Johnny Crystal,
der sie überredet hat, zu Ihrer — gesellschaftlichen Veranstaltung zu kommen ?« sagte ich.
    »Stimmt«, sagte er und nickte
steif.
    »Haben Sie vor kurzem — wie
heißt er noch — Tommy Mulroy gesehen ?«
    »Zufällig erwarte ich ihn heute abend «, sagte Arist . »Er
bleibt ein paar Tage bei mir .«
    »Sie, er und der Keller?« Ich
schauderte. »Das klingt wirklich gemütlich .«
    Er holte tief Luft. »Sie haben
ohne Zweifel mit Erfolg Ihren Standpunkt vertreten, daß Polizeibeamte das
Privileg genießen, sich gelegentlich niederträchtig zu benehmen, Lieutenant!
Warum hören Sie nun nicht damit auf? Verschafft Ihnen das
Genuß, Vergnügen oder vielleicht ein Gefühl der Überlegenheit ?«
    »Sie sind mir unsympathisch,
Mr. Arist «, sagte ich langsam.
    »Was Sie nicht sagen !«
    »Haben Sie seit dieser Nacht
Margie Travers wiedergesehen ?« fragte ich scharf.
    Sein Zögern dauerte nur den
Bruchteil einer Sekunde.
    »Nein.«
    »Ich würde ihr an Ihrer Stelle
aus dem Weg gehen«, sagte ich. »Möglicherweise trägt sie eine Pistole bei sich
— nicht, daß es mir Kummer bereitete, wenn Sie über den Haufen geschossen
würden, aber ich glaube, Margie ist Wichtigerem vorbehalten .«
    »Wenn ich sie treffe, werde ich
ihr mitteilen, daß Sie sich Sorgen um sie machen«, sagte er in leicht
sarkastischem Ton. »Hat man etwas von ihrem vermißten Mann gehört ?«
    »Nein«, sagte ich der Wahrheit
gemäß. »Aber ich hoffe, daß wir vielleicht morgen etwas von ihm hören. Noch
zwei Dinge, Mr. Arist , dann werde ich Sie verlassen,
damit Sie weiter herumschnipseln oder dahin gehen können, wo der Pfeffer
wächst, was Ihnen lieber ist .«
    »Ja ?« brummte er.
    »Nina Ross hat Diana in der
Nacht, bevor sie ins Sanatorium ging, zwei Koffer geliehen«, sagte ich. »Sie hat dort nachgefragt, bekam aber die Auskunft, man habe
diese Koffer nie gesehen. Ich habe versprochen, mich danach zu erkundigen, nur
für den Fall, daß Diana sie nie benutzt hat und sie bei Ihnen gelassen haben
sollte .«
    »Koffer?« Er überlegte einen
Augenblick und schüttelte dann den Kopf. »Nein, ich erinnere mich nicht, sie je
gesehen zu haben. Sind Sie sicher, daß sich die Ross nicht täuscht ?«
    »Wer weiß ?« Ich zuckte die Schultern.
    »Und das andere, Lieutenant?
Sie werden mein Bestreben verstehen, alles klarzustellen und die Sache hinter
mich zu bringen .«
    »Eine ganz einfache Bitte, Mr. Arist «, sagte ich. »Würden Sie mich einen Blick in

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