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Al Wheeler und die Besessene

Al Wheeler und die Besessene

Titel: Al Wheeler und die Besessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dachte im Ernst, sie würde
überschnappen! Diana half den beiden Männern, sie hinunterzudrücken, aber nicht
einmal zu dritt konnten sie sie still halten. Sie wand und krümmte sich und schrie die ganze Zeit über. Je mehr sie sich herumwarf,
desto aufgeregter wurde Arist . Er schrie die ganze
Zeit über etwas von einem idealen Leib. Als sie schließlich die arme Margie vom
Altar herunterließen, konnte sie nicht mehr gehen. Arist brachte ihr noch mehr Wein, und sie schüttete ihn ihm ins Gesicht. Ich glaube,
ein paar Sekunden lang hielt er das einfach nicht für möglich, dann stelzte er
zum anderen Ende des Kellers und kam gleich darauf mit einer Reitpeitsche in
der Hand wieder. Johnny gelang es schließlich, ihm seine Absicht auszureden .«
    »Kann ich mir denken«, brummte
ich.
    »Danach war plötzlich alles zu
Ende«, sagte Nina mit verwunderter Stimme. »Es war das erste- und das letztemal , daß ich je zu einer Satansmesse ging. Ich
glaube, bei den übrigen war es nicht anders, mit Ausnahme vielleicht dieses
Verrückten .«
    Sie hob plötzlich den Kopf und
lächelte mich an. »Wissen Sie was? Wenn man das alles laut ausspricht, klingt
es irgendwie läppisch und kindisch. Nicht wahr?«
    »Von Ihrem Standpunkt aus haben
Sie recht, Süße«, stimmte ich zu. »Ich bin froh, daß Sie mir alles erzählt
haben — wirklich froh .«
    »Dann hat die Angelegenheit
wenigstens ein Gutes .« Sie streckte die Arme über den
Kopf und gähnte behaglich. Das Ganze war der überraschende Beweis, daß es
nichts gibt, was man nicht mit einer dummen Stoffmaske tun kann, vorausgesetzt,
man hat die notwendigsten Requisiten.
    »Wissen Sie, womit James Arist seinen Lebensunterhalt verdient, Nina ?« fragte ich.
    »Mit nichts«, sagte sie prompt.
»Er privatisiert .«
    »Ist er nicht noch zu jung dazu ?«
    »Nach dem, was Diana über ihn
zu erzählen pflegte, bei weitem zu jung«, sagte sie leichthin. »Sie hielt ihn für
den knausrigsten Menschen der Welt. Sein Problem sei gewesen, daß er viel zu
faul war, um sich irgendwie selber Geld zu verdienen, erzählte sie mir einmal,
und er stecke immer voller verrückter Ideen, wie man zu Geld kommen könne, aber
es haute nie hin. Er warte darauf, daß ihm der Topf voll Gold am Ende des
Regenbogens mitten auf den Kopf falle, behauptete sie, und selbst dann würde es
noch zwei Tage dauern, bis er sich entschlösse, es sei wohl der Mühe wert,
deswegen die Arme zu heben.«
    Ich stand auf.
    »Vielen Dank, Nina.«
    »Besuchen Sie mich nächste
Woche, und vielleicht sage ich dann zu Ihnen dasselbe, nachdem ich versucht
habe, acht Tage ohne Johnny Crystal auszukommen«, sagte sie. »Ich begleite Sie
noch hinaus, Lieutenant .«
    »Al«, sagte ich.
    Ich verließ sie am vorderen
Eingang und ging die Rampe hinunter, die eine Art Anlauf für die fast senkrecht
verlaufende Zufahrt bildete.
    »Al ?« rief sie, als ich die Zufahrt eben erreicht hatte.
    »Ja?« Ich blickte über die
Schulter zurück und stellte fest, daß ihre Silhouette von diesem Gesichtswinkel
aus ausgesprochen Ehrfurcht gebietend war.
    »Vielleicht kommen Sie doch
schon ein bißchen früher als erst in der nächsten Woche«, sagte sie leichthin.
»Wer hakt mir jetzt schon meinen Büstenhalter zu, nach dem, was Sie mir heute nachmittag angetan haben ?«
    »Wenn Sie in Schwierigkeiten
geraten, rufen Sie mich an, und ich komme sofort«, rief ich.
    »Wenn ich in Schwierigkeiten
gerate, stopfe ich den Büstenhalter — und mich — in den Wagen und komme
angefahren !« Sie winkte, drehte sich um und ging ins
Haus zurück.
    Ich schaffte weitere zehn Meter
die Zufahrt hinauf, als mir mit einem inneren Ruck einfiel, daß ich sie noch
nie so die Hüften hatte schwenken sehen wie in dem Augenblick, als sie ins Haus
zurückging. Und sie hatte dafür gesorgt, daß ich ihr dabei zusah, was ein nicht
uninteressanter Gedanke war. Na, Al Wheeler, sagte ich vergnügt zu mir selber,
das eröffnet unter Umständen ganz neue Gesichtspunkte für uns!

9
     
    James Arist saß auf dem Geländer der Veranda und schnipselte an
einer Gerte herum, als ich vor dem Blockhaus am Paradise Beach eintraf. Das
Ganze machte einen recht anheimelnden Eindruck. Ich fragte mich, ob er das den
Nachbarn zu Gefallen tat, damit sie sich nicht über die tieffliegenden Dämonen
und die Eindrücke von gespaltenen Hufen auf ihrem Rasen vor dem Haus
beschwerten.
    Das Sonnenlicht ließ glitzernde
Lichtreflexe auf seiner silbergrauen Mähne tanzen, während er, als er mich
kommen

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