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Al Wheeler und die Flotte Biene

Al Wheeler und die Flotte Biene

Titel: Al Wheeler und die Flotte Biene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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säuerlichen Ausdruck auf dem Gesicht, so als
ob sein Magengeschwür Überstunden machte. Er wies mir einen Stuhl an und
betrachtete mich kalt.
    »Okay, Mr. Wheeler«, sagte er
mit ausdrucksloser Stimme. »Die Einleitung war gerade hinreichend interessant,
um Sie hier hereinkommen zu lassen. Sie haben rund eine Minute Zeit, um das
ganze so faszinierend zu gestalten, daß ich Sie mir zu Ende anhöre.«
    »Ich bin von Sloan hereingelegt
worden«, sagte ich. »Und Sie werden demnächst auch von Sloan hereingelegt
werden, weil Ihr Partner dringend Geld braucht und den Hauptanteil an der
Fabrik besitzt.«
    »Dank zwei Prozent«, sagte er.
»Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe es irgendwo gehört.
Sie sind im Begriff, einem kleinen, aber exklusiven Club beizutreten, Mr.
Hansen — dem der Leute in dieser Stadt, die bereits von Sloan hereingelegt
worden sind.«
    »Was haben Sie mir zu bieten?
Ihr Mitgefühl?«
    »Ich möchte es Sloan
heimzahlen«, erwiderte ich. »Es muß doch eine Stelle geben, an der er
verletzbar ist.«
    »Wenn ja, so kenne ich sie
nicht.«
    Ich ließ ihm ein verächtliches
Grinsen zukommen, so richtig niederträchtig. »Es jagt Ihnen also Angst ein, Mr.
Hansen?«
    »Nein.« Sein Gesicht rötete
sich leicht. »Er jagt mir keine Angst ein. Aber es gibt nicht die geringste
verdammte Möglichkeit, ihn daran zu hindern, dieses Werk hier zu übernehmen,
denn mein Partner hält mit seinen zwei Prozent Anteilsmehrheit alle Fäden in
der Hand.«
    »Es muß etwas geben, wo wir den
Hebel ansetzen können«, sagte ich. »Sloan muß irgendwo eine weiche Stelle im
Unterbauch haben.«
    »Vielleicht.« Hansen zuckte die
Schultern. »Was nützt es mir schon, wenn Sie sie herausfinden?«
    »So lange ich sie nicht gefunden
habe, weiß ich es auch nicht«, erwiderte ich. »Helfen Sie mir dabei, vielleicht
nützt es Ihnen dann auch. Was wissen Sie über ihn?«
    »Er kam vor fünf Jahren nach Pine City. Und ohne Zweifel hat er allerhand Zaster
mitgebracht! Er fing mit Grundstückskäufen an, spendete großzügig an die
örtlichen Wohltätigkeitsvereine und schmeichelte sich im Rathaus ein. Er gab
bei sich zu Hause ein paar große Partys — Sie kennen den ganzen Quatsch! Dann
begann er sich auszubreiten wie ein Oktopus.«
    »Und alles legal?«
    »Klar, wenigstens oberflächlich
gesehen. Aber es sind ein paar Geschichten im Umlauf, wie Sloan ungebührlichen
Druck ausgeübt hat, wann immer jemand nicht zu dem von ihm gebotenen Preis an
ihn verkaufen wollte.«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Nun, die Geschäfte der anderen
ließen plötzlich nach, oder die Betreffenden bekamen Schwierigkeiten im
Betrieb, die sie zuvor nie gehabt hatten.« Er zögerte kurz. »Da gibt es auch
eine Geschichte von einem Mann namens Marty Jurgens. Er stemmte sich mit aller
Gewalt gegen Sloans Angebote und weigerte sich rundheraus, an ihn zu verkaufen.
Dann neigte die Familie plötzlich zu Schicksalsschlägen. Seine Frau fuhr ihren
Wagen, als die Bremsen versagten und sie haarscharf um einen tödlichen Unfall
herumkam. Am nächsten Tag fuhr jemand Jurgens selbst beinahe über den Haufen.
In einer Bar fing ein Kerl ohne jeden Grund Streit mit ihm an und schlug ihm
zwei Zähne aus. Dann wurde seine Tochter, ein Teenager, von zwei Strolchen auf
dem Heimweg von der Schule belästigt und fast zu Tode geängstigt. Vielleicht
gab es da noch mehr. Nach vierzehn Tagen rief Sloan Jurgens an und fragte ihn,
warum er nicht eine zusätzliche Versicherung abschlösse, er hätte sie mit
absoluter Gewißheit nötig. Ungefähr zur selben Zeit verkaufte dann Jurgens an
Sloan zu dem von ihm ursprünglich gebotenen Preis.«
    Mir fiel ein, daß Jurgens auf
Barbies kurzer Liste der fünf in Frage kommenden Leute stand.
    »Sie behaupten also, Sloan
mache vor nichts halt, um das zu bekommen, was er um seinen Preis haben
möchte«, sagte ich.
    »Ja, so ungefähr«, bestätigte
Hansen.
    »Wie steht es mit seiner
Familie?«
    »Seine Frau starb in San
Francisco, bevor er hierherzog, habe ich gehört. Er hat eine Tochter, aber die
beiden kommen nicht miteinander aus.«
    »Was tut sie?«
    »Keine Ahnung.« Er sah mich scharf
an. »Worauf wollen Sie hinaus, Wheeler?«
    »Ich habe nur laut
nachgedacht«, antwortete ich. »Vielleicht ist die Tochter in Rauschgift- oder
Sexaffären verwickelt und ich könnte dort ansetzen.«
    »Es widerstrebt mir, das
zuzugeben, aber ich hoffe, sie haben recht«, sagte er. »Ich habe die letzten
fünfzehn Jahre wie ein Sklave geschuftet, um diese Fabrik

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