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Al Wheeler und die Flotte Biene

Al Wheeler und die Flotte Biene

Titel: Al Wheeler und die Flotte Biene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Da Mr. Sloan das
Wochenende über weg war, hatte ich das Gefühl, für Miß Nancy in besonderem Maß
verantwortlich zu sein.«
    »Wissen Sie, wo die Party
stattfand?«
    »Miß Nancy hat mich nie über
derartiges informiert.«
    »Nie?«
    »Nie, Mr. Wheeler.«
    »Danke, Henry«, sagte Sloan in
barschem Ton.
    Der Butler nickte und verließ
das Zimmer, wobei er leise die Tür hinter sich schloß.
    »Sie kennen also Nancys Freunde
gar nicht?« fragte ich Sloan.
    »Ich kenne nicht einmal meine
eigene Tochter«, erwiderte er bitter.
    »Wie steht es mit Ihnen?«
fragte ich Barbie.
    »Sie hat niemals irgend
jemanden mit nach Hause mitgebracht, wer immer ihre Freunde sein mögen«,
erklärte sie gleichmütig.
    »Sie ist schließlich
einundzwanzig«, bemerkte ich. »Was hat sie eigentlich getan, bevor sie
gekidnappt wurde?«
    »Nun hören Sie mal, Wheeler«,
explodierte Sloan. »Ich —«
    »Es ist eine ganz klare Frage«,
sagte ich scharf. »Ist sie aufs College gegangen, hat sie irgendwas gearbeitet,
hatte sie den Ehrgeiz, überhaupt was zu tun — und wenn, was?«
    »Sie ging aufs College und hat
im zweiten Jahr aufgegeben«, antwortete Sloan. »Es langweilte sie. Also kam sie
nach Hause zurück. Sie bekommt von mir reichlich finanzielle Unterstützung, und
sie führt ihr eigenes Leben. Ich habe versucht, mit ihr zu sprechen, aber ebensogut hätte ich an eine Wachspuppe hinreden können.
Nach einer gewissen Zeit wird das dann zur Routine. Es gefällt einem nicht im
geringsten, aber man findet sich eben damit ab.«
    »Warum hat sich Ihre Frau
umgebracht?«
    »Wer weiß?« Er zuckte flüchtig
die Schultern. »Warum zum Teufel bringt sich jemand um?«
    »Das ist keine Antwort.«
    »Sie war eine sehr attraktive
Frau«, sagte er heiser. »Und sie war außerdem Nymphomanin. Wenn Sie all die
Burschen, mit denen sie geschlafen hat, Kopf und Füße aneinanderlegen würden,
so würde die Kette von Los Angeles nach Chicago reichen. Sogar nach New York!
Aber andererseits schätzte sie auch das gute Leben, das ich ihr bieten konnte.
Schließlich wurde es mir zuviel. Ich kam einmal nach Hause, als ich erst am
nächsten Morgen zurückerwartet wurde, und fand sie ausgerechnet mit dem Gärtner
in unserem Bett! Nachdem ich ihn hinausgeworfen hatte, erklärte ich ihr, ich
würde mich scheiden lassen. Ich teilte ihr auch mit, daß ich sie in den
vergangenen sechs Monaten von einem Privatdetektiv hatte beschatten lassen und
daß die Namen der Kerle, mit denen sie während dieser Zeit geschlafen habe,
zwei ganze Seiten füllten. Das stimmte natürlich nicht. Ich meine — daß ich
einen Detektiv engagiert hatte. Aber sie glaubte es. Vermutlich konnte sie den
Gedanken an eine gerichtliche Vernehmung und an all die darauffolgende
Publicity nicht ertragen. Also schoß sie sich zwei Nächte später eine Kugel in
den Kopf.«
    Darauf gab es keinerlei
Kommentar, und so versuchte ich auch nicht, mir einen einfallen zu lassen.
    »Okay«, sagte ich. »Sie drei
wohnen mit Ihrer Tochter zusammen im Haus; Sie, Henry und Barbie — und keiner
weiß das geringste über sie. Sie wissen nicht, was sie denkt, was sie tut, wer
ihre Freunde sind oder wohin sie geht. Ein großartiger Start.«
    »Wäre es nicht an der Zeit, daß Sie starten, Mr. Wheeler?« knurrte Sloan.
    »Vielleicht haben Sie recht.«
    »Und nehmen Sie Barbie mit.« Er
grinste verkrampft. »Es ist nicht unbedingt nötig, daß Sie mit ihr schlafen.
Geben Sie ihr einfach immer eins auf den Mund, wenn sie davon anfängt. Nach
zwei Tagen wird sie’s begriffen haben. Vielleicht sogar noch früher, wenn Sie kräftig
zuschlagen.«
    »Vielen Dank«, sagte Barbie
giftig.

4
     
    Das Büro war in einem adretten
zweistöckigen Gebäude gleich hinter dem Fabriktor untergebracht. Ich parkte den
Wagen auf einem für irgendeinen leitenden Direktor reservierten Platz und
betrat das Haus. Die Lady am Empfang war übergewichtig, hatte einen
zimperlichen Zug um den Mund und wirkte insgesamt so, als ob ein Schokoladeeis
mit Früchten vor dem Frühstück für sie das höchste aller Gefühle darstellte.
Ich erklärte ihr, ich wolle Mr. Hansen sprechen und nein, ich hätte keinen
Termin mit ihm vereinbart. Mein Name sei Wheeler, meine Angelegenheit privater
Natur und vertraulich und beträfe die Zukunft der Firma. Sie dachte eine Weile
nach und beschloß dann, Hansen die Nachricht geradewegs zukommen zu lassen.
Zwei Minuten später war ich in seinem Büro.
    Hansen war Anfang Fünfzig,
hatte ergrauendes Haar und einen

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