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Al Wheeler und die Flotte Biene

Al Wheeler und die Flotte Biene

Titel: Al Wheeler und die Flotte Biene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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aufzubauen. Und
jetzt, da sie anfängt, wirklich Geld einzubringen, soll ich mit einem Zehntel
ihres tatsächlichen Werts abgespeist werden.«
    »Weshalb braucht denn Ihr
Partner so dringend Geld?«
    »Das hat er mir nicht erzählt,
aber es ist auch nicht nötig.« Hansen grinste düster. »George spielt. Alle drei
Monate fährt er für eine Woche nach Nevada und spielt dort Roulette. Beim letztenmal muß ihm die Sache über den Kopf gewachsen sein.
Ich vermute, die betreffenden Leute haben dort einen Schuldschein über den
Betrag — wie groß er immer sein mag — und ihm gedroht, ihm das Fell über die
Ohren zu ziehen, wenn er nicht zahlt.«
    »Sie wissen nicht, wie hoch
seine Schulden sind?«
    »Sie müssen jedenfalls
beträchtlich sein«, antwortete er. »George könnte so um fünfzigtausend herum
abheben. Es würde ihn einigen Schweiß kosten, aber es wäre kein großes
Problem.« Er schüttelte verwirrt den Kopf. »Ich weiß gar nicht, warum ich Ihnen
das alles erzähle.«
    »Ich habe eben ein
sympathisches Gesicht«, sagte ich. »Wann hat Sloan sein Angebot für Ihre Firma
vorgebracht — vor oder nach Georges letztem Besuch in Nevada?«
    »Danach. Ist das wichtig?«
    »Möglicherweise«, antwortete
ich. »Wenn Sloan Ihre Firma billig einkaufen will, dann hat er sich über die
beiden Partner gründlich informiert, bevor er mit dem Vorschlag herausrückte,
glauben Sie nicht?«
    »Das klingt einleuchtend«, gab
Hansen vorsichtig zu.
    »Also besteht die
Wahrscheinlichkeit, daß er über Georges Spielschulden Bescheid wußte, bevor er
mit seinem Angebot herausrückte. Möglicherweise hat er sogar die Schulden Ihres
Partners im Kasino übernommen. Er wird sicher nicht wollen, daß man George dort
tatsächlich das Fell über die Ohren zieht, aber der Gedanke, ihm damit
gründlich Angst einzujagen — und dies könnte doch geschehen —, wirkt sich
andererseits als massiver psychologischer Druck aus.«
    »Teufel — daran habe ich nie
gedacht!«
    »Wenn George nun wüßte, daß er
sich wegen irgendwelcher Schläger, die an seiner Haustür aufkreuzen, keine
Sorgen mehr machen müßte — wie weit würde er sich dann Sloans wegen Gedanken
machen?«
    »Das wäre eine völlig andere
Konstellation«, sagte Hansen. »Das würde George seinen ganzen Mumm
zurückgeben.«
    »Vielleicht kann ich das
herausfinden«, sagte ich. »Wenn Sloan den Nevada-Jungens sozusagen die Schulden
abgekauft hat und George das erfährt, handelt es sich, wie Sie eben sagten, um
eine völlig andere Sachlage. Zumal eine Spielschuld in Kalifornien nicht
eintreibbar ist.«
    »Hm«, sagte Hansen
hoffnungsvoll, »wenn Sie das mit Sicherheit herausfinden können — und Sie haben
recht — dann können Sie mir Ihren eigenen Preis
nennen.«
    »Ich will Sloan haben, kein
Geld«, sagte ich. »Sie behaupten, er käme mit seiner Tochter nicht aus. Was
haben Sie sonst noch über sie gehört?«
    Er überlegte eine Weile und
schüttelte dann den Kopf. »Ich erinnere mich an nichts weiter. Doch, warten Sie
mal — da wurde vor ein paar Monaten über sie und einen jungen Burschen
getratscht, der nicht Sloans Beifall fand. Ich habe irgendwas davon gehört, daß
Sloan den Jungen, um ihn abzuschrecken, so zusammenschlagen ließ, daß er gerade
noch einem permanenten Körperschaden entging.«
    »Sie erinnern sich nicht an den
Namen des jungen Mannes?«
    »Nein, aber Marty Jurgens müßte
ihn wissen. Er hat mir damals die Geschichte erzählt.«
    »Okay«, sagte ich. »Ich werde
bei ihm nachfragen. Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich Ihren Namen
erwähne?«
    »Natürlich können Sie meinen
Namen nennen. Aber setzen Sie die Prioritäten richtig, Mr. Wheeler. Finden Sie
zuerst heraus, ob Sloan tatsächlich Georges Spielschulden übernommen hat.«
    »Das werde ich tun«,
versicherte ich. »Danke, daß Sie mir Ihre Zeit geopfert haben, Mr. Hansen.«
    »Ich heiße Rod.« Er grinste — diesmal
ausgesprochen freundlich. »Sie haben mir die besten Neuigkeiten seit Wochen
überbracht.«
    »Warten Sie erst ab, was ich
herausfinde«, sagte ich.
     
    Jurgens wohnte im zwanzigsten Stock
eines neuerbauten Hochhauses in der Innenstadt. Kurz nachdem ich geklingelt
hatte, öffnete sich die Wohnungstür ein paar Zentimeter, so weit es die
Sicherheitskette erlaubte. Ein paar blaue Augen spähten aufmerksam zu mir
heraus.
    »Mein Name ist Wheeler«, sagte
ich. »Ich hätte gern mit Mr. Jurgens gesprochen, wenn das möglich ist.«
    »Er ist nicht da«, sagte die
Frau. »Ich bin Mrs.

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