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Al Wheeler und die letzte Party

Al Wheeler und die letzte Party

Titel: Al Wheeler und die letzte Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Vorwand und halten mich zwei Tage lang fest?«
    »Sie sind ein gescheiter Mann,
Mr. Harkness«, sagte ich respektvoll. »Selbst wenn Sie sich vorzeitig zu Tode
fressen. Haben Sie schon gepackt? Soll ich den Zimmerkellner anrufen und Ihnen
eine Wagenladung Kuchen heraufbringen lassen?«
    Er stopfte einige Sachen in
eine Reisetasche und aß unterdessen noch zwei Riegel von dem süßen Zeug. Dann war
er zum Aufbruch bereit.
    »Wer kommt noch zu dieser
Party?« fragte er, als wir zum Lift gingen.
    »Judy und Rudi Ravell natürlich«, antwortete ich, »da sie die Party geben.
Dann Sie — und ich.«
    »Sind das alle?«
    »Noch ein Mädchen namens
Camille Clovis.«
    »Wer ist das?«
    »Ich habe keine Zeit, Ihnen das
jetzt näher zu erklären«, sagte ich. »Wir müssen noch einen anderen Gast
abholen. Ben Luther.«
    Harkness ließ die Schultern
verdrossen hängen. »Ganz groß«, sagte er mit Leichenbittermiene. »Sie werden da
draußen ganz bestimmt zu Ihrem Mord kommen, Lieutnant !
Falls Judy Manners nicht das Opfer ist, bin ich’s.«
     
    Sie lag mit dem Gesicht nach
unten am Rand des Schwimmbeckens, ihr Kopf ruhte auf den Armen. Die Bräunung
ihrer Haut war um eine Nuance kräftiger, der Bikini um eine Nuance kleiner.
    »He«, sagte ich und stieß
leicht mit der Schuhspitze gegen ihre Rippen. »Aufwachen!«
    »Wie wahnsinnig gemütlich«,
sagte sie mit ausdrucksloser Stimme, ohne den Kopf zu heben. »Kaum bist du mit
deiner Arbeit für diesen Tag fertig, kommst du zu mir nach Hause gerannt! Ganz
so, als ob wir verheiratet wären oder sonstwas .«
    »Irrtum. Ich bin mit meiner
Arbeit noch nicht fertig«, sagte ich geduldig. »Du mußt packen.«
    Camille gähnte hörbar. »Ich
bleibe hier. Hau ab, Wheeler. Verschwinde, bis es dunkel ist. Du bist ein
Geschöpf der Nacht. Bei Tageslicht offenbart sich dein innerer und äußerer
Verfall. Kriech wieder in deinen Sarg und schlafe, wie es alle guten Vampire
bei Tag tun!«
    »Du bist bei Judy Manners eingeladen«, sagte ich. »Und du kommst mit.«
    Sie hob den Kopf und blickte
mich drohend an. »Ich? Ich und Judy Manners besuchen?
Du scheinst nicht mehr alle Tassen im Schrank zu haben!«
    » Shirl «,
sagte ich. »Du kommst mit — du hast fünf Minuten Zeit, dich fertig zu machen,
sonst trittst du dort im Bikini auf.«
    Sie setzte sich auf und blickte
mich nachdenklich an. »Ist das dein Ernst, Al Bauer?«
    »Mein voller Ernst«, entgegnete
ich. »Draußen im Wagen warten bereits zwei andere Gäste. Einer heißt Harkness,
und den anderen kennst du schon — Ben Luther.«
    »Ist das der, der gestern nacht Rudi erschießen wollte, weil er ihn für
Harkness hielt?« fragte sie interessiert.
    »Dein Erinnerungsvermögen ist
ausgezeichnet«, sagte ich. »Los jetzt, mach schon!«
    »Hast du denn keine Bedenken,
die beiden allein im Wagen warten zu lassen?«
    »Luther schuldet mir von gestern nacht her noch einen Gefallen«, sagte ich. »Er wird
ganz brav sein. Und Harkness ist nicht der Mensch, der etwas unternimmt,
solange er nicht alle Trümpfe in den Händen hält.«
    Wir gingen in ihr Apartment,
und sie knallte rücksichtslos hinter uns die Tür ins Schloß. »Gib mir was zu
trinken«, sagte sie. »Und erzähl mir, worum das Ganze überhaupt geht.«
    Ich erfüllte ihr beide Wünsche.
Nachdem ich geendet hatte, blickte sie mich über den Rand ihres Glases weg an.
»Du glaubst also, Al, daß eine der drei Personen, die du zu Judy hinausbringst,
versucht, sie zu ermorden. Und ich bin eine von den dreien.«
    »Eine von vier Personen«,
berichtigte ich sie. »Du darfst Rudi nicht vergessen. Natürlich, du gehörst
auch dazu.«
    »Wenn du mich da mit hinausnimmst, wird es allerdings einen Mord geben«,
sagte sie. »Judy wird mich umbringen, bevor ich über die Schwelle gekommen
bin!«
    »Allem nach haben wir zwei
aufregende Tage vor uns«, sagte ich. »Wie wär’s, wenn du endlich etwas
anzögest, damit wir zum Paradise Beach kommen?«
    »Okay.« Sie lächelte böse. »Das
wird für Rudi ein ungewohntes Erlebnis werden — seine Frau und seine Geliebte
unter einem Dach zu sehen. Vielleicht wird diese Party doch noch ein Mordsspaß,
Al.«
    Unbekümmert zog sie den Bikini
aus, und die beiden Streifen weißer Haut standen im krassen Gegensatz zu der
tiefen Bräune ihres Körpers.
    »Fünf Minuten, und ich werde
entsprechend wenig anhaben«, sagte sie.
    »Nur keine Überstürzung«, sagte
ich und griff nach ihrem Arm.
    Geschickt wich sie aus und
betrat rückwärts das Schlafzimmer. »Du

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