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Al Wheeler und die letzte Party

Al Wheeler und die letzte Party

Titel: Al Wheeler und die letzte Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hast doch gesagt, daß wir uns beeilen
müssen, vergiß nicht?« Sie streckte die Zunge heraus
und schlug mir dann die Schlafzimmertür vor der Nase zu. Ich hörte das Klicken
des Schlosses, als sie von innen den Schlüssel umdrehte.
     
    Der Streifenwagen rollte unter
das Schutzdach neben den Lincoln und hielt. Ich stellte den Motor ab.
    »Sieht ganz hübsch aus«, sagte
Camille beiläufig. »Gehört der Ozean mit zum Haus?«
    »Natürlich«, sagte ich. »Er
wurde extra angelegt, als man das Haus baute.«
    Ich blickte zu Harkness und
Luther zurück, die während der ganzen Fahrt, ohne ein Wort von sich zu geben,
steif auf den Rücksitzen gesessen hatten.
    »Hier wären wir«, sagte ich.
»Steigen wir aus.«
    »Ja, Lieutnant «,
sagte Luther förmlich.
    »Wie Sie meinen, Lieutnant «, sagte Harkness ebenso steif. Dann schob er ein
Stück Kaugummi in den Mund und begann mit düsterer Miene darauf herumzukauen .
    Ich holte ihr Gepäck aus dem
Kofferraum, und als ich wieder aufblickte, entdeckte ich, daß wir Gesellschaft
bekommen hatten. Rudi und Judy waren an der Ecke der Garage erschienen und
kamen auf uns zu.
    »Wie nett, daß Sie wieder da
sind, Lieutnant «, sagte Rudi, aber der feindselige
Schimmer in seinen Augen verriet seine Gefühle. Er sah zu den anderen hinüber,
und ein nervöses Grinsen verzog seine Lippen. »Wie geht es, Ben — guten Tag,
Don.«
    »Hast du mich denn ganz
vergessen, Rudi?« fragte Camille unschuldig.
    Er schluckte krampfhaft.
»Camille!« sagte er mit bebender Stimme.
    Dann trat Judy neben ihn und
schob mit ungezwungener, besitzergreifender Bewegung ihren Arm unter seinen.
»Willkommen allerseits«, sagte sie mit ruhiger Stimme. »Kommen Sie doch bitte
mit ins Haus, ich mache uns allen eine Stärkung. Rudi wird sich um Ihr Gepäck
kümmern.«
    Schweigend gingen Harkness und
Luther auf das Haus zu, dann blickte Judy Camille an, so, als sehe sie sie
jetzt zum erstenmal .
    »Na, so was, Sandra«, sagte sie
mit süßer Stimme. »Wie nett, dich nach so langer Zeit einmal wiederzusehen —
ich weiß gar nicht, wie lange es schon her ist, seit ich dich zum letztenmal gesehen habe!«
    »Judy, Liebling«, sagte Camille
honigmilde. »Du weißt ja, wie es in einem Nest wie Oakridge zugeht — ich beneide dich um dein Leben in Hollywood, wo man sich jederzeit
einer Schönheitsoperation unterziehen kann.«
    Judys Gesichtsmuskeln spannten
sich. »Rudi!« sagte sie schroff. »Laß mal vorläufig das Gepäck. Führe — was
hast du dir jetzt für einen fantastischen Namen zugelegt, Darling? — ach ja,
Camille.« Sie blickte wieder Rudi an. »Führe Camille ins Haus und mach schon
einmal für jeden etwas zu trinken zurecht.«
    »Ist gut!« Rudi sah aus wie ein
Delinquent, dessen Gnadengesuch in letzter Minute bewilligt worden ist.
»Natürlich«, sagte er glücklich.
    »Wir können uns ja auf dem Weg
ein bißchen unterhalten, Rudi«, sagte Camille mit zärtlicher Stimme. Sie hakte
ihn mit der gleichen besitzergreifenden ungezwungenen Bewegung unter, wie
vorher Judy.
    »Liebster«, sagte sie mit
leiser Stimme, die jedoch laut genug war, daß Judy jedes einzelne Wort
verstehen konnte, »ich habe dich so sehr vermißt —
besonders nachts!«
    Ich konnte Judys Gesicht
ansehen, wie sie die Wut packte, und ergriff ihren Arm, als sie einen Schritt
nach vorne tun wollte.
    »Immer mit der Ruhe«, sagte
ich.
    »Diese Hexe«, zischte sie. »Man
sollte ihr die Augen auskratzen!«
    »Warten Sie damit, bis wir
unsere anderen Sorgen los sind«, schlug ich ihr vor.
    Langsam beruhigte sie sich
wieder. »Halten Sie das wirklich für einen guten Einfall, Lieutnant ?
Diese Leute alle hierherzubringen, meine ich.«
    »Auf diese Weise können wir sie
bis einschließlich morgen im Auge behalten«, antwortete ich.
    »Dieser schreckliche Brief!«
Sie schauderte plötzlich. » Jedesmal , wenn ich daran
denke, packt mich die Angst. Was glauben Sie, wer von ihnen ihn geschrieben
hat?«
    »Ich bin nicht sicher — aber
der Verfasser muß unter uns, den hier Anwesenden, sein«, sagte ich
wahrheitsgemäß. »Warum gehen wir jetzt nicht hinein und trinken ein Glas, wie
Sie uns vorhin versprochen haben?«
    »Gleich«, sagte sie. »Ich habe
Rudi hineingeschickt, damit wir uns unterhalten können. Wie soll ich die Leute
behandeln?«
    »Behandeln?« wiederholte ich
verwundert.
    »Diese Party war doch Ihr
Einfall!« sagte sie ungeduldig. »Möchten Sie, daß ich die charmante Gastgeberin
spiele und so tue, als wären sie meine guten

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