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Al Wheeler und die Millionärstochter

Al Wheeler und die Millionärstochter

Titel: Al Wheeler und die Millionärstochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sollte
Jungfräulichkeit respektieren«, fuhr Murphy selbstzufrieden fort. »Er ist
natürlich verrückt, aber bei seinem Geld kann er sich das leisten.«
    »Die Tochter befindet sich im
Augenblick in der Küche«, bemerkte ich.
    »Es gibt auch noch einen Sohn,
der ein Jahr älter ist als sie.«
    »Woher zum Teufel wissen Sie
das alles?« fragte ich ehrfürchtig.
    »Meine Frau sammelt Verrückte«,
erklärte er.
    »Das weiß ich. Schließlich hat
sie mit Ihnen angefangen.«
    »Die totalen Spinner«, sagte
er. »Leute, die mit lebenden Schlangen schlafen oder versuchen, die
Niagarafälle hinaufzuschwimmen . Leute, die ihr Dasein
mit Heiraten verbringen. Solches Zeug.«
    »Erinnern Sie sich an den Namen
des Sohnes?«
    »Larry«, erwiderte er prompt.
»Weder er noch seine Schwester haben bis jetzt auch nur ein einzigesmal verheiratet. Wahrscheinlich hat es ihnen ihr Vater gründlich verekelt.«
    »Was meinen Sie damit, daß Ihre
Frau >Verrückte sammelt    »Zeitungsausschnitte«,
erwiderte er. »Sie schneidet die Berichte aus und klebt sie in ein Album. Eines
Tages würde sie ein Buch über sie alle schreiben, behauptet sie.«
    »Und Sie glauben ihr nicht?«
wollte Ed wissen.
    »Wenn ich einmal anfange,
meiner Frau zu glauben, muß ich auch glauben, daß sie mir immer treu gewesen
ist«, erwiderte Murphy. »Das hätte eine ausgesprochen hemmende Wirkung auf
mich, und das ausgerechnet jetzt, während diese neue Schwester von der
Entbindungsstation mit den großen Titten immer durch Krankenhauskorridore
hüpft, mich breit und sonnig anlächelt und dabei die Unterlippe zwischen die
weißen Perlenzähne klemmt.«
    »Er war schon immer ein
Träumer«, erklärte ich Ed.
    »Wen wundert das angesichts der
Realitäten, mit denen ich bei den Autopsien immer konfrontiert werde?« fragte
Murphy sachlich.
    »Ganz recht«, pflichtete Ed
bei. »Ich gehe jetzt wohl besser und entwickle diesen Film. Wann kann ich diese
— äh — anderen Aufnahmen machen, Doc?«
    »Gegen fünf Uhr nachmittag «, antwortete Murphy. »Wenn Sie ein paar Minuten
früher kommen, lasse ich Sie eine Weile hinter dieser Schwester her durch die
Korridore jagen.«
    Ich überließ die beiden sich
selbst und kehrte in die Küche zurück. Die blonde Miß Matthews thronte auf
einem Hocker und trank noch immer Kaffee.
    »Sind die Leute innen fertig?« fragte
sie kalt.
    »Fast.«
    »Es ist nicht gerade ein
hinreißender Urlaubsbeginn«, bemerkte sie.
    »Als Sie mir von Ihrem hart
arbeitenden Vater erzählten, der so dringend Erholung braucht«, sagte ich, »dachte
ich, er sei wahrscheinlich ein Industrieboß , ein
Internist oder auch Chirurg. Aber der >Heirats-Matthews    Ihr Gesicht wurde zu einer
Maske der Feindseligkeit. »So nennt ihn die Schmutzpresse wegen seiner
unglücklichen ehelichen Erfahrungen, ja«, gab sie mit brüchiger Stimme zu.
»Aber dabei vergessen sie immer, was er für die Kunst getan hat.«
    »Inwiefern?«
    »Mein Vater hat die schönste
Sammlung moderner Kubisten in der ganzen Welt.«
    »Na, so was«, sagte ich in
bewunderndem Ton. »Es muß ja teuflisch für ihn sein, all das Geld auszugeben,
das er gar nicht erst verdienen muß.«
    »Ich denke nicht daran hierzusitzen und zuzuhören, wie Sie meinen Vater
beleidigen«, zischte sie. »Haben Sie im Augenblick sonst nichts zu tun,
Lieutenant? Zum Beispiel herauszufinden, wer das arme Mädchen umgebracht hat?«
    »Zuerst muß ich herausfinden,
wer sie war und woher sie kam«, sagte ich. »Dazu brauche ich ein paar Fotos.«
    »Von einer Toten?« Sie zuckte
zusammen. »So, wie sie ist — mit ihrem verzerrten Gesicht?«
    »In jedem Gewerbe gibt es
Tricks«, erwiderte ich brutal. »Wenn die Leichenstarre vergangen ist, kann man
das Gesicht wieder weitgehend normal zurückformen. Eine Mischung aus Glyzerin
und Wasser zu gleichen Teilen kann in die Umgebung der Augen gespritzt und die
Augenlider angehoben werden. Man kann die Lippen mit einer Lösung aus Karminrot
und Alkohol bürsten und das Gesicht pudern, wobei der Puder ins Fleisch
massiert werden muß. Dann wird das Foto absolut lebensecht wirken. Na ja,
wenigstens beinahe.«
    »Das ist widerwärtig«, sagte
sie. Ihr Gesicht war kreideweiß. »Ekelhaft.«
    »Aber notwendig«, erklärte ich.
»Verbringt Ihr Bruder seinen Urlaub ebenfalls hier mit Ihnen und Ihrem Vater?«
    »Larry? Was hat Larry mit all
dem zu tun?«
    »Wahrscheinlich gar nichts«,
sagte ich. »Wird er hier sein?«
    »In ein paar Tagen,

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