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Al Wheeler und die tote Lady

Al Wheeler und die tote Lady

Titel: Al Wheeler und die tote Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Ihren Namen im
Motelregister aussuchen! Inzwischen raste Louise nach Las Vegas zurück und
erzählte mir die ganze traurige Geschichte.«
    Langsam und schwerfällig fügten
sich die Stücke zu einem Ganzen zusammen. »Dahin ist Tracy also gefahren,
nachdem sie mich in Carmel verlassen hatte — nach Las
Vegas?«
    »Wieso?« Er sah mich
eindringlich an.
    »Sie hatte sich vertraglich
verpflichtet, vierhunderttausend Dollar in Ihrem Casino zu investieren und
hatte bereits die Hälfte bezahlt«, sagte ich. »In erster Linie hatte sie das
ihrem Mann zuliebe getan. Da sie sich nun von ihm scheiden lassen wollte,
wollte sie sich aus der Sache zurückziehen.«
    »Das wäre ihr auch geglückt«,
sagte er leise. »Unseren miesen Anwälten war der Sinn einer ganz füchsischen
kleingedruckten Zusatznote entgangen! Wir hatten ihre ersten zweihunderttausend
ausgegeben und auf das Versprechen hin, die andere Hälfte zu bekommen, bereits
Kredit aufgenommen. Wenn sie sich nun zurückgezogen hätte, so hätte das das
Ende für uns bedeutet, wobei Chuck und ich wahrscheinlich hinter Schloß und
Riegel gelandet wären.« Er runzelte die Stirn. »Wie, zum Teufel, sind Sie
dahinter gekommen?«
    »Chuck hat sein Bestes getan,
um mir die Story anzudrehen, wie Dane angeblich Tracy umgebracht und versucht
hatte, ihm den Mord in die Schuhe zu schieben.« Ich grinste. »Nur war er
freundlich genug, mir auf Fragen, die seiner Ansicht nach keine Rolle spielten,
eine ehrliche Antwort zu geben. Wenn Ihnen jemand erzählt, eine ermordete Frau
habe so viel Geld in ein Unternehmen gesteckt, dann hören auch Sie sofort auf,
an ein Verbrechen aus Leidenschaft zu glauben.«
    Nelson starrte Fenwick wütend
an. »Du, mit deinem großen Maul!«
    »Tut mir leid, Pat«, sagte
Fenwick nervös. »Aber woher sollte ich das wissen?«
    »Sobald Tracy in Las Vegas
eintraf, schlossen Sie sie irgendwo ein, so daß niemand sie sehen konnte?«
fragte ich.
    »Ja, solange wir
beratschlagten, was zu tun sei«, sagte Nelson.
    Louise schob mir ein Glas in
die Hand. »Allmählich bin ich es müde, ihn die ganze Zeit Vermutungen äußern zu
hören«, sagte sie schroff. »Klar, ich war diejenige, die zuerst auf die Idee
kam, die Rolle mit meiner geliebten Schwester zu tauschen. Wir hatten nie in
denselben Kreisen verkehrt. Dane war wahrscheinlich der einzige gemeinsame Bekannte,
den wir hatten.« Sie lachte, und es klang häßlich und rauh .
»Tracy war eine Einzelgängerin, und der einzige Mensch, aus dem sie sich je
etwas gemacht hatte, war Dane. Wenn er nicht da war, zog sie es vor, ihre Zeit
auf ihrem Boot zu verbringen oder einfach zu Hause zu bleiben. Wir dachten,
alles würde ganz einfach sein, wenn wir nur erst einmal die Zeit nach dem
unglücklichen Tod ihrer Schwester Louise überbrückt hätten. Mr. und Mrs. Dane Tenison konnten ja eine Sechsmonatereise um die Welt machen
oder etwas Ähnliches.«
    »Was ging denn noch schief?«
brummte Nelson.
    »Hals Idee, einen
Selbstmordkandidaten aus mir zu machen«, sagte ich.
    »Voreilig, das gebe ich zu«,
sagte der schlanke kleine Mann in bedauerndem Ton. »Da war diese ursprüngliche
Vereinbarung mit Dane in Reno, und ich schuldete ihm noch was, weil ich das
alles verpfuscht hatte. Früher oder später hätten Sie sich doch erinnert, daß
ich Tracy in dem Motelzimmer bei ihrem richtigen Namen genannt hatte.« Er
zuckte sachte die Schultern. »Zu dem Zeitpunkt schien mir das eine gute Idee zu
sein.«
    Ich blickte wieder auf Nelson.
»Waren Sie es, den Camel gebeten hatte, etwas wegen der Pistole unter dem Sitz
in meinem Wagen zu unternehmen?«
    »Klar!«
    »Sam verschaffte Ihnen eine
perfekte Entschuldigung, die Party zu verlassen, meine Pistole mitzunehmen und
sich mit Hal in Verbindung zu setzen?«
    »Ich hatte Hal alles sehr
sorgfältig erklärt«, sagte er kalt. »Ich fühlte mich sehr verpflichtet.« Hal
lächelte uns beiden höflich zu. »Wie Pat ganz richtig gesagt hat, nicht nur,
daß ich meinen ersten Auftrag von Dane verpfuscht hatte, habe ich alles noch
zehnmal schlimmer gemacht durch meinen erfolglosen Versuch, Sie dazu zu
überreden, Selbstmord zu begehen. Pat fand, das erfordere ein beträchtliches
persönliches Opfer von meiner Seite; und ich konnte nicht umhin, ihm da
beizupflichten. Albie mußte gehen.«
    »Er dachte wohl, Sie wollten
einen erneuten Versuch für einen Pseudoselbstmord unternehmen?« Ich schüttelte
verwundert den Kopf. »Deshalb setzte er sich — wahrscheinlich im Dunklen — in
meine

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