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Alarm auf Burg Schreckenstein

Alarm auf Burg Schreckenstein

Titel: Alarm auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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fragte Sophie.
    „Wo denkst du hin?“ plusterte sich Ottokar auf. „Die lassen wir schmoren! Jetzt geht’s doch erst richtig los.“
    Überraschung und Freude machten neuen Appetit, die Schüsseln gingen rum, Ritter und Mädchen mampften und besprachen gleichzeitig, was sie der Horn, mit diesem Trumpf in der Hand, alles antun wollten. Es war genau so, wie sich’s die Mädchen gewünscht hatten: Der große gemeinsame Streich.
    „Wir können bis an die äußerste Grenze gehen!“ machte Mücke klar.
    „Das werden wir auch“, antwortete seine Schwester. „Als erstes bleiben wir hier über Nacht. Ihr könnt ja rübergehen und euch morgen früh von Fräulein Böcklmeier wecken lassen. Wenn ihr euch traut.“
    „Klar“, antwortete Stephan. „Was soll uns schon passieren? Sie kann uns angiften. Mehr kann sie nicht.“
    „Zwickmühle nennt man so was“, stellte Andi fest.
    Stephan meinte: „Wir bringen euch auch die Kleider mit und Schuhe, Ringe, Armbänder...“
    „A propos...“, unterbrach ihn Ottokar, und griff in seine Taschen. „Wir haben ja noch viel mehr gefunden!“ Er legte die Ausbeute der Klempneraktion auf den Tisch. Wie junge Katzen balgten sich die Mädchen darum. Jede wollte die erste sein.
    „Meine Kette!“ rief Sabine. „Seit einem Jahr such ich die!“ Sie nahm das dünne Goldkettchen vom Tisch, Sophie probierte auf einer Papierserviette zur Belustigung von Hans-Jürgen, den Kugelschreiber.
    „Da wirst du Pech haben“, sagte er. „Die Mine ist ertrunken.“
    Es war ein Fest. Nicht ein Zentimeter Spaghetti, kein Klecks Tomatensoße, kein Zwiebel- oder Salamiwürfelchen blieben übrig.
    „Wenn ich jetzt die Herren Mädchen in die Boote bitten darf...“, alberte Mücke. Er hatte wieder Ingrids Tuch um den Kopf gebunden.
    „Moment!“ rief Martina in das Gelächter. „Unsere Schlafsäcke sind ja noch in der Kirche.“
    „Kein Problem“, antwortete Dampfwalze. „Die holen wir.“
    „Sind ja nur fünf Kilometer“, fügte Andi hinzu.
    „Laßt uns die Teller rasch im See spülen“, rief Ottokar. „Die müssen wir vorher noch zurückbringen.“
    Drei Freiwillige zogen los, Konstanze, Dieter und, Eva. Schon nach zehn Minuten kam Dieter allein zurück. Atemlos berichtete er: „Die Boote sind weg! Alle. Auch die im Bootshaus.“
    Ottokar ließ ein trockenes Haha vernehmen. „Hat mal wieder jemand einen Streich gemacht. Na schön. Dann fahren wir eben mit den Rädern.“
    So wurde es gemacht. Ottokar, Mücke, Dampfwalze und Stephan, die Finder des Armbands, fuhren nach Rosenfels. Andi, Klaus und Hans-Jürgen begleiteten sie bis Wampoldsreute, wo sie die Schlafsäcke holten, und Klaus, der Witzbold, blieb bei den Mädchen in der Folterkammer und sie malten sich aus, was drüben geschehen würde, wenn die Ritter beim Wecken entdeckt würden.
     
     
     

Ein Klappmesser klappt auf und zu
     
    Was ein richtiger Rennradler ist, der steigt nicht ab, wenn’s bergauf geht. Andererseits steigt er mit vollem Magen auch nicht aufs Rad. Insofern befand sich Dampfwalze in einer Ausnahmesituation.
    Während Stephan, Ottokar und Mücke ihre Räder auf dem steilen Waldstück nach Rosenfels schoben, strampelte er allein voraus — und das ohne Licht.
    „Was meint ihr?“ fragte Ottokar, „irgendwie sollten wir den Rex einweihen.“
    „Darüber zerbreche ich mir jetzt nicht meinen vollen Bauch“, antwortete Mücke.
    Stephan hinter ihm drängte: „Geh ein bißchen schneller, ich seh nix.“
    Bei der gemächlichen Gangart lieferten die Dynamos zuwenig Licht.
    „Auch das noch!“ brummte Ottokar. „Mir stehen die Spaghetti bis zum Kragenrand.“
    Nach einigen rascheren Schritten fielen sie wieder in den alten Trott zurück und das, obwohl sie die Steigung fast hinter sich hatten. Die Straße wurde schon merklich ebener. Kurzatmig schoben sie ihre Räder, da knackte rechts im Wald ein Zweig. Sie blieben stehen und lauschten. Jetzt wieder! Unabgesprochen und ohne das geringste Geräusch zu verursachen, legten die drei ihre Räder auf die Straße, traten an die Grasnarbe und hörten keuchenden Atem, als ob jemand eine Last schleppe. Wer war das? Ein Wilderer, der seine Beute holte? Ein Einbrecher auf der Flucht mit schwerem Diebesgut? Begleitet von schleifenden Schritten, näherte sich der keuchende Atem, die Entfernung mochte vielleicht noch fünf bis zehn Meter betragen, in der Dunkelheit ließ sich das schwer abschätzen, da gab es einen dumpfen Stoß, dem ein metallisches Klirren folgte und

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