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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Arschmuffe. Wie bei jedem. Wir wollen leben, Commander! Wir wollen noch viele süße Weiber bumsen, Sir! Warten wir also die Stunde noch ab, meine Herren.
    Er trank sein Mineralwasser aus der Flasche, rülpste und betrachtete seine Torpedos wie ein Verliebter sein nacktes Mädchen. Was wird in Norfolk sein, dachte Porter. Der alte Adam wird spucken wie ein Vulkan. Sie lochen uns allesamt ein. Vielleicht werden wir degradiert, vielleicht sitzen wir ein paar Monate ab, aber das ist auch alles! Den Kopf hinhalten muß der Commander. Er hat die Verantwortung. Natürlich werden wir versuchen, ihn herauszuhauen. Wir werden alle hinter ihm stehen! Wir sind doch Kameraden, Sir! Wir sind …
    Aus Porters Poren quoll der Schweiß wie Wasser aus einem Schwamm. Es kam ihm unerträglich heiß vor, er zog sein Unterhemd aus, warf es weg und saß mit nacktem Oberkörper auf der Torpedoschiene. Sein breiter, wüst behaarter Brustkasten hob und senkte sich wie ein Blasebalg, an den Oberarmen wölbten sich die Muskeln wie dicke Stränge aus Stahlseilen. Das Atmen machte plötzlich ein wenig Mühe.
    Das verdammte Mineralwasser, dachte Porter. Je mehr man in sich hineinsäuft, um so mehr schwitzt man aus. Er blickte nach oben zu den Filtergittern. Dort rauschte es leise, beruhigend. Alles in Ordnung. Daß es nur das Absaugrohr war, erkannte er nicht.
    Er lehnte sich gegen die Wand, zog die Beine an und blickte hinüber zum Abschußhebel. Rot blinkte er in der trüben Notbeleuchtung … vier Meter von seinem Sitzplatz entfernt.
    Porter hustete. In seiner Brust bildete sich ein massiver Druck, es war, als blähe sich die Lunge auf, so stark war da drin der Druck. Das Atmen wurde zu einem Pumpen, die Adern in den Schläfen begannen zu klopfen, der Kopf schien sich zu dehnen und die Schädelknochen auseinanderzudrücken.
    Porter rutschte von der leeren Torpedoschiene herunter und hielt sich irgendwo fest. Er schwankte im Stehen, riß den Mund weit auf und atmete mit einem röhrenden Laut. Die Adern in seinen Schläfen wurden zu Stahlklammern, die seinen Kopf zusammenpreßten, während der Schädel wiederum mit aller Kraft auseinanderstrebte. In der Brust drängte die Lunge zur Kehle und der Magen sackte ab in die Därme.
    Da endlich begriff Porter, was mit ihm geschah. Er wollte brüllen, aber es blieb von aller Kraft nur ein gurgelnder Laut übrig. Überdeutlich hörte er über sich das Rauschen der Filteranlage, die mit einem einzigen Sog die Luft in sich hineinfraß.
    »Ihr Schweine!« stöhnte Porter. »Ihr verdammten Säue! Nicht mit mir! Jetzt geht's ans Krepieren!«
    Er ließ die Schiene los, versuchte einen Schritt, aber seine Beine knickten ein. Er fiel auf den Boden, rollte sich auf den Bauch, rutschte auf Händen und Knien vorwärts und begann zu wimmern, weil sein Kopf wie ein Ballon wurde und seine Lungen die Luftröhre abdrückte.
    Der rote Abschußhebel … noch drei Meter … nur noch lumpige drei Meter …
    Porter sah durch die Nebel, die vor seinen Augen kreisten, den blinkenden roten Punkt näherkommen. Herausfordernd und lockend. Noch zwei Meter! Jimmy, das schaffst du doch! Zwei Sprünge, und dann mit der Faust drauf! Soviel Kraft hast du doch noch. Zeig es ihnen, Jimmy! Ich gebe dir mein Ehrenwort … o Scheiße, Scheiße! Auch Jack Nicholson ist nur ein Scheißkerl. Alle, alle sind es … alle sind wert, jetzt zu krepieren …
    Porter kroch über den Boden, schweißüberströmt, mit schrecklich aufgerissenem Mund, mit hervorquellenden Augen. Ab und zu wälzte er sich auf die Seite und stieß mit dem offenen Mund in den Raum.
    Luft! Luft! Luft!
    Aber da war nichts mehr … doch über ihm rauschte es monoton weiter, und dieses Etwas zog gnadenlos den Sauerstoff aus dem Raum.
    »Schweine«, wimmerte Porter. »Ihr Schweine.«
    Der rote Knopf. Der rote Knopf!
    Er streckte den Arm aus, spreizte die Finger wie einen Fächer, starrte auf den lockenden roten Punkt. Es fehlte knapp ein halber Meter.
    Noch einmal bäumte sich Porter auf, aber er gewann keinen Zentimeter mehr. Er kam nur ein wenig vom Boden hoch, fiel dann aber in sich zusammen und schlug mit der Stirn gegen die Stahlplatten.
    Das letzte, was er wahrnahm, war das satanische Rauschen der Filteranlage. Es klang wie das Dröhnen einer Riesenorgel …
    Im Filterraum schaltete Leutnant Surakki den Lautsprecher aus. Chief McLaren sah Nicholson an. Er schluckte krampfhaft.
    »Ich glaube, Sir, wir haben ihn soweit! Das war eindeutig ein Fall. Er ist außer Gefecht. Soll

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