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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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ihn in den Hals. »Ein herrlicher, herrlicher, herrlicher Mann.«
    Sie waren gerade auseinandergefallen, schwitzend, nach Luft japsend, in nasser, dampfender Nacktheit, als die Decke am Eingang zur Seite gerissen wurde. Mit der eisigen Kälte kam zugleich ein Mann in Blandys Höhle gestürzt. Noch bevor Blandy etwas sagen konnte, erkannte er an der Stimme Oberleutnant Cornell.
    »Doc!« keuchte Cornell. »Kommen Sie raus! Das müssen Sie sehen!«
    »Gleich, Bernie.« Blandy legte die Hand auf Evelyns Mund. »Ich zieh mich rasch an. Warten Sie draußen.«
    »Werfen Sie den Pelz über und stecken Sie den Kopf raus! Ich weiß, daß Evelyn bei Ihnen ist.«
    »Bernie«, sagte Dr. Blandy stockend. »Ich muß Ihnen erklären –«
    »Blödsinn, Doc. Ich weiß es von Joan, sie ist bei mir! Slingman hat sich Dorette geholt. Er ist einfach in die Höhle gegangen und hat sich die Kleine wie King-Kong über die Schulter geworfen. Lili ist bei Obermaat Yenkins. Nur die brave Monika schläft solo. Doc, kommen Sie mit!«
    »Wozu denn, Bernie? Gibt es bei Slingman Komplikationen?«
    Cornell riß die Decke zur Seite und ging wieder hinaus. Blandy warf tatsächlich nur den dicken Pelz über seinen nackten Körper und trat an den Ausgang der Höhle.
    »Vor zehn Minuten weckt mich das Walkie-talkie«, sagte Cornell. Er lehnte draußen an der Felswand, dicht vermummt. Die Nacht war klar und ziemlich hell. »Ich war gerade eingeschlafen, ziemlich müde.«
    »Joan ist ein scharfes Ding, Bernie«, sagte Blandy kumpelhaft.
    »Von oben meldet sich Hendricks. Ganz aufgeregt. ›Sie sind wieder da!‹ ruft er im Walkie. ›Sie sind aufgetaucht. Soll ich Signale geben?‹ Ich raus, sehe das Boot und falle fast um! Ich habe sofort befohlen, alle Lichter zu löschen. Oben sind sie jetzt dabei, eine Schneewand vor die Zelte zu bauen, damit man sie nicht sieht. Doc … sehen Sie sich das mal an!«
    Cornell reichte Blandy das Fernglas. Seine Hand zitterte stark.
    »Wo?« fragte Blandy und starrte über das schimmernde Meer.
    »Nordöstlich, Doc. Sehen Sie den Eisberg mit der abgebrochenen Spitze? Davon etwa vierzig Meter nach links.«
    Dr. Blandy folgte Cornells Angaben. Er tastete das Meer ab und hatte plötzlich den länglichen Gegenstand im Fernglas. Er hob sich vom Packeis wie ein Schatten ab … ein schlanker runder Leib, in der Mitte ein ziemlich hoher Aufbau. Dr. Blandy setzte das Glas ab.
    »Nicholson«, sagte er zufrieden. »Auf den Commander ist Verlaß!«
    »Sie fallen genauso drauf herein wie Hendricks!« Cornell riß das Fernglas wieder an sich und blickte hinüber zu dem Boot. »Doc! Das ist nicht unsere POSEIDON!«
    »Unmöglich, Bernie!«
    »Das ist ein sowjetisches Boot!«
    Dr. Blandy schwieg. Seine Kehle war trocken und zu keinem Laut mehr fähig. Schweigend nahm er noch einmal das Fernglas und starrte zu dem länglichen Schatten. Es stimmte. Die Aufbauten, der Turm der POSEIDON, waren anders. Jetzt erkannte es Blandy auch.
    »Das Alarmtauchen«, sagte er heiser und ließ das Fernglas in Cornells Hand fallen. »Mein Gott, ich möchte jetzt nicht an Nicholsons Stelle sein.«

9
    Die größte Sorge war zunächst, bis zum Heraufdämmern des Morgens alle Spuren der Landung zu verwischen und sich an Land für die sowjetischen Beobachter unsichtbar zu machen. Die Russen, das sah man, waren völlig sorglos. Wer käme auch auf den Gedanken, daß hier, in der menschenleeren Urwelt, ein amerikanisches U-Boot Offiziere, Matrosen und fünf Mädchen ausgesetzt haben könnte. Mit vollem Licht lag das sowjetische Boot auf dem Wasser. Die dicken Panzerglasscheiben, drei Reihen übereinander, leuchteten durch die fahle Nacht. Offensichtlich saßen die Wachen im Boot und spielten Schach, um die Stunden zu vertreiben.
    »So sorglos möchte ich auch mal sein!« sagte Cornell. Er zog die Fellkapuze ins Gesicht. Es war saukalt.
    »Was würden sie wohl machen, wenn sie wüßten, daß irgendwo ganz in der Nähe die POSEIDON I auf Grund liegt und den Atem anhält!«
    »Nicht auszudenken, Doc! Mein Gott, reden Sie nicht weiter! Ich frage mich nur, wie's nun weitergeht?«
    »Wir warten ab, bis die netten Russen wieder unter Wasser sind.«
    »Und wenn sie an Land kommen?«
    »Warum sollten sie?«
    »Neugier! Cornell, Neugier ist eine der lebenswichtigsten Eigenschaften des Menschen, fast so wichtig wie der Sex! Ohne Neugier verkümmert unser Hirn …«
    »Doc, hören Sie auf, jetzt anthropologische Weisheiten von sich zu geben! Wenn die Russen an Land kommen

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