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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Hendricks war der erste, der mit einem mächtigen Satz auf das Eis sprang und dort schlitternd gegen die nächste Eisscholle prallte. Unterdessen zogen die Matrosen das Boot an den Seilen näher heran, bis es unmittelbar am Rande der Barriere lag. Bernie Cornell lachte zu Dr. Blandy hinüber und machte eine einladende Handbewegung.
    »Bitte treten Sie ruhig näher, Doc!« rief er. »Ich kann Ihnen sogar eine Treppe bieten! Was wollen Sie mehr?« Er stieg hinüber aufs Eis, kletterte die Schollen hinauf und blieb oben auf dem Eispanzer stehen. Leutnant Hendricks folgte ihm. »Ein wunderbarer Platz!« rief Cornell. »In den Felsen gibt es tatsächlich Höhlen. Und auf das Plateau zu kommen, dürfte auch kein Problem sein!«
    Dr. Blandy nickte und hob die breiten Schultern. »Soweit sind wir schon, daß wir uns für Erdlöcher begeistern!« sagte er. »Meine Damen, darf ich bitten? Wir haben das beste Hotel am Platze für Sie reserviert.«
    Aus dem Boot flogen bereits die ersten Kisten und Seesäcke auf die Eisbarriere. Sieben Mann waren schon drüben und halfen jetzt den Mädchen an Land. Wortlos ließen sie sich aus dem Boot heben, nur Joan blieb sitzen. Leutnant Hendricks und zwei Mann waren bereits auf dem Weg zum eigentlichen Festland. Es war eine mühsame und sehr rutschige Kletterei über die bizarren Eisschollen.
    »Und Sie, Miß Hankow?« fragte Dr. Blandy und zupfte an ihrer Pelzkapuze.
    »Ich will zurück zum Boot!« sagte Joan verbissen.
    »Dann springen Sie mal ins Wasser. Tauchen Sie unter und suchen Sie den Kasten!«
    »Ich habe als freie Amerikanerin meine unantastbaren Rechte! Dazu gehört, daß man mich nicht einfach aussetzen darf!«
    »Da haben Sie recht«, antwortete Blandy spöttisch. »Bitte richten Sie einen Antrag in dreifacher Ausfertigung an die Beschwerdestelle des Repräsentantenhauses. Bis man über Ihren Antrag entschieden hat, und bis Sie die Nachricht haben, können Sie hier ja Eiszapfen spielen.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wie es weitergeht?«
    »Man wird uns in drei oder vier Tagen abholen und zur Radarstation bringen. Dort haben Sie dann Gelegenheit genug, ausgehungerte Männer ins Bett zu bekommen.«
    »Können Sie dafür garantieren?«
    »Daß Sie einen Mann im Bett haben? Ich würde darum sogar eine Wette abschließen.«
    »Daß man uns abholt, Doc!« schrie Joan fast hysterisch. »Warum ist Nicholson so plötzlich weggetaucht? Mir machen Sie nichts vor! Da ist eine Schweinerei im Gang.«
    »Sie vergessen, daß Sie nicht allein an Land gebracht wurden, sondern fünfzehn Matrosen und drei Offiziere ebenfalls. Trauen Sie dem Commander zu, uns einfach im Ewigen Eis sitzenzulassen?«
    »Ich traue ihm alles zu! Ich will zurück zum U-Boot!«
    »Das ist nun ein Wunsch, den selbst eine Märchenfee nicht erfüllen kann. Joan, seien Sie nicht so stur! Da drüben haben wir Höhlen, wir können halbwegs geschützt und warm abwarten, bis man Sie abholt. Sobald wir wissen, daß die Männer von VENUS XI in der Nähe sind, lassen wir Sie und die anderen Damen allein und gehen zurück an Bord. Sie werden dann drei oder vier Stunden ganz unter sich sein. Und sie können sich auf die neuen Männer vorbereiten.«
    »Ihr seid die miesesten Burschen, die ich je kennengelernt habe!« sagte Joan und erhob sich von dem Holzbrett, das ihr als Sitz diente. »Daß ausgerechnet ihr uns auffischen mußtet!«
    »Zwei Stunden später wär's aus gewesen, Mädchen!« Dr. Blandy half ihr, den Seesack mit ihrer Verpflegung zum Bootsrand zu tragen. Dort wartete Tamaroo darauf, Joan auf die Eisbarriere weiterzureichen. Monika und Lili waren schon auf dem Weg zum Festland. Evelyn und Dorette sprachen auf Bill Slingman ein. Man konnte nicht verstehen, was sie sagten, aber offensichtlich waren es Fluten von Fragen, die der gute schwarze Bill nicht beantworten konnte. »Wissen Sie überhaupt, wie nahe Sie dem Tode waren, Joan?«
    »Mag sein. Und Sie haben uns gerettet, Sie allein, Doc … das ist mir klar geworden. Der Commander hätte uns weiterschwimmen lassen.« Sie lächelte plötzlich und schob sich nahe an Dr. Blandy heran. »Ich weiß nicht, warum gerade Sie immer einer Dankbarkeit ausweichen …«
    »Das hat einen simplen Grund, Joan!« Dr. Blandy sah hinüber zu der Eisbarriere. Dorette und Evelyn hatten begonnen, sich durch die Eisschollenlandschaft zu quälen. »Sie sind nicht mein Typ. Ich habe eine große Schwäche für rote Haare.«
    »Also Evelyn.«
    »Vergessen Sie's, Joan!« Dr. Blandy winkte energisch

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