Alarm! Das Weiberschiff
Nashorn!«
»Mensch, nenn das Wort Horn nicht!« Slingman schnaufte laut. Er zog die Beine wieder an. »Ich komm da einfach nicht drüber weg.«
»Worüber?«
»Vorhin, als wir über das Eis kletterten, da habe ich Dorette eine ganze Zeit getragen, weil sie immer ausrutschte. Und verdammt, ich rutsche auch mal aus, knalle mit dem Rücken gegen das Eis, aber ich kann sie festhalten, packe richtig zu und hab sie fest. Aber wie! Mit der rechten Hand an der Brust, mit der linken zwischen den Beinen! Zufall, purer Zufall. Und als ich wieder sicher auf den Beinen stehe, lächelt sie mich an, so ein verfluchtes Lächeln, das einem unter die Haut geht. Ich sage: Verzeihung, Miß. Sie sagt: Auszurutschen ist auch ganz schön. Ich hab sie dann aufs Eis gestellt. Aber seitdem brennen meine Hände.« Er schob seine gewaltigen Hände über die Decke und hielt sie mit gespreizten Fingern hoch. »Es geht nicht weg, Tami. Ich spür's noch immer. Rechts die Brust, links zwischen den Beinen. Und wie sie mich angelacht hat.«
»Mach die Schnauze zu und schlaf«, sagte Tamaroo grob.
»Ich muß immer daran denken. Und dann ist über die Toppen geflaggt. Ich kann mir doch das Ding nicht abschlagen.«
»Am besten wär's! Bill, nimm doch mal 'nen Spiegel und guck rein!«
»Ich weiß, ich bin ein Nigger!« Slingman trat mit den nackten Fußsohlen gegen die Felsen. »Aber ich hab vier Tapferkeitsmedaillen! Ich bin der höchstdekorierte Soldat auf dem Boot! Wenn ich den Kopf hinhalten mußte, war ich kein Nigger mehr! Verdammt noch mal, ich schlage jedem den Schädel ein, der behauptet, ich sei nicht wert, Dorette zu bumsen!«
»Frag sie selbst.« Tamaroo wälzte sich zur Seite. »Hier stört dich kein Commander. Aber denk an Belucci und den kleinen Duff.«
»Der Mörder ist auf dem Boot geblieben.«
»Weißt du das so genau, Bill?« Tamaroo zog seine Decke bis zum Kinn. »Gieß dir kaltes Wasser drüber, das ist ungefährlicher …«
Dr. Blandy zuckte hoch und wußte im ersten Augenblick nicht, was ihn geweckt hatte. Ein Geräusch, ein kalter Luftzug? Er richtete sich auf, saß auf seiner Luftmatratze und starrte ins Dunkel. Die Decke hing vor dem Höhleneingang, die Gaslampe hatte er vor dem Einschlafen ausgedreht, links an der Höhlenwand flackerte der Gasofen, aber das winzige Flämmchen gab kein Licht her. Trotzdem hatte Blandy das Gefühl, nicht mehr allein in der Höhle zu sein. Er tastete vorsichtig und lautlos nach seiner Hose und dem Gürtel, an dem die Pistole hing.
Ein leises Rascheln in der Dunkelheit verriet ihm, daß tatsächlich jemand zu ihm geschlichen war. Er spürte, wie sich seine Nackenhaare sträubten. Angst empfand er nicht, aber eine ungeheure Spannung zuckte geradezu schmerzhaft durch jeden Muskel. Ganz langsam streckte er die Hand aus, um mit einem Griff die Flamme des Ofens höher zu drehen, damit er wenigstens etwas sehen konnte.
Das Rascheln wurde lauter, und plötzlich war ein Körper neben ihm, zwei Arme umschlangen ihn, und als er eine instinktmäßige Abwehr versuchte, griff er in ein glattes festes Fleisch und spürte unter seinen Fingern die Rundungen von Schultern und Brüsten.
»Was soll der Quatsch!« knurrte er. »Verdammt, wer sind Sie?«
»Joan hat mir gesagt, daß du scharf auf mich bist …«, sagte eine bekannte Stimme. »Wer hätte das ahnen können. Gerade unser Doc –«
»Evelyn«, sagte Dr. Blandy heiser. Er befühlte sie. Er fand ihre Brüste, ihren Schoß, ihre Schenkel. Sie wurde Wachs in seinen Armen. Er legte sie neben sich auf die Luftmatratze und spürte unter seinen weitertastenden Händen, daß sie fast nackt war und daß das Rascheln, von dem er erwacht war, das Abstreifen ihrer Kleidung gewesen war. Eine wohlige, fast betäubende Wärme durchzog ihn. In seinem Kopf begann es zu rauschen, als stürze sein Blut wild durch die Adern.
»Du bist verrückt«, sagte er und atmete schwer. Das Spiel ihrer flinken Finger jagte elektrische Ströme durch seinen Körper. Er hielt ihre Hände fest, drückte ihre Arme nach oben über ihren Kopf und schob sie unter die Haare. »Du verdammtes kleines Biest«, keuchte er. »Man sollte dich an die Felswand fesseln!«
Er fiel auf sie und erdrückte sie fast mit seinem Gewicht. Sie stöhnte leise, aber nicht vor Schmerz, sondern aus Lust, ihn zu tragen, und als sie die Beine hochriß und über seinen Hüften kreuzte, ergab sich Dr. Blandy spontan dem Begehren, das in ihm loderte.
»Du bist ein herrlicher Mann!« stammelte sie und biß
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