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Alarm in Sköldgatan

Alarm in Sköldgatan

Titel: Alarm in Sköldgatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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rotbraunen Schnellheftern heraus.
    »Ich kann Ihnen gleich sagen, wann das war«, sagte sie und blätterte. »Ich schreib mir hier immer die Mieteinnahmen auf, und der Mann war der letzte, der das Zimmer hatte. Das ist ganz einfach… hier hab ich's schon. Am 4. März hat er im voraus für eine Woche bezahlt. Aber dann ist er schon früher ausgezogen, nach vier Tagen. Am Achten also. Das Geld für die restlichen Tage hat er nicht zurückverlangt.« Sie nahm den Hefter und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Sofa. »Das war eigenartig, fand ich. Was wollen Sie denn von ihm, hat er etwas angestellt?«
    »Wir suchen nach einer Person, die uns vielleicht bei einer Fahndung helfen kann. Wie hieß denn der Mann?«
    »Alphonse Lasalle.«
    Sie sprach das e in beiden Namen mit aus, was darauf schließen ließ, daß sie in der französischen Sprache nicht sehr bewandert war. Skacke ging es übrigens ebenso.
    »Warum haben Sie das Zimmer ausgerechnet an ihn vermietet?« fragte er.
    »Wie das kam? Na, wie ich schon sagte, habe ich eine Zeitlang eins der Zimmer abgegeben. Das war, bevor mein Mann krank wurde und tagsüber zu Hause bleiben mußte. Er wollte keinen fremden Menschen in der Wohnung haben, da hab ich das der Zimmervermittlung gesagt, sie sollen uns vorläufig aus dem Register streichen.«
    »Sie haben also Ihre Mieter über die Vermittlung bekommen? Wie heißt denn die?«
    »Svea. Ihr Büro liegt auf dem Sveavägen. Durch die haben wir seit 1961, als wir hier eingezogen sind, unsere Untermieter bekommen.«
    Skacke zog seinen Notizblock und einen Bleistift heraus. Die Frau beobachtete neugierig, was er schrieb.
    »Wie sah er denn aus?« fragte er und hielt den Bleistift in Bereitschaft. Die Frau blickte zur Decke hoch.
    »Ja, wie soll ich das sagen. Er war so 'n südländischer Typ. Dunkel und ziemlich klein. Dichtes schwarzes Haar, das bis tief in die Stirn wuchs. Bißchen größer als ich, ich bin einsvierundsechzig. Ziemlich große Nase, bißchen gebogen und ganz grade schwarze Augenbrauen. Recht kräftig, aber nicht fett.«
    »Wie alt war er, was schätzen Sie?«
    »Na, so fünfunddreißig oder vierzig, könnte ich mir denken. Schwer zu sagen.«
    »Fällt Ihnen noch was zu seinem Aussehen ein? Oder etwas anderes Auffälliges?«
    Sie überlegte eine Weile und schüttelte den Kopf. »Ich glaub nicht. Er hat ja auch nicht lange hier gewohnt. Er war höflich und wirkte gut erzogen. Elegant und ordentlich gekleidet.«
    »Wie sprach er?«
    »Mit ausländischem Akzent. Klang ganz lustig.«
    »Können Sie seinen Akzent näher beschreiben? Fällt Ihnen irgend etwas Spezielles ein?«
    »Eigentlich nicht. Er sagte Vrau statt Frau und Kafe statt Kaffee. Nach so langer Zeit kann man sich nur schwer erinnern, außerdem habe ich kein Ohr für Dialekte.«
    Skacke überlegte, was er als Nächstes fragen sollte. Er biß in den Bleistift und blickte die rothaarige Frau an. »Was machte er hier? War er Tourist, oder arbeitete er? Wann kam und ging er so normalerweise?«
    »Das ist schwer zu sagen. Er hatte nur wenig Gepäck, nur einen Koffer. Meistens ist er vormittags weg und kam erst am späten Abend nach Hause. Natürlich hatte er einen Schlüssel, deshalb hab ich nicht immer gemerkt, wann er zurückkam. Er war sehr leise und rücksichtsvoll.«
    »Dürfen Ihre Untermieter das Telefon benutzen? Hat er von hier aus Gespräche geführt?«
    »Wir sehen das nicht gern, aber wenn einer dringend telefonieren muß, dann erlauben wir's schon mal. Aber der Lasalle hat niemals telefoniert, soviel ich weiß.«
    »Kann er telefoniert haben, ohne daß Sie es merkten? Am späten Abend zum Beispiel?«
    »Spät abends sicher nicht. Ich hab noch einen Anschluß im Schlafzimmer, und abends nehm ich das Telefon immer mit rein.«
    »Wissen Sie noch, wann er am 7. März nach Hause kam? Das wäre also an seinem letzten Abend gewesen.«
    Die Frau nahm ihre häßliche Brille ab, sah sie an, putzte sie am Rock und setzte sie wieder auf. »Am letzten Abend? Da hab ich ihn nicht kommen hören. Ich leg mich so um halb elf schlafen. Aber ganz sicher bin ich nicht, wie es an dem Abend war.«
    »Frau Borg, Sie können ja noch mal überlegen. Ich werde Sie anrufen und fragen, ob Ihnen noch was eingefallen ist.«
    »Na klar, das kann ich tun «
    Er schrieb ihre Telefonnummer in sein schwarzes Notizheft.
    »Sie haben vorhin gesagt, daß Lasalle Ihr letzter Untermieter war?«
    »Ja, das stimmt. Nur wenige Tage nachdem er ausgezogen war, wurde Josef krank. Das ist

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